Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

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Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von kartonbahner »

Moin Buntbahner,

in dem Thread über die 2,4 Ghz Fernsteuerung hatte ich schon einmal die Frage aufgeworfen ob es nicht möglich ist, die Infrarot-Fernsteuerung für die Landmaschinen von SIKU für kleine Feldbahnloks (z. B. Gn15) zu nutzen?! :-k

Hat das einer von Euch bereits mal gemacht? Oder zumindest angedacht und dann ggf. wieder verworfen - und wenn ja, warum?

Ich habe noch so die - zugegeben naive - Vorstellung, ich könnte so ein Set (derzeit günstig bei einem lokalen Lebensmittel-Discounter) entsprechend zweckentfremden und einfach (!) den Akku nebst Platine in eine Gn15-Lok/Draisine transplantieren?! Weiß jemand, ob die Kapazität des Akkus ausreicht - oder wie man das feststellen/ausrechnen kann? Spricht sonst irgend etwas dagegen? (Klar, Sound wird dann wohl kaum möglich sein, aber das wäre in dem Falle egal)

Wünsche ansonsten ein schönes Wochenende
Gerald
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerald,

ich bin gerade dabei meinen Hafenkran auf Siku umzubauen.
Erst einmal funktionieren tut das ganz gut tun :wink:
Preis ist auch ok.
Was die Sache für Modellbahn aber uninteressant macht, ist die Tatsache,
dass das Modell nur fährt, solange man den Finger auf dem Knopf hat
bzw. Sichtkontakt besteht.
Das ist für Autos und Baumaschinen in Ordnung, so können sie nicht von der Platte fallen :wink:
Unsere umgebaute Fallersteuerung braucht nur den Sichtkontakt für einen Ändeungsbefehl.
Ansonsten fährt die Lok, bis an den Prellbock :wall: finde ich aber besser.
Ich werde über den Kranumbau auf alle Fälle berichten, habe aber noch nicht alle Teile zusammen.

Tschau Christoph
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerald,

hier der versprochene Umbau meines Hafenkrans auf Siku.

Der Empfänger ist der SC6JR von Mikroantriebe.
Daran können bis zu fünf Servos oder Fahrregler angeschlossen werden.
Ich habe drei EST-RC 500 angeschlossen.

Kran_25_klein (Regalbahner)
Bild

Einen Überblick über die Funktionen des Senders und des Originalempfängers gibt's hier .

Ich habe den Fahrmotor für den Kran auf den Ausgang 2 (den Lenkservoknopf) gelegt.
Wenn ich den nach rechts drehe fährt der Kran nach rechts und umgekehrt.
Die Geschwindigkeit ist regelbar je nach dem wie weit man den Knopf zur Seite dreht.
Der Kranhaken wird über den Ausgang 1 (Fahrwippe) bedient, Wippe hoch - Haken nach oben und umgedreht.
Das Kranhaus wird über Ausgang 4 (linken Knopf senkrecht) nach vorn und hinten bewegt.
Hier gab es große Probleme, weil dieser Knopf keinen definierten Mittelpunkt hat.

Siku_Sender (Regalbahner)
Bild

Wer mich kennt wird wissen, dass ich vor nahezu nichts zurückschrecke :wink:
also habe ich den Sender erst einmal zerlegt und festgestellt, dass sich unter dem
Knopf eine Art Joystick versteckt, der leider ungefedert ist.
Nun habe ich die kleinsten Federn die ich finden konnte auf dem "Knüppelchen"
eingehakt, an den Seiten des Gehäuses zwei kleine Drähte angelötet und die Federn dort auch eingehangen.
Leider passen nur zwei meiner Federn hin.
Aber sie wirken diagonal zur Bedienrichtung und legen so Etwas wie einen Mittelpunkt des Hebels fest.
Nun schaltet man den Sender ein, schüttelt ihn etwas damit sich der Mittelpunkt
einrichtet und schaltet danach den Empfänger ein. Der sucht sich jetzt diesen
Mittelpunkt als Nullpunkt und schon funktioniert's :D
Wenn man jetzt dem Sender den selben kleine Stoß versetzt wie am Anfang,
gibt der Motor auch wirklich Ruhe.
Sicher ist das noch ausbaubar aber vorerst genügt es mir.

Die Motoren für das Kranhaus und für den Haken habe ich noch mit zwei Dioden
in jeder Richtung etwas gebändigt und nun lassen sich auch die Geschwindigkeiten besser regeln.

Wenn es in meiner Werkstatt nicht so saukalt wie heute ist,
werde ich mal etwas probespielen :D

Kran_26_klein (Regalbahner)
Bild

Dann werde ich vielleicht noch einige Tricks oder Macken herausbekommen.

Tschau Christoph
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von kartonbahner »

Moin Christoph,

vielen Dank für Deine tolle Erklärung und Dokumentation - Deine Umsetzung ist :biggthumpup: . So wie Du es durchgeführt hast, hatte ich ich mir auch vorgestellt - wenn auch in einem deutlich kleineren Rahmen.

