Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Moderator: fido
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Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Hallo!
Hier folgt ein Beitrag mit geringem Anspruch .
Dass ich vor einiger Zeit meine Tochter Chiara - derzeit sieben Jahre alt - als Testerin für die Roco-multiMaus missbraucht habe, rächte sich prompt in Begehrlichkeiten von ihrer Seite. Da wir hier das Prinzip einer gewissen Gleichberechtigung pflegen (zumindest in Modellbahnfragen ), konnte ich Ihren Wunsch nicht gut ausschlagen. Diese Spielzeuglok sollte digitalisiert werden.
Um potenziellen Decoder-Problemen gleich aus dem Weg zu gehen, wurde bei Henry Röhle ( http://www.onlinehobbyshop.de ) ein Zimo MX64H bestellt. Da nur die HR-Ausführung am Lager war (mit NEM-Schnittstellenstecker), überließ er mir diese zum Preis des MX64H (danke!).
Die Lok war im Dezember 2003 aus einer Toytrain®-Otto entstanden (ganz nach Wunsch meiner damals noch Kleinen). Die vorwiegend im Kessel untergebrachte Elektrik und Elektronik war da ganz auf Analog-Betrieb ausgerichtet. Sie hat sich seitdem sehr bewährt. Hier der alte Schaltplan:
Da ich mit den Spannungs-Reduzierungs-Dioden schon 'mal thermischen Kummer gehabt hatte, sind diese gut gekühlt und isoliert am Kesselballast angebracht. Wie Ihr sehen könnt, geht es da recht eng zu.
Hinter der Schlothülse die Puffer-Elkos, in der Mitte der Eingangsgleichrichter und der Festspannungsregler, rechts 2 × 10 Dioden 1N5404. Motor, Licht und Rauchgenerator können über Schalter aktiviert oder deaktiviert werden.
Die Zerlegung der Lok war kein Thema, da ich mir damals ein schickes Handbuch geschrieben hatte, wo solche Aufgaben Schritt für Schritt beschrieben sind .
Nachdem der neue Decoder bestellt war, wurde zunächst ein neuer Schaltplan ausgeknobelt. Viel Pufferung gibt's da nicht. Das ist auch nicht nötig, da die Lok nur daheim und nur auf sauberen Gleisen verwendet wird. Zuviel Zeit und Geld wollte ich dann trotz "Gleichberechtigung" nicht in das Projekt stecken. Also musste die Bastelkiste her. Achtung! Ab dem Ausgang des Decoders darf definitiv kein Kurzschluss auftreten - sonst hat sich's ausdecodert. Der Spannungsregler selbst ist Kurzschluss-fest.
Dann habe ich alle überflüssigen Teile der alten Schaltung entfernt. So richtig Platz für einen Lautsprecher gibt's nach wie vor nicht, aber zumindest die SUSI-Schnittstelle ist schon da.
Im Lauf von drei Abenden habe ich so nebenbei den Umbau vorgenommen, denn der Decoder war schon drei Tage nach der Bestellung im Briefkasten . Der erhielt zunächst einmal sein Massekabel (ja, der Decoder, nicht der Briefkasten), während alle überflüssigen FA-Kabel abgelötet und die anderen durch solche mit 0,14mm² Querschnitt ersetzt wurden. Zum Glück fand sich in der Rauchkammerstütze noch ein kühles und hinreichend großes Plätzchen für den Elektronik-Zwerg mit "Riesenkräften" (1,8A Gesamtstrom). Da kann der Decoder leicht über die abziehbare Rauchkammer-Verkleidung entnommen werden.
Die ersten "Trockentests" mit der Roco multiMaus verliefen auch zufrieden stellend. In deren "Lokbibliothek" wurde flugs die "CJMF2" angelegt.
Dann war's gestern Nacht soweit - der Kessel konnte wieder aufgesetzt werden. Aber ach - plötzlich gab's irgendwo ein Problem, sprich, ein Kurzschluss trat auf. Ich sah den guten Decoder schon im Elektronik-Himmel und verzog mich zähneknirschend und mit allerlei <zensiert> ins Bett.
Heute habe ich dann die Lok erneut zerlegt und es noch einmal probiert. Erleichterung! - alles ok, der Decoder funktioniert nach wie vor prima. Die Lok wurde also - diesmal sorgfältiger - erneut montiert, und alles war gut.
Nach den obligatorischen Stresstests (mit Rauchgenerator, auf dem Gleis, etc.) wurde das Handbuch aktualisiert, die Doku der aktuellen CV-Werte für den kleinen Bühler-Motor geschrieben und ein Adapter-Kabel LGB® -> multiMaus-Zentrale gebastelt.
Bearbeitet wegen Titeländerung.
Beste Grüße -
Hier folgt ein Beitrag mit geringem Anspruch .
Dass ich vor einiger Zeit meine Tochter Chiara - derzeit sieben Jahre alt - als Testerin für die Roco-multiMaus missbraucht habe, rächte sich prompt in Begehrlichkeiten von ihrer Seite. Da wir hier das Prinzip einer gewissen Gleichberechtigung pflegen (zumindest in Modellbahnfragen ), konnte ich Ihren Wunsch nicht gut ausschlagen. Diese Spielzeuglok sollte digitalisiert werden.
Um potenziellen Decoder-Problemen gleich aus dem Weg zu gehen, wurde bei Henry Röhle ( http://www.onlinehobbyshop.de ) ein Zimo MX64H bestellt. Da nur die HR-Ausführung am Lager war (mit NEM-Schnittstellenstecker), überließ er mir diese zum Preis des MX64H (danke!).
Die Lok war im Dezember 2003 aus einer Toytrain®-Otto entstanden (ganz nach Wunsch meiner damals noch Kleinen). Die vorwiegend im Kessel untergebrachte Elektrik und Elektronik war da ganz auf Analog-Betrieb ausgerichtet. Sie hat sich seitdem sehr bewährt. Hier der alte Schaltplan:
Da ich mit den Spannungs-Reduzierungs-Dioden schon 'mal thermischen Kummer gehabt hatte, sind diese gut gekühlt und isoliert am Kesselballast angebracht. Wie Ihr sehen könnt, geht es da recht eng zu.
Hinter der Schlothülse die Puffer-Elkos, in der Mitte der Eingangsgleichrichter und der Festspannungsregler, rechts 2 × 10 Dioden 1N5404. Motor, Licht und Rauchgenerator können über Schalter aktiviert oder deaktiviert werden.
