Die Steigungsfrage (War "Meine Gartenbahn")

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Moderator: Marcel

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Lokalbahner
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Beitrag von Lokalbahner »

fido hat geschrieben:
cp hat geschrieben: Latürnich, wie man hier deutlich sieht:
Gutes Argument, doch sind bei dem Zug auf dem Kehrviadukt zwei Triebwagen zu sehen, d.h. 1/3 des Zugs ist angetrieben. Und das nicht ohne Grund. An eine käftige LGB-Lok kannst Du bei 7% noch 2-3 Wagen anhängen. Und für Live-Steam-Loks, die keine Gemsen sind, ist bei wenigen % Schluss.
Hallo Fido,

so generell kann man nicht sagen, dass Live-Steam-Loks keine Steigungen bewältigen können. Meine BR 99 6001 mit Kohlefeuerung zieht locker schwerste Züge über Steigungen von 7% und das bei gleichzeitig engen Radien. (Auf dem Foto siehst du die Lok am Ende einer solchen Steigung.)
Problematisch kann es nur werden, wenn die Gleise zu sehr verölt sind. Eine kleine Schippe Sand tut dann Wunder!

Ich gebe gerne zu, dass manche Regner-Lok das in dieser Form nicht so gut schafft, aber meine Frieda macht bei langen Zügen und auf Steigungen durchaus auch keine schlechte Figur.

Trotzdem gilt natürlich: Steigungen, falls möglich vermeiden bzw. so gering wie möglich, Radien so groß wie möglich. Der Betrieb ist problemloser mit kleinen Gas-Live-Steam Maschinen und LGB Loks möglich und das Ganze sieht vorbildlicher aus. Aber - wie wir schon gesehen haben: Ausnahmen beim Vorbild bestätigen auch hier die Regel!
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Meine 99 6001 auf der Anlage Kolb: Maximal 7 % Steigung, recht enge Radien und gleich noch im ersten Wagen ein Steinbrocken, damit der Zug noch schwerer wird. Dazu bläst die Lok ab. Fragen?
Meine 99 6001 auf der Anlage Kolb: Maximal 7 % Steigung, recht enge Radien und gleich noch im ersten Wagen ein Steinbrocken, damit der Zug noch schwerer wird. Dazu bläst die Lok ab. Fragen?
FRIEDA auf der Anlage des Gartenbahn-Herausgebers MM. Man kann die Länge des Zuges und die Steigung noch recht gut sehen.
FRIEDA auf der Anlage des Gartenbahn-Herausgebers MM. Man kann die Länge des Zuges und die Steigung noch recht gut sehen.
Mit Gruß & Ruß
Manfred, der Lokalbahner
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RaBi
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Beitrag von RaBi »

Hallo Manfred,

bin sehr geeindruckt von Deiner Frieda. Ist Sie in irgend einer Weise gedopt, sorry getuned :?:
Habe letztes Wochenende meine Frieda mal über leicht feldbahnmäßiges Gleis eine geringere Steigung getrieben und Sie hat sich selbst, ohne Wagen, kaum fortbekommen.

Viele Grüße aus Dresden an der Elbe.


Ralf
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Beitrag von Lokalbahner »

Hi Ralf,

zum Zeitpunkt dieses Fotos war die Frieda noch relativ neu - sie hatte nur Sinsheim '99 hinter sich und sie ist abgelichtet beim Andampfen '99 auf Manfred Melisets Anlage. (In einer frühen Gartenbahn ist diese Anlage übrigens beschrieben.) Ich hatte die Maschine genau so gebaut, wie auf meiner Homepage beschrieben - nichts war getunt.

Allerdings stellten sich konstruktionsbedingt und wegen häufigen Anheizens bald Schwächen ein. (Herr Regner hat mir gegenüber einmal erwähnt, dass nach ca. 150 Anheizvorgängen die Zylinder durchaus nicht mehr dicht sein können. :( ) An einem Dampftag heize ich die Lok bestimmt 10 mal an. In Sinsheim oder auf Treffen eher öfter. Du kannst dir leicht ausrechnen, welche Lebenserwartung eine kleine Regnerlok bei mir dann hat.

