Decoderkauf - was ist zu beachten

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

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romi-se
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Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von romi-se »

Hallo Buntbahner.

Die Herausforderung in der digitalen Welt geht für mich weiter. Ich benutze die multiMAUS als Einstiegsmodell.

Einen Tamsdecoder habe ich schon kaputt bekommen :cry: und einen weiteren von Zimo recht erfolgreich (für meine Verhältnisse!) montiert u programmiert :lol: .

- Was sind aber die richtigen Decoder (ZIMO, Lenz, Tams) für meine LGB-Loks (Stainz, Rottenlok, Schienentraktor, eventuell Beleuchtung von Waggons) und wobei sollte ich beim Kauf achten?

- Mir scheint so, das Lenz viel mit Roco zu sammen arbeitet und das die Komponenten gut zusammen arbeiten. Stimmt das oder liege ich da total falsch?

Habe mal auf die Homepages der Decoderhersteller ZIMO, Lenz u Tams geschaut u mich etwas belesen, aber die Auswahl ist gross u man kann beim Kauf sicherlich vieles falsch machen.

Für ehrliche Meinungen u Tips wäre ich sehr dankbar.
Mit den besten Grüssen aus Schweden!

romi-se

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Pirat-Kapitan
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von Pirat-Kapitan »

Hallo Romi-se !

Decoderauswahl ist natürlich Geschmackssache, daher kann ich Dir nur persönliche Tips geben.
Wenn Du einen Kondensator zur Decoderpufferung einbauen willst (m.E. gerade bei 2-achsigen Loks sinnvoll), empfehle ich aus Platzgründen den Lenz Power 3. Da dieser nur mit 7,5 V angesteuert wird, passt er nur an Lenz Gold Decoder. Für die einmotorigen Loks würde ich den "normalen" lenz Gold nehmen, der Gold Maxi (3 A) wäre mir zu groß. Susi-Schnittstelle für Sound ist auch vorhanden.

Ohne Pufferung würde ich den Zimo MX64H nehmen (1,8 A), der baut ebenfalls klein und hat Susi.

Bei Decodern mit eingebautem Soundteil bin ich leider nicht auf dem laufenden, mein Sound ist jetzt immer der Intellisound.

Für die Wagenbeleuchtung würde ich von Manhart (www.beathis.ch, dort in Gartenbahn-Shop gehen) den Funktionsdecoder nehmen (habe ich derzeit ca. 30 Stück im Einsatz), ggf. für 5 V Lampen mit der Spannungsregelung (ebenfalls von Manhart).

Soweit meine persönliche Empfehlung auf deine allgemeine Anfrage.
Schöne Grüße
Johannes
theylmdl
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Als Ergänzung: Der Zimo MX64H arbeitet gut und zuverlässig mit Pufferung (Minus bevorzugt am Eingangs-Gleichrichter, nicht am Massepad, für die, die wissen, was ich meine) und überbrückt "Lücken" zumindest für die SUSI-Schnittstelle auch ohne schon recht lange.

@romi-se: Ich habe auch erstmal ein paar Megabyte Seiten und PDFs aus dem Web laden und lesen müssen, bevor ich da so halbwegs durchgeblickt habe. Das solltest Du Dir auch antun. Die Digital-Welt ist eine Wissenschaft für sich ;-) . Eine so allgemeine Frage wie Deine - das hat Johannes gut erkannt - ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Da spielen z.B. neben dem Lok-/Motortyp auch die Anhängelasten und Steigungen eine Rolle.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Rudolf
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von Rudolf »

Hallo Kollegen,

ich möchte mich hier gerne mal mit einklinken, denn ich habe von diesem Thema keine Ahnung. Einlesen in die Materie hat mir leider auch nichts gebracht, denn ich war hinterher nie schlauer, als vorher. Ich kann aber meine Vorstellungen benennen. Als da wäre:

Standardantriebe von LGB, zwei- und dreiachsig, alt und neu. Ein paar wenige Bachmann und Aristo-Antriebe. Anhängelast bis ca. 28 Achsen, meistens jedoch weniger, Steigung stellenweise bis zu 5%, meistens jedoch zwischen 3% und 4%.

Mehr Rangier- als Streckenbetrieb.

Pufferung zur Überbrückung von Schmutz auf den Schienen wünschenswert. Keine Beleuchtung, Sound etc., nur Fahren.

Was baue ich da ein?

Und wenn ich gleich dabei bin: Welche Zentrale sollte ich nehmen? Ich kann die Anlage nicht zentral steuern, sondern ich laufe herum. Eine Ansteuerung der Zentrale über Funk halte ich für das einzig Sinnvolle. Der Handregler sollte einhändig bedienbar sein, denn ich brauche die zweite Hand zum Kuppeln (MiPuKu mit Kuppeleisen und Bolzen).