Die Zerlegung der Lok war kein Thema, da ich mir damals ein schickes Handbuch geschrieben hatte, wo solche Aufgaben Schritt für Schritt beschrieben sind .
Nachdem der neue Decoder bestellt war, wurde zunächst ein neuer Schaltplan ausgeknobelt. Viel Pufferung gibt's da nicht. Das ist auch nicht nötig, da die Lok nur daheim und nur auf sauberen Gleisen verwendet wird. Zuviel Zeit und Geld wollte ich dann trotz "Gleichberechtigung" nicht in das Projekt stecken. Also musste die Bastelkiste her. Achtung! Ab dem Ausgang des Decoders darf definitiv kein Kurzschluss auftreten - sonst hat sich's ausdecodert. Der Spannungsregler selbst ist Kurzschluss-fest.
Dann habe ich alle überflüssigen Teile der alten Schaltung entfernt. So richtig Platz für einen Lautsprecher gibt's nach wie vor nicht, aber zumindest die SUSI-Schnittstelle ist schon da.
Im Lauf von drei Abenden habe ich so nebenbei den Umbau vorgenommen, denn der Decoder war schon drei Tage nach der Bestellung im Briefkasten . Der erhielt zunächst einmal sein Massekabel (ja, der Decoder, nicht der Briefkasten), während alle überflüssigen FA-Kabel abgelötet und die anderen durch solche mit 0,14mm² Querschnitt ersetzt wurden. Zum Glück fand sich in der Rauchkammerstütze noch ein kühles und hinreichend großes Plätzchen für den Elektronik-Zwerg mit "Riesenkräften" (1,8A Gesamtstrom). Da kann der Decoder leicht über die abziehbare Rauchkammer-Verkleidung entnommen werden.
Die ersten "Trockentests" mit der Roco multiMaus verliefen auch zufrieden stellend. In deren "Lokbibliothek" wurde flugs die "CJMF2" angelegt.
Dann war's gestern Nacht soweit - der Kessel konnte wieder aufgesetzt werden. Aber ach - plötzlich gab's irgendwo ein Problem, sprich, ein Kurzschluss trat auf. Ich sah den guten Decoder schon im Elektronik-Himmel und verzog mich zähneknirschend und mit allerlei <zensiert> ins Bett.
Heute habe ich dann die Lok erneut zerlegt und es noch einmal probiert. Erleichterung! - alles ok, der Decoder funktioniert nach wie vor prima. Die Lok wurde also - diesmal sorgfältiger - erneut montiert, und alles war gut.
Nach den obligatorischen Stresstests (mit Rauchgenerator, auf dem Gleis, etc.) wurde das Handbuch aktualisiert, die Doku der aktuellen CV-Werte für den kleinen Bühler-Motor geschrieben und ein Adapter-Kabel LGB® -> multiMaus-Zentrale gebastelt.
Bearbeitet wegen Titeländerung.
Beste Grüße -
Zuletzt geändert von theylmdl am Mi 27. Feb 2008, 01:25, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Re: Digitalisierung der CJMF-2
Hallo Langer,
Ich finde es aber super, wie Du auch solche, für Dich wohl trivialen Sachen gekonnt veröffentlichst und auch uns "Digi-Neantertalern" das Wunder der "Dekoderisierung" anschaulich verdeutlichst.
Da traue ja sogar ich mich eines Tages ´ran. Aber erst, wenn ich mir ZIMO leisten kann. Ohne hier eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, käme für mich nichts anderes in Frage
Bis dahin hänge ich an dem guten alten (und vor allem bewährten )
Feuer->Wasser Antriebsprinzip (Live-Steam)
Danke noch mal!
aber Hallo! Für einen alten Analog-Fuzzi wie mich ist das schon ganz schön anspruchsvoll!Hier folgt ein Beitrag mit geringem Anspruch
Ich finde es aber super, wie Du auch solche, für Dich wohl trivialen Sachen gekonnt veröffentlichst und auch uns "Digi-Neantertalern" das Wunder der "Dekoderisierung" anschaulich verdeutlichst.
Da traue ja sogar ich mich eines Tages ´ran. Aber erst, wenn ich mir ZIMO leisten kann. Ohne hier eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, käme für mich nichts anderes in Frage
Bis dahin hänge ich an dem guten alten (und vor allem bewährten )
Feuer->Wasser Antriebsprinzip (Live-Steam)
Danke noch mal!
Gruß Tomas (Schrauber)
"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
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Re: Digitalisierung der CJMF-2
Hallo Thomas !
Du hast ja bei der Digitalisierung noch einiges an zusätzlicher Elektronik verbaut (bzw. von der Schaltung für den analogen Betrieb übrig gelassen). Da für eine "Standard-Digitalisierung" ja der bloße Einbau des Decoders (ohne zusätzliche Elektronik) ausreicht, solltest Du bitte noch ein paar Worte verlieren, warum Du die Elektronik verbaut hast.
Ich lese Deinen Schaltplan so, dass die untere Elektronik Deine Spannungsregulierung auf 6 V für die Beleuchtung und den Rauchgenerator sind (beides getrennt schaltbar). Die Diodenbaugruppe am Motor sorgt im analogen Betrieb dafür, dass die Lok erst anfährt, wenn ausreichende Spannung für die Beleuchtung vorhanden ist, dieses ist bei Digitalbetrieb aber immer gegeben. Also soll die Lok sowohl digital als auch analog betreibbar sein? Und der Schalter vor der Diodenbaugruppe am Motor erlaubt (bei analogem Betrieb), die Lok beleuchtet abzustellen.
Insofern sehe ich den "geringen Anspruch" in Deinem Beitrag nicht, ich halte ihn für ein gelungenes Beispiel, wie aus reiflicher Überlegung eine sinnvolle und wirksame Umsetzung Deiner Anforderungen erfolgt ist.
(Auch Elektronik kann Selbstbau sein !!!)
Schöne Grüße, und mach weiter so !
Johannes
Du hast ja bei der Digitalisierung noch einiges an zusätzlicher Elektronik verbaut (bzw. von der Schaltung für den analogen Betrieb übrig gelassen). Da für eine "Standard-Digitalisierung" ja der bloße Einbau des Decoders (ohne zusätzliche Elektronik) ausreicht, solltest Du bitte noch ein paar Worte verlieren, warum Du die Elektronik verbaut hast.
