Eigenbau-Stehkessel

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Moderator: GNEUJR

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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Alex und alle Anderen,

es freut sich, daß wir jetzt alle auf gleicher Spurweite fahren

der dampfsachse
Gerhard.
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Also Gerhard... bin gespannt was Dein Kessel zum Keramikbrenner sagen wird.
An alle Heizer,

nun ist er doch fertig geworden, der mir von Euch mit Recht so schmackhaft gemachte Keramikbrenner. Nach längerer Unterbrechung habe ich so fast minutenweise versucht, mich wieder an die Werkstattatmosphäre zu gewöhnen. Mit unterschiedlichem Erfolg.
Doch nun zum praktischen Teil. Wie immer habe ich auch bei diesem Projekt meinen eigenen Kopf durchgesetzt.
Zunächst halte ich nicht viel von unlösbaren Verbindungen ,wie kleben und so, zwischen zwei Baugruppen oder Bauteilen, wenn ich das umgehen kann. Vor allem dann, wenn ich sie aus Wartungsgründen mal demontieren muß. So habe ich anstelle der Klebeverbindung mittels Kitt zwischen Keramikplatte und Topf einen Sprengring verwendet.
Auch habe ich auf die Abstandsbolzen verzichtet welche die Keramikplatte auf Höhe halten und gleichzeitig für eine Verwirbelung des Gas-Luft-Gemisches sorgen sollen. An ihrer statt habe ich Stahlwolle verwendet. Aber bitte nicht voll stopfen, nur ein loses Polster schaffen, dann gelingt es. Mehr wie auf dem Bild zu sehen, sollte man nicht einlegen.

Bild

Die Zeichnung sollte das ausreichend darstellen.

Bild
Die Einzelteile im Bild

Bild
der Brenner gesamt

Nach einer Anpassung des Durchmessers der Luftansaugbohrungen ist das Flammbild befriedigend und die Keramikplatte begann nach Zünden des Brenners alsbald gleichmäßig zu glühen. Die Flammen selbst sind weich und strahlen eine gute Hitze ab. Ich bin schon begeistert.

Doch nun das Versuchsergebnis:
Anheizen bei Raumtemp. von 0 auf 3 bar beim Topfbrenner 8 Minuten und beim beim Kermamikbrenner 19 Minuten
Fahrbetrieb auf dem Prüfstand beim Topfbrenner ununterbrochen und beim Keramikbrenner ein sofortiger Druckabfall

Dieses von mir so erwartete Ergebnis sagt jedoch nichts über die Qualität und Funktionstüchtigkeit des Keramikbrenners aus. Genau wie bei der ersten Brennerplatte meines Topfbrenners (siehe voranstehende Bemerkungen in diesem Beitrag) strahlt auch der Keramikbrenner seine Hitze nur nach oben ab und damit zur Esse gerade hinaus.
Fazit: der Keramikbrenner bedarf einer anderen kostruktiven Gestaltung des Brenner Innenraumes, die ich im Falle des Dampftriebwagens nicht mehr realisieren kann. Der Brenner wird aufgehoben und wartet auf seinen eigenen Anwendungsfall. Interessant und gleichzeitig bildent sind solche Versuche allemal, und damit nicht umsonst.

Nette Grüße vom dampfsachsen
Gerhard.
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Henner (Henry)
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Henner (Henry) »

Gerhard,
schade, dass Dein Brenner (noch) nicht so richtig funktioniert. Ein paar Bemerkungen:
- Keramikbrenner strahlen in den vollen Raumwinkel, nicht nur nach oben!
- Normalerweise sieht man keine Flammen
- die Farbe der gluehenden Keramik sollte orange bis fast gelblich sein
- Wir hatten bei unseren Donkeys gluecklicherweise sofort Erfolg, wir mussten die Flamme drosseln, damit die Dinger nicht auseinanderflogen.
Kurz und gut: Gib (noch) nicht auf!
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Henry,

Du hast natürlich Recht, Flammen wie bei einen Gasbrenner sind es nicht, mehr so ein "wabern", wenn Du verstehst, was ich meine. Die Farbe der Keramik ist hellrot oder orange. Das der Keramikbrenner eine "Rundumstrahlung" hat, glaube ich natürlich den Physiker sofort.
Dennoch spricht das Versuchsergebnis für sich. Obwohl Deine Donkey-Kessel letztendlich auch "nur" Stehkessel sind, müssen bei meinem Kessel andere Strömungsverhältnisse vorliegen, welche zu einem solchen, völlig anderen Heizverhalten führen. Zu einen Vergleich müßte ich die konstruktive Gestaltung Deiner Kessel Innen und den Brennerraum (Feuerbüchse) kennen.
Anderseits habe ich aber einen gut funktionierenden Brenner, welcher den Triebwagen zu einen hervorragenden Fahrverhalten verhilft. Was will ich also mehr, damit kann ich gut leben. So betrachte ich das Ganze auch nicht als ein "aufgeben". Ich befinde mich also in keiner Zwangssituation, obwohl im Hinterkopf immer so ein ............, na ja.