Ein deutliches Manko hast Du mir aber schon in Deiner ersten Antwort gezeigt: Ich wusste nicht, dass "das Fahrzeug" eben nur dann fährt, wenn man auch den Daumen auf dem Knopf hat. Für eine Arbeitsmaschine ist das gut, für eine Bahn finde ich es wohl eher unpraktisch. :(

An den ständig nötigen Sichtkontakt hatte ich auch nicht gedacht. Mir schwebt da noch ein tunnellastiges Bahn-Szenario vor - da würde es dann gar keinen Kontakt mehr geben.

Na gut, es hatte also schon seinen Grund, warum diese Idee nur für bestimmte Anwendungen eine gute Idee ist.

Respektvolle Grüße
Gerald
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerald,

lass mich noch mal einige Tests machen.
Es scheint nämlich so zu sein, dass mit diesem speziellen Empfänger
und den Reglern auf einigen Ausgängen die Motoren weiter laufen.
Aber erst mal muss ich noch etwas arbeiten :-(

Bis später
Christoph
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerald,

nun habe ich bei 9 Grad in meiner Werkstatt etwas mit dem Kran gespielt - Brrrrrrr - - bibber -
und heraus gekommen ist, das es mit der Steuerung für Modellbahn doch gehen müsste.
Und zwar läuft der Fahrmotor des Krans, den ich am Ausgang 2 des Empfängers (Lenkung) angeschlossen habe,
solange ohne Sichtkontakt weiter, bis der Sichtkontakt wieder besteht.
Das bedeutet die Lok würde im Tunnel mit gleicher Geschwindigkeit weiter fahren
und wenn die Fernbedienung wieder auftaucht übernimmt sie sofort die aktuelle Einstellung des Senders.
Wenn du inzwischen den Knopf auf Null hast, bleibt die Lok natürlich stehen.
Glücklicherweise ist der Lenkknopf auch der komfortabelste des Senders und auch
die Geschwindigkeit lässt sich ordentlich regeln.
Weitere Fahrregler braucht man für eine Lok ja nicht, denn die fingen nach einiger Zeit ohne Signal an zu spinnen.
Für Licht ist noch eine Zusatzplatine HLBT erhältlich.

Also ich sage mal mit dem Empfänger SC6JR, dem Regler EST-RC 500 an Ausgang 2 und einer Lichterweiterung HLBT
ist die Sikusteuerung einigermaßen modellbahntauglich :!:
Kleine Getriebemotoren bietet der Verkäufer auch an.
Der Versand von Polen funktionierte reibungslos und preiswert.

Viele Grüße
Christoph
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Re: Verwendung Infrarot-Fernsteuerung von SIKU für Gn15

Beitrag von Regalbahner »

Hallo,

ich bin es noch mal :D
Das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen und deshalb habe ich noch ein par Tests durchgeführt.

Dazu wurde eine meiner Gn15 Loks entstaubt und mit einem SC7 Empfänger ausgerüstet.
Anstelle des Lenkservos wurde ein Fahrregler angeschlossen und das Ganze auf ein Akkupack geklebt.
Der SC7 hat übrigens auch einen Lichtausgang.

Gn15_Siku_Test (Regalbahner)
Bild

Nun wurde die Lok auf meine völlig verstaubte Anlage gestellt, Schienenstrom braucht's ja nun nicht mehr :D und auf geht's .

http://www.youtube.com/watch?v=nDqbGmJ7NNI

Also vom fahren und regeln her ist das alles akzeptabel.
Auch kleine Unterbrechungen des Sichtkontaktes sind kein Problem,
wenn der Lenkregler danach die gleiche Einstellung hat wie vorher.
Eine längere Unterbrechung des Sichtkontaktes (ca. 30 Sekunden) hat leider
zur Folge, dass der Ausgang des Lenkservos auf einen Anschlag geht und somit
die Lok mit Vollgas vorwärts fährt. Das selbe passiert nach dem Ausschalten des Senders.
Und was das Schlimmste ist, das ist dann nicht anders rückgängig zu machen
als mit einem Notausschalter an der Lok :cry:
Ich habe den Lokmotor auch noch an dem schon im SC7 eingebauten Fahrregler angeschlossen.
Funktioniert gut nur bei fehlendem Sichtkontakt bleibt die Lok sofort stehen.
Dafür macht sie sich aber auch nicht selbstständig :D
Nach dem ausschalten des Senders kommt man an die Lok allerdings auch nicht mehr ran,
denn es muss immer zuerst der Sender und dann der Empfänger eingeschaltet werden.
Wer also mit diesen Schwächen leben kann und auf jeder Lok einen gut zugänglichen Notausschalter installiert,
für den ist diese Sache eine preiswerte Steuerung für übersichtliche Innenanlagen.

Für meine Gn15 Anlage werde ich aber kein Siku verwenden, sondern lieber
auf das umgemumpfte Faller Car System umsteigen, was sich schon in unseren
Feldbahnmodellen bewährt hat.
Aber Schienenstrom will ich nicht mehr haben :wink:

Viele Grüße
Christoph
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