Ich lese Deinen Schaltplan so, dass die untere Elektronik Deine Spannungsregulierung auf 6 V für die Beleuchtung und den Rauchgenerator sind (beides getrennt schaltbar). Die Diodenbaugruppe am Motor sorgt im analogen Betrieb dafür, dass die Lok erst anfährt, wenn ausreichende Spannung für die Beleuchtung vorhanden ist, dieses ist bei Digitalbetrieb aber immer gegeben. Also soll die Lok sowohl digital als auch analog betreibbar sein? Und der Schalter vor der Diodenbaugruppe am Motor erlaubt (bei analogem Betrieb), die Lok beleuchtet abzustellen.
Insofern sehe ich den "geringen Anspruch" in Deinem Beitrag nicht, ich halte ihn für ein gelungenes Beispiel, wie aus reiflicher Überlegung eine sinnvolle und wirksame Umsetzung Deiner Anforderungen erfolgt ist.
(Auch Elektronik kann Selbstbau sein !!!)
Schöne Grüße, und mach weiter so !
Johannes
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Re: Digitalisierung der CJMF-2
Hallo!
@Johannes: Danke für Deine Zustimmung!
Die kleinen Toytrain®-Loks sind bei Spannungen um die 20 bis 22 Volt gemein schnell. Über die Leistungsdioden vor dem Motor (hier 2 × 10) werden der Fahrspannung - egal ob digital oder analog - etwa 6 Volt abgezogen, und zwar konstant und unabhängig vom fließenden Strom. 6 bis 8 Dioden tun's meist auch, bei 10 steht z.B. am Drehknopf eines LGB®-Trafos nur noch ein sehr geringer Regelweg zur Verfügung. Da die Dioden gut 6 Watt in Wärme umwandeln müssen, sollten sie gut gekühlt sein.
Über den positiven Festspannungsregler werden diese "ersten" 6 Volt genutzt, um Licht und Rauchgenerator zu betreiben. Der 5V-Generator von LGB® kann und darf dauerhaft mit 6 Volt betrieben werden. Über die beiden Transistor-Stufen unten wird die Fahrtrichtung differenziert. Bei den Elkos an der Basis tut's auch 1µF.
Wie Du richtig erkannt hast, kann die Lok daher im Analog-Betrieb leuchtend und rauchend abgestellt werden.
Nun der neue Schaltplan (siehe oben).
Bei der 99 021 mit dem Glockenankermotor reichen zwei antiparallele Dioden vor dem Motor bequem aus, um die Stillstandsphase auch im Analog-Betrieb über den Zimo MX64H "breit" genug zu machen. Bei der CJMF-2 mit dem kleinen Bühler-Motor war das nicht so. Trotz reichlicher Experimente mit den CV-Werten, Frequenzen und Lastregelung konnte ich keine echte "Kriechfahrt" mit breitem Regelbereich erzielen. Also habe ich nach und nach Diodenpaare wieder eingeschliffen und bin am Ende doch wieder bei zehn gelandet.
Zimo misst nur den Strom am Motor und den am Rückleiter (gemeinsamen Pluspol) der Funktions-Ausgänge. Eine Prüfsumme wird nicht gebildet. Daher ist der Ausgang zwischen GND und Plus nicht geschützt, ein Kurzschluss bzw. Überstrom kann den Decoder zerschießen. An diesem Punkt dürfen jedoch die vollen 1,8A entnommen werden.
Über die Lichtanschlüsse werden maximal 140mA verbraucht - das ist also nicht die Welt. Der Rauchgenerator könnte über eine Transistorstufe an FA4 geschaltet werden - dann aber leider nicht mehr analog, darum bleibt's beim mechanischen Schalter. So wäre es mit Ts-Schalter: fotos/showphoto.php?photo=40600 .
Bei entsprechender Anpassung der CV-Werte ergibt sich nun analog und digital nahezu dasselbe Verhalten (Anfahrgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Licht und Rauch).
Beste Grüße,
@Johannes: Danke für Deine Zustimmung!
Zuerst einmal der alte Schaltplan...., solltest Du bitte noch ein paar Worte verlieren, warum Du die Elektronik verbaut hast.
Die kleinen Toytrain®-Loks sind bei Spannungen um die 20 bis 22 Volt gemein schnell. Über die Leistungsdioden vor dem Motor (hier 2 × 10) werden der Fahrspannung - egal ob digital oder analog - etwa 6 Volt abgezogen, und zwar konstant und unabhängig vom fließenden Strom. 6 bis 8 Dioden tun's meist auch, bei 10 steht z.B. am Drehknopf eines LGB®-Trafos nur noch ein sehr geringer Regelweg zur Verfügung. Da die Dioden gut 6 Watt in Wärme umwandeln müssen, sollten sie gut gekühlt sein.
Über den positiven Festspannungsregler werden diese "ersten" 6 Volt genutzt, um Licht und Rauchgenerator zu betreiben. Der 5V-Generator von LGB® kann und darf dauerhaft mit 6 Volt betrieben werden. Über die beiden Transistor-Stufen unten wird die Fahrtrichtung differenziert. Bei den Elkos an der Basis tut's auch 1µF.
Wie Du richtig erkannt hast, kann die Lok daher im Analog-Betrieb leuchtend und rauchend abgestellt werden.
Nun der neue Schaltplan (siehe oben).
Bei der 99 021 mit dem Glockenankermotor reichen zwei antiparallele Dioden vor dem Motor bequem aus, um die Stillstandsphase auch im Analog-Betrieb über den Zimo MX64H "breit" genug zu machen. Bei der CJMF-2 mit dem kleinen Bühler-Motor war das nicht so. Trotz reichlicher Experimente mit den CV-Werten, Frequenzen und Lastregelung konnte ich keine echte "Kriechfahrt" mit breitem Regelbereich erzielen. Also habe ich nach und nach Diodenpaare wieder eingeschliffen und bin am Ende doch wieder bei zehn gelandet.
Ja. Der Unterschied ist, dass nun der Analog-Betrieb über den Decoder und dessen Erkennung statt findet. Der Zimo MX64(H) darf an den Funktionsausgängen mit 500mA belastet werden. Das ist also zu wenig für den Rauchgenerator, denn nach einem Einschaltstromstoß von ca. 1 Ampère braucht der vom kalten bis zum heißen Zustand 500mA bis 260mA. Der gesamt zulässige Strom des Decoders beträgt 1,8 Ampère - das reicht also, wenn der Generator ohne Motor vorgeheizt wird, zumal Strombedarfsspitzen von 2A zulässig sind.Also soll die Lok sowohl digital als auch analog betreibbar sein?