Für Hinweise bin ich sehr dankbar.
Viele Grüße

Rudolf
theylmdl
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von theylmdl »

Hallo Rudolf!

Die Antwort auf Deine Frage(n) ist nicht so einfach.
Einlesen in die Materie hat mir leider auch nichts gebracht, denn ich war hinterher nie schlauer, als vorher.
Das ist schade. Ich gebe zu, dass manche Anleitung zunächst sehr verwirrend sein kann. Mit der Zeit lichtet sich das Dunkel. Ohne ein wenig Fleiß geht da leider nichts.

"Den" Standard-Decoder für LGB®-Antriebe kann keiner empfehlen! Ein paar grundsätzliche Tipps sind aber drin.
  • Setze auf DCC und nicht das auf MM (Motorola) - Format.
  • Wenn Du Funkregelung möchtest, solltest Du Dir ansehen: a) die Preise (erlaubt's die Hobbykasse?) und b) die Handgeräte (wäre ein Handy okay oder sollte es doch etwas wie die multiMAUSpro® sein? Wie ist's mit den Zimo-Funkreglern mit ihren vielen Tasten?).
  • Das wichtigste Kriterium für einen Decoder ist der Stromverbrauch der Lok. Den muss der Decoder natürlich verkraften können.
  • Dann folgt - fast ebenso wichtig - die Höchstspannung des DCC-Signals der Anlage. Der Decoder muss auch damit klar kommen. Das ist aber eher eine Frage der Zentrale. 24 Volt sollten nicht erreicht werden.
  • Bedenke auch den verfügbaren Platz im Triebfahrzeug. Nicht jeder Decoder lässt sich ohne weiteres überall einbauen.
  • Der Decoder muss mit dem Motor-Typ klar kommen.
  • Wenn Du Sound möchtest - und das wirst Du vielleicht irgendwann - ist eine SUSI-Schnittstelle wichtig.
Die Pufferung hat eher etwas mit dem Decoder zu tun, weniger mit der Zentrale. Für jede Pufferung benötigst Du einen Ladewiderstand, sonst kann bei mehreren Fahrzeugen schnell die Sicherung der Zentrale / des Boosters / des Verstärkers / des Analog-Fahrgeräts ansprechen. Eine Suche nach "Goldcaps" im BBF bringt 233 Ergebnisse, "Ladeschaltung" 12. Ein leerer Kondensator ist nicht viel anderes als ein Kurzschluss.

Achtung, das gilt auch für analoge Fahrzeuge, also beispielsweise Waggons mit Beleuchtung und Elkos!

So, wie ich Deine Situation sehe, würde ich einen Versuch mit der neuen ROCO-Funkmaus wagen, sobald die verfügbar ist. Sie wird gut in der Hand liegen, nicht zu viel kosten und viele gute Möglichkeiten bieten.

Viele Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Rudolf
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Hilfe. Elektronik ist einfach nicht meine Welt, da kann ich mich einlesen, so lange ich will. Mein technisches Verständnis bewegt sich irgendwo zwischen Transmissionsriemen und -scheiben, Kuppelstangen und hölzernen Zahnrädern. Wenn man einen Computer aus Holz bauen könnte, ja dann... Vor gut 100 Jahren wäre ich bestimmt auf aktuellem Stand gewesen.

Aber Ernst beiseite und beim Thema geblieben. Ich werde Deine Ratschläge beherzigen und mir die empfohlenen Sachen mal ansehen. Die multiMAUSpro macht auf mich einen recht vernünftigen Eindruck.
Viele Grüße

Rudolf
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t4dliebhaber
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von t4dliebhaber »

Hallo, an alle.

Ich will meine Bachmann Straßenbahn digital umrüsten, als Zentrale werden Komponenten von Roco dienen, doch ich weiß nich was für einen Decoder ich verwenden soll. Ich rätsel vorallem, ob sich Motortyp und Decoder vertragen, die benötigte Amperezahl lässt sich ja messen. Wer hat damit erfahrungen gemacht?
Hoch lebe der Tatzlagerantrieb!

Rechtschreibfehler dürfen ausnahmsweise behalten werden.

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theylmdl
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von theylmdl »

Hallo t4dliebhaber!

Miss' erst einmal den Strombedarf. Du benötigst dafür nur ein geeignetes Ampèremeter. Im Idealfall misst Du den worst case (schlimmsten anzunehmenden Fall) mit der größten Anhängelast der Lok auf der größten Steigung mit einer analogen und geglätteten Gleichspannung als Versorgung.