Nette Grüße von Gerhard
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mabaadre
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von mabaadre »

Hallo Gerhard,

Dein Brenner ist gut geworden :D.
Besonders interessant finde ich Deine Lösung mit der Stahlwolle :roll:.
Einen Wermutstropfen habe ich aber :shock:.
Der von Dir eingesetzte Federring wird auf Grund des Glühens der Keramik ausglühen und damit seine Federkraft verlieren.
Du könntest doch statt dessen drei kleine M 1,5-Edelstahl-Schrauben (verzundern nicht so schnell) zur Halterung einsetzen oder einen Ring von oben aufsetzen.
viele Grüße

Manfred B.
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Manfred,

das Ausglühen des Federringes hat schon beim ersten Versuch stattgefunden. Nach Erkalten ist die Federkraft jedoch immer wieder vorhanden, ev. ist der Federstahl ein lufthärtender Stahl, so wie z.B. 210Cr46 o.ä. Wenn ich solchen Stahl weichglühen will, muß ich die Temperatur langsam über 24 Stunden im Elektroofen runterfahren.
Da der Ring den Luftspalt am Umfang abdecken soll, kommen radial angreifende Schrauben nicht in Frage. Dann schon eher ein Deckel mit Durchbruch von oben.
Das mit der Stahlwolle ist eine gute Lösung.
Bist Du zwischenzeitlich ins EG gezogen?
Nette Grüße vom dampfsachsen Gerhard.
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von mabaadre »

Hallo Gerhard,

mit der Feder lernt man eben hinzu :o. Ich kannte nur solche, die bei Glühen ihre Elastizität verlieren.

Ja, am vergangenen Wochenende sind wir nun umgezogen. Nun muss ich - entsprechend meinem gesundheitlichen Befinden meinen "Bastelkeller" noch einrichten :wink:.
viele Grüße

Manfred B.
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Dampfer »

Hi...
Schade, daß dein Keramik Brenner nicht die Leitung bringt die er eigentlich sollte und bei vielen anderen auch Leistet.
Die Frage stellt sich nach dem warum.
Zieht vielleicht noch irgendwie kalte Falschluft mit? Irgendwo an Brenner vorbei... welche Du beim Topfbrenner brauchst?

Wie sieht es mit dem Gasverbrauch aus... ????

Ansonsten ist es ein feines Stück geworden...
Gruß Alex

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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Alex,

ich gehe mal davon aus, daß der Keramikbrenner seine Leistung bringt. Sein äußerst weiches Flammbild (obwohl es ja keine richtigen Flammen gibt) mit einer großen Wärmeabgabe bei geringer Gaszufuhr überzeugen mich. Somit spricht alles für diesen Brennertyp.
Die Frage des "Warum" erkläre ich mir so: der Brennerraum geht geradewegs in die Esse über. Einzig stellen sich drei große Quersieden entgegen, die aber offensichtlich kein ernsthaftes Hinternis darstellen. Siehe auch am Anfang in diesem Beitrag enthaltene Fotos. Wenn ich diesen geraden Ausgang durch die Anbringung einiger Leitbleche im Brennerraum verhintere, also ähnlich den Zügen in einen Kohleofen, so würde ich die volle Leistung des Keramikbrenners nutzen können.
Bei einer späteren geeigneten Kesselkonstruktion würde ich das so berücksichtigen wollen. Bis dahin lasse ich das Thema Keramikbrenner ruhen, er wird aber nicht umsonst gebaut sein.
Ein derzeit schon länger im Bau befindlicher Stehkessel erhält allerdings einen Rohrbrenner, ähnlich dem REGNER-Kessel. Wobei sich das ähnlich aber nur auf den Brennertyp bezieht, nicht auf den Kessel.

Grüße von Gerhard.
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