Zimo misst nur den Strom am Motor und den am Rückleiter (gemeinsamen Pluspol) der Funktions-Ausgänge. Eine Prüfsumme wird nicht gebildet. Daher ist der Ausgang zwischen GND und Plus nicht geschützt, ein Kurzschluss bzw. Überstrom kann den Decoder zerschießen. An diesem Punkt dürfen jedoch die vollen 1,8A entnommen werden.
Über die Lichtanschlüsse werden maximal 140mA verbraucht - das ist also nicht die Welt. Der Rauchgenerator könnte über eine Transistorstufe an FA4 geschaltet werden - dann aber leider nicht mehr analog, darum bleibt's beim mechanischen Schalter. So wäre es mit Ts-Schalter: fotos/showphoto.php?photo=40600 .
Bei entsprechender Anpassung der CV-Werte ergibt sich nun analog und digital nahezu dasselbe Verhalten (Anfahrgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Licht und Rauch).
Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Digitalisierung der CJMF-2
Hallo!
Ich kränkele zwar vor mich hin, möchte aber noch etwas nachtragen.
Heute trudelte mir eine interessante Alternative in's Haus. Ich bin unlängst über eine Neuentwicklung aus dem Hause Tams gestolpert, den LD-G-33.
Der Decoder ist lastgeregelt, hat eine SUSI-Schnittstelle, ist Railcom-fähig, unterstützt DCC-, MM- und Analogbetrieb und bietet auch sonst nahezu alles, was man sich bei einem 1,5A-Decoder wünschen kann. Den schicken Schrumpfschlauch wie bei Zimo gibt's nicht, dafür liegt ein Puffer-Elko bei, und der Zwerg ist nicht größer als der Zimo MX64(H).
Hier gibt's die Anleitung als PDF.
Für Loks ohne Rauchgenerator und vor allem solche mit Glockenanker-Motor könnte das eine gute Alternative sein, zumal das Teil für knapp 24,- Euro zu haben ist. Ich werde den Decoder jedenfalls in Chiaras Schöma testen und muss mir nur noch ausdenken, wie ich den Maximalstrom wirksam begrenze. Meine Fragen zum Decoder hat Kersten Tams umgehend selbst beantwortet, und einen Tag nach der Bestellung lag das Teil im Briefkasten - das ist schon 'mal prima.
Beste Grüße,
Ich kränkele zwar vor mich hin, möchte aber noch etwas nachtragen.
Ganz vergessen... Wie vorhin erklärt, kann die Lok auch bei angeschaltetem Motor im Analogbetrieb leuchtend und/oder rauchend abgestellt werden. Aber ach, in einem Spannungsteiler (und den haben wir mit der Kombination aus Dioden und Motor) fließt überall der selbe Strom. Das heisst, auch, wenn die Lok noch nicht fährt, wird der Motorstrom über die Dioden verblasen bzw. muss - gerade dann - in Wärme umgewandelt werden. Der Motorschalter dient dazu, diese Last im Analogbetrieb vom Fahrstrom zu entfernen.Johannes hat geschrieben:Und der Schalter vor der Diodenbaugruppe am Motor erlaubt (bei analogem Betrieb), die Lok beleuchtet abzustellen.
Richtig, Decoder aus der Zimo MX63/MX64-Familie (und wohl auch die anderen Zimo-Decoder) gehören zum Besten, was sich marktwirtschaftlich darstellen lässt. Daher haben sie auch ihren sicher gerechtfertigten Preis.Schrauber hat geschrieben:Ohne hier eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, käme für mich nichts anderes in Frage
Heute trudelte mir eine interessante Alternative in's Haus. Ich bin unlängst über eine Neuentwicklung aus dem Hause Tams gestolpert, den LD-G-33.
Der Decoder ist lastgeregelt, hat eine SUSI-Schnittstelle, ist Railcom-fähig, unterstützt DCC-, MM- und Analogbetrieb und bietet auch sonst nahezu alles, was man sich bei einem 1,5A-Decoder wünschen kann. Den schicken Schrumpfschlauch wie bei Zimo gibt's nicht, dafür liegt ein Puffer-Elko bei, und der Zwerg ist nicht größer als der Zimo MX64(H).
Hier gibt's die Anleitung als PDF.
Für Loks ohne Rauchgenerator und vor allem solche mit Glockenanker-Motor könnte das eine gute Alternative sein, zumal das Teil für knapp 24,- Euro zu haben ist. Ich werde den Decoder jedenfalls in Chiaras Schöma testen und muss mir nur noch ausdenken, wie ich den Maximalstrom wirksam begrenze. Meine Fragen zum Decoder hat Kersten Tams umgehend selbst beantwortet, und einen Tag nach der Bestellung lag das Teil im Briefkasten - das ist schon 'mal prima.
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Re: Digitalisierung der CJMF-2
Hallo!
Da der Pirat-Kapitan Johannes als Digitalfuchs und Schrauber Tomas als Bergkönig ihr Interesse bekundet haben, berichte ich nun von meinem zweiten Streich: der Digitalisierung der CJMF-5. Das ist Chiaras Schöma.
Die Lok ist schon ziemlich alt (so etwa von 1987). Das Sandwich-Getriebe ist nicht original, das stammt aus einer etwa gleich alten Stainz. Die Lok läuft trotz ihrer 21 Lenze ganz prima. Rechts im Bild lassen sich trotz Dunkelheit noch die antiparallelen Diodenketten wie bei der CJMF-2 erkennen. Da die "großen" Bühler-Motore weniger Strom als die Toytrain®-Motore ziehen, ist die Kühlung der Dioden hier nicht zwingend nötig. Links seht Ihr den Motorschalter. Sechs Jahre nach der "Eingangs-Wartung" zeigte sich alles im Top-Zustand.
Da es im vorderen Vorbau der Schöma Platz bis zum Abwinken gibt (was sich später noch relativieren wird!), hatte ich den Festspannungsregler für die 6V-Lämpchen und die Fahrtrichtungs-Differenzierungen sehr luftig auf einer Probeplatine aufgebaut.
Zunächst einmal musste ich aus dem Antriebsblock die Leitungen der Stromabnahme und für den Motor bzw. die vorgeschalteten Dioden separat heraus führen. 0,5mm² Querschnitt dürfen das ruhig sein.
Hier ein Bild des Tams-Lokdecoder LD-G-33 und des mitgelieferten Puffer-Elkos.
Die Kabelchen (hier fehlen noch drei) muss sich der Bastler selbst anlöten - es sei denn, er kauft die "-k"-Versionen bei Tams und spart sich so für etwa 2,- Euronen diese Mühe.
