Frage zu Lucas bzw. Spezialzylinderöl von Wilesco

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Moderator: GNEUJR

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JoHesse
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Frage zu Lucas bzw. Spezialzylinderöl von Wilesco

Beitrag von JoHesse »

Hallo,

vor ca. 6 Jahren kaufte ich mir die Wilesco Lucas, kam jetzt aber erst jetzt dazu, sie aufzubauen (und die Kritik an dem Bausatz u.a. hier im Forum zu lesen).
Druck wird im Kessel bis 1,5bar aufgebaut, aber die Lok fährt nicht, obwohl die Räder leichtgängig sind. Ich habe den Eindruck, daß das Öl im Öler die Leitung verstopft. Kann dieses Öl altern und dicker werden, als eh schon ist?
Gibt es weitere Tipps, die zu beachten sind?

Vielen Dank und Gruß
Joachim
Tüftler
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Re: Frage zu Lucas bzw. Spezialzylinderöl von Wilesco

Beitrag von Tüftler »

Hallo Joachim,
das Öl verstopft mit ziemliche Sicherheit die Dampfkanäle nicht. Eher Metallspäne u.s.w. Ich würde aber erst mal nachschauen, ob der Regler richtig angesteuert wird b.z.w. öffnet. Oder hast Du eventuell die Dampfkanäle beim Eintritt in den Schieberkasten zugelötet? Kannst Du die Leitung zwischen Regler und Zylindern trennen? Wenn ja, wäre das der erste Schritt, um die Funktion des Reglers zu testen. Um zu Überprüfen, ob die Steuerung richtig eingestellt ist, könntest Du einen Rundschieber ganz herausziehen und schauen, ob Dampf austritt.
Berichte mal, ob Du den Fehler gefunden hast.
Gruß Ullrich.
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lokmarv
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Re: Frage zu Lucas bzw. Spezialzylinderöl von Wilesco

Beitrag von lokmarv »

Moin Ullrich,

schon vor ein paar Wochen habe ich geschrieben:
"
Auch ich habe einen Lucas, den ich vor einiger Zeit nach meinem Bahn-Thema amerikanisiert habe.

Lucas (lokmarv)
fotos/data/7764/2696Lucas.jpg

Mein Lucas fährt, aber er hatte noch nie viel Power. Das liegt nach meiner allmählich gesammelten Erfahrung an verschiedenen Konstuktionsmängeln:

1. Die Kesselkonstruktion mit Quersiederohren und der Brenner sind nicht schlecht, der Gastank benötigt bei mir ein Wasserbad, ohne fällt der Dampfdruck schnell und es ist wenig Leistung da.
2. Die Steuerung lässt mit dem Umsteuerventil eine gute RC-Control zu, aber das Umsteuerventil neigt trotz federverstellbarem Anpressdruck zu deutlichen Undichtigkeiten
3. Steuerung, Kolbenringe und Rundschieber sind einfach ausgeführt und sehr verschleißanfällig.
4. Das angebotene Schmiersystem halte ich für unzureichend, daher habe ich einen Regner-Verdrängungsöler eingebaut.

Für mich ist das Lucas-Paket (so ich meinen liebe) nicht sehr überzeugend!"


Zu Deinem Problem:
Zuerst solltest Du einen Testlauf mit Druckluft machen! Wegen des Umsteuerventils kann hier eigentlich beim Bau nicht viel schiefgehen, aber die mitgelieferte Anlenkung der Umsteuerstange ist untauglich, weil zuviel Spiel, die habe ich gleich umgebaut und Steuerhebel für Fernsteuerungen verwendet.

Der ausgelieferte Öler verdient dien Namen nicht, weil er kein Verdrängungsöler ist. Da flutschen dann sofort 2-3 fette Tropfen von kaltem, dadurch sehr dickflüssigem Dampföl in die Leitung. Da der Kessel nicht den stärksten Druck liefert, mag dies nach meiner Vorstellung das Problem auslösen.

Wenn es mit Druckluft geht, musst Du vielleicht auch den Öler umbauen.

Gruß martin
Tüftler
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Re: Frage zu Lucas bzw. Spezialzylinderöl von Wilesco

Beitrag von Tüftler »

Hallo Martin,
Daß Dein Gastank ein Wasserbad braucht, könnte daran liegen, daß Du nur Butan verwendest. Das geht erst bei 0 Grad vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand über. Für Propan liegt diese Temperatur bereits bei - 40 Grad.
Besonders im Winter ist daher Butan kaum zu gebrauchen. Versuchs mal mit Propan-Butan-Gemisch.
Die Umsteuerventile muß man halt gut einschleifen. Ich mache es mit ganz feinem Schleifleinen und viel Öl auf den Wangen eines präzies geschliffenen Schraubstocks. Außerdem setze ich den Öler immer vor das Umsteuerventiel damit dieses durch das Heißtampföl geschmiert und gedichtet wird. Die Andrückfeder kann man dann ziemlich hart einstellen. Man überschätzt die zur Drehung erforderliche Kraft. Ein mittleres Servo um 10 Ncm schafft das leicht.
Gruß Ullrich.
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