Bei praktisch allen Decodern wird schon im Internet der maximale Motorstrom angegeben. Du darfst davon ausgehen, dass viele sogar etwas mehr vertragen, wenn auch kurzfristig. Darauf setzen würde ich aber nicht!

Den Tipp gebe ich, weil Halbwellen oder gar eine PWM (pulse width modulation, Impulsbreiten-Modulation) wesentlich weniger Strom zieht als geglättete Gleichspannung.

Zweites Problem: Passen Motor und Decoder zusammen?
Das hängt worwiegend von der Taktfrequenz ab. Alle mir bekannten DCC-Decoder arbeiten mit PWM. Bei Glockenankermotoren ("Faulhaber") kannst Du ab etwa 3 kHz (besser deutlich mehr, eher 18 kHz) von guten Ergebnissen ausgehen. Darunter können sie evtl. sehr heiß werden. Fünfpolige, konventionelle Motore kommen mit deutlich weniger aus bis herunter zu minimal 85 Hz. Bei vielen Decodern lassen sich zumindest zwei Frequenzen programmieren. Bei Zimo-Decodern wie dem MX64* können noch einige weitere CV-Werte justiert werden, die das Zusammenspiel von Motor und Decoder optimieren. Dabei hilft allerdings oft nur viel probieren.

Viele Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Mikado
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Re: Decoderkauf - was ist zu beachten

Beitrag von Mikado »

Decoderkauf ist heute in erster Linie auch eine Frage ob und wie intensiv ein Kondensator wirkt. In der Zwischenzeit hat man mit den Kondensatoren etwas Erfahrungen gesammelt und kann als Richtwert für eine einmotorige Loks, wie LGB, typische Angaben machen.
Ich erlaube mir deshalb in diesem Tread nochmals was zu schreiben.

Es gibt zu beachten, dass nebst der Kapazität des Kondensators auch die Spannung mit welcher der Decoder intern funktioniert sehr wichtig ist. Die Faustregel dazu: Je tiefer diese liegt desto intensiver wirkt der Kondensator.

Bei ESU liegt sie sehr hoch, weshalb man sehr grosse Kondensatoren braucht. Bei Lenz liegt sie mit 7,5 V recht tief und Kondensatoren sind wirksam. Bei Zimo habe ich gelesen wird intern mit 5 V gearbeitet und schon mit kleinen Kondensatoren hat man eine grosse Wirkung. Ich benutze am Zimo MX 690 für kleinere Loks 15 mF. Bei zweimotorigen 22 mF oder mehr. Meine zweimotorige Bachmann Climax fährt mit vorbildlichen 20 kmh lediglich mit einem 15 mF bestückt 3 cm ohne Strom.

Wie Thomas schon erwähnt hat geht es auch beim Zimo MX 64. Folglich auch beim Sound Decoder MX 640. Für Spur G würde ich aber diesen Decoder nur da verwenden, wo der grosse keinen Platz findet. Etwas thermische Reserve ist immer beruhigend.

Nicht alle wissen, dass man Kondensatoren parallel anschliessen kann und sich dann die Kapazitäten addieren! In meinem LGB Feldbahndieselchen verstecke ich neben dem Blei unter der Motorhaube den Lautsprecher, den Zimo MX 640 und 4 kleine 2,2 mF Kondensatoren parallel.

Bitte Kondensatoren immer gemäss Decoder Handbuch beschaltet anschliessen! Da ist jedes der kleinen Elektronikteile unabdingbar!

Zur Wahl des Decoders möchte ich mal eine Lanze brechen für Qualität. Wer von uns trägt vergammelt verlöchert Unterwäsche?
Gel so ist es, was man nicht sieht ist doch egal. Genau dieses Denken treffe ich auch oft bei der Decoder Wahl. Genaû da aber entscheiden wir über fantastische Fahreigenschaften oder eben nicht.

Seit 1992 fahre ich digital im Garten. Da hat man schon sehr viel verbaut und erlebt. Heute würde ich fraglos egal in welche Lok einen Zimo Decoder einbauen. Nebst Kondensatoranschluss, einem exquisiten Soundmanagement und sehr vielen Möglichkeiten wie direkte, lastabhängige Ansteuerung puffender Raucher, beeindruckt auch die automatische Kalibrierfahrt.
Ich stelle die Lok auf ein sehr langes, gerades, flaches Stück Geleise oder auf die Rollen, gehe in den Modus "programming on the main" wähle CV 302 Wert 75 Enter. Nun spult der Zimo Decoder mit der Lok eine Messfahrt ab und dann ist die Lok nahezu immer optimal kalibriert. Nicht wenige meiner Loks waren danach derart weich zu fahren, dass ich gefragt wurde, ob ich einen Faulhaber eingebaut habe.

Heinz
dejar morir una locomotora a vapor, es dejar morir la historia
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