Damen haben zuweilen einen zarten Hang zu Unbescheidenheit. Chiara bestätigte prompt das Vorurteil, denn nach den ersten erfolgreichen Spieltagen mit der kleinen Dampflok kamen gleich neue Begehrlichkeiten auf: Zugschlussbeleuchtung und Sound . Soso... Nach einem Blick in die Hobbybörse aus Zwiebelleder (wenn wir sie aufmachen, kommen uns die Tränen) beschloss ich, dass es auch hochgradig künstlicher Heimarbeitssound sein darf. Der braucht natürlich deutlich mehr Platz als ein Subminiatur-Platinchen von DIETZ. Also musste fortan mächtig Platz gespart werden. Zu dem Sound komme ich später noch.
Zunächst einmal wurde der 6V-Festspannungsregler anders und deutlich kleiner aufgebaut. Dafür hat der Eingangs-Elko nun 4.700µF und eine Lade-/Entladeschaltung.
Der Aufdruck auf dem Lautsprecher heißt leider 0,5W, nicht 5W. Der Lautsprecher wurde auf einen 1,5mm-Polystyrol-Abstandshalter aufgeklebt, der wiederum am Einsatz des Führerhauses angeklebt wurde. Rechts und links am Ballastgewicht sind je sechs Lötstützpunkte auf Leiterbahn-Streifen, die ich je fünf Mal mit der Säge "geschlitzt" habe. Das alles wurde penibel dokumentiert.
Die kleinen Soundschaltungen benötigen eine Hilfsspeisung. Die soll hier aus einer 9V-Batterie kommen. Da die bekannten Clipse keinen Schuss Pulver taugen, musste ein Kunststoff-Gehäuse mit passablen Federkontakten so lange bearbeitet werden, bis es in den hinteren Vorbau passte. Zum Testen nehme ich gerne eine Billigst-Batterie und ersetze die erst später (wenn alles läuft) durch ein High End-Exemplar.
Da es sich hier nur um ein Spielzeug handelt, genügen zwei rote 5mm-LED je Seite als Zugschluss-Signale. Deren Köpfe können später mit Ringen aus Rohr 6mm mit 0,5mm-Wandung verschönert werden. Die Vorwiderstände mit 470 Ohm liegen an den Kathoden (Minus).
Heute habe ich dann ein Aluwinkelchen gebaut, das mit einer der Schrauben der Platine des Festspannungsreglers befestigt wird, und dort den Decoder aufgeklebt (mit doppelseitigem Teppichklebeband).
Der Schaltplan der Lok unterscheidet sich ein wenig von dem der CJMF-2 oder gar der 99 021. Den Schalter für die Lampen habe ich nicht eingesetzt.
Dann folgten - wie stets Schritt für Schritt - die obligatorischen Tests. Die verliefen auch alle ganz gut.
Bei ausgeschalteter Lastregelung (CV49) wollte der Motor allerdings gar nicht anfahren. Programmierungen wurden mit dem typischen "Zucken" quittiert, ansonsten ging aber nichts. Ich habe Kersten Tams schon deswegen gefragt. Nur mit CV2 und CV5 war keine vernünftige Kriechfahrt zu erzielen. Aber mit einer Anpassung von CV50 (proportionaler Anteil der Lastregelung) klappte es dann prima. Bei dem habe ich mich in kleinen Schritten vom Vorgabewert 40 bis herunter zu 15 getastet, da war das Ergebnis nahezu perfekt.
Dann habe ich den Festspannungsregler angeschlossen und durchgemessen - alles prima, 6V am Ausgang. Die anschließend angeschlossenen Lampen wollten aber nicht leuchten. Kurze Messung: Ja, AUX1 und AUX2 (Ausgänge für F0) führen bei eingeschaltetem Licht GND. Und da schlug leider der "Pleiten, Pech & Pannen"-Teufel zu: Eine Spitze des Meßgeräts rutschte mir aus und an einen Ort, wo sie nichts verloren hat. Es funkte kurz, fröhlich und blau, und fortan war Kurzschluss. Das ist natürlich ausschließlich meine eigene Dämlichkeit. Die Tests, die ich bis dahin mit dem Tams-Decoder machen konnte, fand ich sehr überzeugend, und so habe ich flugs Ersatz bestellt.
Im Strom-losen Zustand konnte ich übrigens nirgendwo einen Kurzschluss oder zu geringen Durchgang messen - der Fehler tritt erst bei eingeschalteter Stromversorgung auf.
In der Hoffnung, hier niemanden zu nerven, komme ich noch auf die "Hausbräu"-Audio-Schaltungen zu sprechen. Die habe ich so ähnlich schon einmal gebaut und sie damals auch aufgenommen, leider, bevor ich den nötigen NF-Mischer konstruiert hatte (deswegen hakelt es bei Diesel und Tröte). Nicht vergessen: Hier dreht sich's nur um ein Spielzeug!
Eigenbau-Diesel (MP3, 89kB) - Eigenbau-Diesel mit Hupe (MP3, 34kB)
Beide Simpelst-Schaltungen basieren auf dem selben Prinzip. Ein NE555 arbeitet ganz seiner Aufgabe entsprechend als astabiler Multivibrator und erzeugt damit je nach Beschaltung der Widerstände und des Kondensators im RC-Glied ein niederfrequentes oder höherfrequentes Geräusch im Lautsprecher.
Oben links die Tröte ("Hupe" kann man das schlecht nennen) als Schaltplan (Sicht von oben) und Entwurf für eine Probeplatine (Sicht von unten, 10 Bildpunkte = 2,54mm Rastermaß), darunter der Diesel-Sound und rechts oben eine Transistor-Schaltstufe für die Zuschaltung über den Decoder. Der Minuspol der Batterie wird mit dem Decoder GND-verbunden. Da auch die Lautsprecher-Ausgänge GND sind, müssen die Audio-Schaltungen über den Pluspol zu- bzw. abgeschaltet werden, über einen PNP-Transistor, was ganz gut passt. Die Pull-up-Widerstände werde ich unbedingt verwenden, weil die Funktionsausgänge zumindest bei Zimo nie wirklich ganz high werden.
Beim Diesel-"Sound" seht Ihr ein paar deutliche Abweichungen. Die Bauteile R1a, R1b, R2 und C1 sind nicht mit Werten versehen. Das hat folgenden Grund. Von ihrer Dimensionierung hängt die Frequenz des Dieselsounds ab (sprich: die "Explosionen" je Sekunde / Minute). Ein Formular zur Berechnung der Werte gibt es auf unserer Website.
Bei einem dieselelektrischen (Motor treibt Generator) oder dieselhydraulischen (Motor treibt Wandler) Antrieb gibt es praktisch nur zwei Drehzahlen: Leerlauf oder Last. Diese Umschaltung findet bei der unteren Schaltung im Bild über Zuschalten des Widerstands R1a statt. Denkbar wären beispielsweise 4,7µF für C1, 1k für R1a, 10k für R1b und R2. Das muss ein bisschen "nach Gefühl" ausprobiert werden, die errechneten Werte sind mehr Anhaltspunkte. Die Zuschaltung von R1a soll über einen Fahrstrom-Detektor erfolgen, aber den muss ich mir erst noch zusammen fummeln.
Da die Bauteile im vorderen Vorbau liegen müssen, führt an zwei Platinen übereinander kein Weg vorbei. Aber das ist eine andere Geschichte und wird ein anderes Mal erzählt werden.
Damit hier keine unsinnigen Diskussionen losgetreten werden, möchte ich noch einmal betonen: Dass mir der Tams-Decoder abgeraucht ist, ist ausschließlich meine Schuld! Mit dem Decoder selbst bin ich sehr zufrieden, mit dem Service und Preis auch, und die Möglichkeiten des Decoders sind prima (zum Beispiel ein beliebiges "Mapping" von Funktionstasten zu Ausgängen).
Beste Grüße,
Da der Pirat-Kapitan Johannes als Digitalfuchs und Schrauber Tomas als Bergkönig ihr Interesse bekundet haben, berichte ich nun von meinem zweiten Streich: der Digitalisierung der CJMF-5. Das ist Chiaras Schöma.
Die Lok ist schon ziemlich alt (so etwa von 1987). Das Sandwich-Getriebe ist nicht original, das stammt aus einer etwa gleich alten Stainz. Die Lok läuft trotz ihrer 21 Lenze ganz prima. Rechts im Bild lassen sich trotz Dunkelheit noch die antiparallelen Diodenketten wie bei der CJMF-2 erkennen. Da die "großen" Bühler-Motore weniger Strom als die Toytrain®-Motore ziehen, ist die Kühlung der Dioden hier nicht zwingend nötig. Links seht Ihr den Motorschalter. Sechs Jahre nach der "Eingangs-Wartung" zeigte sich alles im Top-Zustand.
Da es im vorderen Vorbau der Schöma Platz bis zum Abwinken gibt (was sich später noch relativieren wird!), hatte ich den Festspannungsregler für die 6V-Lämpchen und die Fahrtrichtungs-Differenzierungen sehr luftig auf einer Probeplatine aufgebaut.
Zunächst einmal musste ich aus dem Antriebsblock die Leitungen der Stromabnahme und für den Motor bzw. die vorgeschalteten Dioden separat heraus führen. 0,5mm² Querschnitt dürfen das ruhig sein.
Hier ein Bild des Tams-Lokdecoder LD-G-33 und des mitgelieferten Puffer-Elkos.
Die Kabelchen (hier fehlen noch drei) muss sich der Bastler selbst anlöten - es sei denn, er kauft die "-k"-Versionen bei Tams und spart sich so für etwa 2,- Euronen diese Mühe.
Damen haben zuweilen einen zarten Hang zu Unbescheidenheit. Chiara bestätigte prompt das Vorurteil, denn nach den ersten erfolgreichen Spieltagen mit der kleinen Dampflok kamen gleich neue Begehrlichkeiten auf: Zugschlussbeleuchtung und Sound . Soso... Nach einem Blick in die Hobbybörse aus Zwiebelleder (wenn wir sie aufmachen, kommen uns die Tränen) beschloss ich, dass es auch hochgradig künstlicher Heimarbeitssound sein darf. Der braucht natürlich deutlich mehr Platz als ein Subminiatur-Platinchen von DIETZ. Also musste fortan mächtig Platz gespart werden. Zu dem Sound komme ich später noch.
Zunächst einmal wurde der 6V-Festspannungsregler anders und deutlich kleiner aufgebaut. Dafür hat der Eingangs-Elko nun 4.700µF und eine Lade-/Entladeschaltung.
Der Aufdruck auf dem Lautsprecher heißt leider 0,5W, nicht 5W. Der Lautsprecher wurde auf einen 1,5mm-Polystyrol-Abstandshalter aufgeklebt, der wiederum am Einsatz des Führerhauses angeklebt wurde. Rechts und links am Ballastgewicht sind je sechs Lötstützpunkte auf Leiterbahn-Streifen, die ich je fünf Mal mit der Säge "geschlitzt" habe. Das alles wurde penibel dokumentiert.
Die kleinen Soundschaltungen benötigen eine Hilfsspeisung. Die soll hier aus einer 9V-Batterie kommen. Da die bekannten Clipse keinen Schuss Pulver taugen, musste ein Kunststoff-Gehäuse mit passablen Federkontakten so lange bearbeitet werden, bis es in den hinteren Vorbau passte. Zum Testen nehme ich gerne eine Billigst-Batterie und ersetze die erst später (wenn alles läuft) durch ein High End-Exemplar.
Da es sich hier nur um ein Spielzeug handelt, genügen zwei rote 5mm-LED je Seite als Zugschluss-Signale. Deren Köpfe können später mit Ringen aus Rohr 6mm mit 0,5mm-Wandung verschönert werden. Die Vorwiderstände mit 470 Ohm liegen an den Kathoden (Minus).
Heute habe ich dann ein Aluwinkelchen gebaut, das mit einer der Schrauben der Platine des Festspannungsreglers befestigt wird, und dort den Decoder aufgeklebt (mit doppelseitigem Teppichklebeband).
Der Schaltplan der Lok unterscheidet sich ein wenig von dem der CJMF-2 oder gar der 99 021. Den Schalter für die Lampen habe ich nicht eingesetzt.
Dann folgten - wie stets Schritt für Schritt - die obligatorischen Tests. Die verliefen auch alle ganz gut.
Bei ausgeschalteter Lastregelung (CV49) wollte der Motor allerdings gar nicht anfahren. Programmierungen wurden mit dem typischen "Zucken" quittiert, ansonsten ging aber nichts. Ich habe Kersten Tams schon deswegen gefragt. Nur mit CV2 und CV5 war keine vernünftige Kriechfahrt zu erzielen. Aber mit einer Anpassung von CV50 (proportionaler Anteil der Lastregelung) klappte es dann prima. Bei dem habe ich mich in kleinen Schritten vom Vorgabewert 40 bis herunter zu 15 getastet, da war das Ergebnis nahezu perfekt.
Dann habe ich den Festspannungsregler angeschlossen und durchgemessen - alles prima, 6V am Ausgang. Die anschließend angeschlossenen Lampen wollten aber nicht leuchten. Kurze Messung: Ja, AUX1 und AUX2 (Ausgänge für F0) führen bei eingeschaltetem Licht GND. Und da schlug leider der "Pleiten, Pech & Pannen"-Teufel zu: Eine Spitze des Meßgeräts rutschte mir aus und an einen Ort, wo sie nichts verloren hat. Es funkte kurz, fröhlich und blau, und fortan war Kurzschluss. Das ist natürlich ausschließlich meine eigene Dämlichkeit. Die Tests, die ich bis dahin mit dem Tams-Decoder machen konnte, fand ich sehr überzeugend, und so habe ich flugs Ersatz bestellt.
Im Strom-losen Zustand konnte ich übrigens nirgendwo einen Kurzschluss oder zu geringen Durchgang messen - der Fehler tritt erst bei eingeschalteter Stromversorgung auf.
In der Hoffnung, hier niemanden zu nerven, komme ich noch auf die "Hausbräu"-Audio-Schaltungen zu sprechen. Die habe ich so ähnlich schon einmal gebaut und sie damals auch aufgenommen, leider, bevor ich den nötigen NF-Mischer konstruiert hatte (deswegen hakelt es bei Diesel und Tröte). Nicht vergessen: Hier dreht sich's nur um ein Spielzeug!
Eigenbau-Diesel (MP3, 89kB) - Eigenbau-Diesel mit Hupe (MP3, 34kB)
Beide Simpelst-Schaltungen basieren auf dem selben Prinzip. Ein NE555 arbeitet ganz seiner Aufgabe entsprechend als astabiler Multivibrator und erzeugt damit je nach Beschaltung der Widerstände und des Kondensators im RC-Glied ein niederfrequentes oder höherfrequentes Geräusch im Lautsprecher.
Oben links die Tröte ("Hupe" kann man das schlecht nennen) als Schaltplan (Sicht von oben) und Entwurf für eine Probeplatine (Sicht von unten, 10 Bildpunkte = 2,54mm Rastermaß), darunter der Diesel-Sound und rechts oben eine Transistor-Schaltstufe für die Zuschaltung über den Decoder. Der Minuspol der Batterie wird mit dem Decoder GND-verbunden. Da auch die Lautsprecher-Ausgänge GND sind, müssen die Audio-Schaltungen über den Pluspol zu- bzw. abgeschaltet werden, über einen PNP-Transistor, was ganz gut passt. Die Pull-up-Widerstände werde ich unbedingt verwenden, weil die Funktionsausgänge zumindest bei Zimo nie wirklich ganz high werden.
Beim Diesel-"Sound" seht Ihr ein paar deutliche Abweichungen. Die Bauteile R1a, R1b, R2 und C1 sind nicht mit Werten versehen. Das hat folgenden Grund. Von ihrer Dimensionierung hängt die Frequenz des Dieselsounds ab (sprich: die "Explosionen" je Sekunde / Minute). Ein Formular zur Berechnung der Werte gibt es auf unserer Website.
Bei einem dieselelektrischen (Motor treibt Generator) oder dieselhydraulischen (Motor treibt Wandler) Antrieb gibt es praktisch nur zwei Drehzahlen: Leerlauf oder Last. Diese Umschaltung findet bei der unteren Schaltung im Bild über Zuschalten des Widerstands R1a statt. Denkbar wären beispielsweise 4,7µF für C1, 1k für R1a, 10k für R1b und R2. Das muss ein bisschen "nach Gefühl" ausprobiert werden, die errechneten Werte sind mehr Anhaltspunkte. Die Zuschaltung von R1a soll über einen Fahrstrom-Detektor erfolgen, aber den muss ich mir erst noch zusammen fummeln.
Da die Bauteile im vorderen Vorbau liegen müssen, führt an zwei Platinen übereinander kein Weg vorbei. Aber das ist eine andere Geschichte und wird ein anderes Mal erzählt werden.
Damit hier keine unsinnigen Diskussionen losgetreten werden, möchte ich noch einmal betonen: Dass mir der Tams-Decoder abgeraucht ist, ist ausschließlich meine Schuld! Mit dem Decoder selbst bin ich sehr zufrieden, mit dem Service und Preis auch, und die Möglichkeiten des Decoders sind prima (zum Beispiel ein beliebiges "Mapping" von Funktionstasten zu Ausgängen).
Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Ach beruhigt mich das, daß nicht nur ich Dekoder während der einstellphase töte *hihi*
Ich hatte damals einen kleinen Dekoder in meine Spur-N Heisler eingebaut und das Fahrwerk eingestellt und getestet, als das Gehäuse noch nicht existierte. Und da ads Fahrwerk zu Leicht war habe ich kurzerhand ein Gehäuse einer Shay (Weißmetall) genommen... Das ging auch ganz gut. Aber als ich dann kurz drauf leicht auf das Gehäuse drückte weil ich Angst hatte es könnte runterfallen, bestellte ich kurz drauf ebenfalls einen neuen für viel Geld
Auf jeden Fall finde ich deine Beschreibungen und Ausführungen wie immer große Klasse. Ich denke, daß ich meine Strabas auch mit Digital fahren werde und bei den ganzen Lichtschaltungen die dort auf mich warten werde ich mich gerne an deine Schaltungen erinnern.
Gruß, Gerd
Ich hatte damals einen kleinen Dekoder in meine Spur-N Heisler eingebaut und das Fahrwerk eingestellt und getestet, als das Gehäuse noch nicht existierte. Und da ads Fahrwerk zu Leicht war habe ich kurzerhand ein Gehäuse einer Shay (Weißmetall) genommen... Das ging auch ganz gut. Aber als ich dann kurz drauf leicht auf das Gehäuse drückte weil ich Angst hatte es könnte runterfallen, bestellte ich kurz drauf ebenfalls einen neuen für viel Geld
Auf jeden Fall finde ich deine Beschreibungen und Ausführungen wie immer große Klasse. Ich denke, daß ich meine Strabas auch mit Digital fahren werde und bei den ganzen Lichtschaltungen die dort auf mich warten werde ich mich gerne an deine Schaltungen erinnern.
Gruß, Gerd
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Re: Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Hallo!
Nur kurz und zwischendurch.
@Gerd: danke für das Lob und die Leidensgemeinschaft .
Vorhin kam die Erklärung von Kersten Tams zu meinen "Problemen" mit der ausgeschalteten Lastregelung.
Der Lokdecoder LD-G-33 kann den Motor mit 17 oder 31,5kHz Impulsbreiten-Frequenz ansteuern. 31,5kHz machen nur mit eingeschalteter Lastregelung Sinn, bei 17kHz geht es ohne. Auch kann es sein, dass die Dioden vor bzw. hinter dem Motor ohne Lastregelung Kummer machen.
Bei den Zimo MX64H in der CJMF-2 und der 99 021 ist die Lastregelung auch nicht ausgeschaltet, sondern lediglich über CV58 = 40 gedimmt (die Variable hat bei Tams eine andere Bedeutung!). Insofern ist das Verhalten vergleichbar, denn die Einstellung des proportionalen Anteils der Lastregelung ist sehr verwandt mit der Zimo-Dimm-Funktion.
Beste Grüße von einem nach-wie-vor-digital-newbie -
Nur kurz und zwischendurch.
@Gerd: danke für das Lob und die Leidensgemeinschaft .
Vorhin kam die Erklärung von Kersten Tams zu meinen "Problemen" mit der ausgeschalteten Lastregelung.
Der Lokdecoder LD-G-33 kann den Motor mit 17 oder 31,5kHz Impulsbreiten-Frequenz ansteuern. 31,5kHz machen nur mit eingeschalteter Lastregelung Sinn, bei 17kHz geht es ohne. Auch kann es sein, dass die Dioden vor bzw. hinter dem Motor ohne Lastregelung Kummer machen.
Bei den Zimo MX64H in der CJMF-2 und der 99 021 ist die Lastregelung auch nicht ausgeschaltet, sondern lediglich über CV58 = 40 gedimmt (die Variable hat bei Tams eine andere Bedeutung!). Insofern ist das Verhalten vergleichbar, denn die Einstellung des proportionalen Anteils der Lastregelung ist sehr verwandt mit der Zimo-Dimm-Funktion.
Beste Grüße von einem nach-wie-vor-digital-newbie -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Hallo Thomas,
bisher dachte ich die Briten hätten das Monopol auf Understatement . Aber seit ich Deine Einleitung zum Digitalisierungs-Thread gelesen habe:
Auch mit der Digitalisierung liebäugelnd, war ich gespannt auf Deinen Bericht. Aber spätestens nach dem zweiten Schaltplan zog ich es vor mich lieber stärker auf Deine Bilder zu konzentrieren .
Ich finde es gut, wie Du das Thema Schritt für Schritt und anschaulich erklärst.
Bitte so weitermachen ...
Aus Deinem Weichen-Thread habe ich entnommen, daß Du zur Zeit Digitalisierungs-Probleme hast . Wünsche Dir baldigen Erfolg.
Aber mach´ bitte ebenfalls intensiv weiter Deine digitalen Probleme mit dem Weichenbau auszugleichen. Den verfolge ich mindestens genauso interessiert, u.a. weil ebenfalls reichlich bebildet und anschaulich.
Frohes Schaffen wünscht Dir,
Kellerbahner
bisher dachte ich die Briten hätten das Monopol auf Understatement . Aber seit ich Deine Einleitung zum Digitalisierungs-Thread gelesen habe:
hege ich ernste Zweifel .Hier folgt ein Beitrag mit geringem Anspruch
Auch mit der Digitalisierung liebäugelnd, war ich gespannt auf Deinen Bericht. Aber spätestens nach dem zweiten Schaltplan zog ich es vor mich lieber stärker auf Deine Bilder zu konzentrieren .
Ich finde es gut, wie Du das Thema Schritt für Schritt und anschaulich erklärst.
Bitte so weitermachen ...
Aus Deinem Weichen-Thread habe ich entnommen, daß Du zur Zeit Digitalisierungs-Probleme hast . Wünsche Dir baldigen Erfolg.
Aber mach´ bitte ebenfalls intensiv weiter Deine digitalen Probleme mit dem Weichenbau auszugleichen. Den verfolge ich mindestens genauso interessiert, u.a. weil ebenfalls reichlich bebildet und anschaulich.
Frohes Schaffen wünscht Dir,
Kellerbahner
Schaffe, schaffe, Häusle baue ...
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Re: Digitalisierung der CJMF-2 und CJMF-5
Hallo Kellerbahner!
Es freut mich sehr, dass Dir meine Beiträge im BBF gefallen. Die elektronischen Schaltungen erfordern ein bisschen Einarbeitungszeit - ohne geht's halt nicht. Auf unserer Website solltest Du alle nötigen Infos im Bereich Elektr[on]ik finden.
Kuro war so nett und hat sich intensiv mit meinen Problemen auseinander gesetzt. Mit seiner Hilfe konnte für den unterdes dritten Decoder eine Testsuite entwickelt werden, die hoffentlich ohne bleibende Schäden abgeht. Ich habe nämlich drei Tage nach dem ersten auch noch einen zweiten Decoder zerschossen. Da war die Ursache bei Weitem nicht so klar wie beim ersten Mal. Kurzum, der dritte Decoder ist da, und da ich die personifizierte Geduld bin (zumindest manchmal und in bestimmten Bereichen), werde ich mein Glück bald wieder versuchen.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Kersten Tams für den wirklich guten Service!
Beste Grüße,
Es freut mich sehr, dass Dir meine Beiträge im BBF gefallen. Die elektronischen Schaltungen erfordern ein bisschen Einarbeitungszeit - ohne geht's halt nicht. Auf unserer Website solltest Du alle nötigen Infos im Bereich Elektr[on]ik finden.
Kuro war so nett und hat sich intensiv mit meinen Problemen auseinander gesetzt. Mit seiner Hilfe konnte für den unterdes dritten Decoder eine Testsuite entwickelt werden, die hoffentlich ohne bleibende Schäden abgeht. Ich habe nämlich drei Tage nach dem ersten auch noch einen zweiten Decoder zerschossen. Da war die Ursache bei Weitem nicht so klar wie beim ersten Mal. Kurzum, der dritte Decoder ist da, und da ich die personifizierte Geduld bin (zumindest manchmal und in bestimmten Bereichen), werde ich mein Glück bald wieder versuchen.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Kersten Tams für den wirklich guten Service!
Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de