Kurz und gut, nach 2 Jahren Betrieb (mit zunehmend weniger Freude am Gerät und fast ähnlichen Symptomen wie bei deiner Lok) habe ich meine Frieda in Sinsheim 2001 Ralph Reppingen zum Überarbeiten mitgegeben.

Die Lok war an allen Ecken und Enden ausgelaufen (obwohl ich nie an Öl gespart habe). Sie bekam u.a. neue Edelstahlschieber verpasst und sollte wieder ordentlich Zugkraft entwickeln können.

Ich werde die Lok wohl heuer in Ludwigshafen beim Parkfest Echtdampftreffen erstmalig etwas ausgiebiger testen.

Seit ich allerdings Besitzer eine Lok mit Kohlefeuerung bin, reizen mich mit Gas gefeuerte Loks nur noch recht wenig.

Doch zum Schluss nochmals zu deiner Lok: Eine Ferndiagnose ist kaum möglich. Man müsste wissen, ob sie genug Druck hatte, ob sie dicht ist, ob sie mechanische Hemmungen hat, ...
Mit Gruß & Ruß
Manfred, der Lokalbahner
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squirrel4711
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schlappe Krokodile

Beitrag von squirrel4711 »

Hallo Zusammen,
irgendwann ging es in diesem Thema mal um die Zugkraft von LGB Krokodilen. Aus Erfahrung mit diesen verschieden farbigen Reptilien : Die unmodifizierten aus den weinroten Schachteln sind eher schlapp auf der Brust. Ob es sich nun um ein altes braunes 0-18V Krokodil , ein blaues Krachgeneratorexemplar oder ein grünes Tarnreptil handelt, alle sind in einer Steigung von 4% mit mehr als 4 Alpine Classic Wagen (dat sind die mit den Kugellagerachsen) überfordert und scharren mit den Hufen auf dem Messing. Wohlgemerkt es geht um normal verschmutztes, aber leitfähiges Schienenmaterial bei trockener Wetterlage. Mit sauberen Hufen (Rädern) und auf blitzeblankem Material kann man mehr anhängen, aber bei normalem Außenbetrieb sind nach 100m Fahrstrecke diese Idealbedingungen schon wieder "Schnee von gestern" und die Schleuderei geht von vorne los. Mit zusätzlichem Gewicht wäre ich bei diesen Viechern etwas vorsichtig--meine grüne Ausführung mußte mal in die Zahnklinik und der Austausch der kompletten Radsätze (nur die gibt es von LGB) ist nicht gerade sehr preiswert. (Dieses Thema zum Preis wurde auch kürzlich im GBF diskutiert und endete in einer "Modulschlacht"). Wahrscheinlich wird man in Waiblingen jetzt vorsichtiger fahren um die Zähne zu schonen -- ich jedenfalls fahre den kompletten Alpine Classic Express in Doppeltraktion auch wenn sich alleine beim Gedanken daran bei den RhBlern die Fußnägel aufrollen. Blaues Krokodil mit blauer Mallet und Alpine Classic komplett sieht einfach harmonisch aus auch wenn die Realität soviel blau nicht vertragen kann. Falls Bommel mal bei mir zu Besuch kommt und seine Sau ´rausläßt fahre ich dann auch Krokodile in grün und blau als Doppeltraktion weil : "Grün und Blau passt zur Sau".
Schönen Tag auch von der
bunten Localbahn Gesellschaft Brauweiler
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fido
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Live-Stream und die Berge

Beitrag von fido »

Lokalbahner hat geschrieben: so generell kann man nicht sagen, dass Live-Steam-Loks keine Steigungen bewältigen können.
Hi,

so krass hatte ich es auch nicht ausgedrückt. Aber bei den meisten Live-Steam Loks hast Du halt Messing-Treibstangen, Messing-Kuppelstangen und Messing-Stifte in den Rädern. Und wenn Du den Zug mehrmals über große Steigungen jagst, schlägt schnell das ganze Gestänge aus. Bei meiner Regner VIIk hatte ich nach einigen Stunden Betrieb bereits ein Spiel von knapp einem Millimenter an der Treibstange und die Stifte an der Treibachse weist Riefen auf.

Herr Regner ist superkulant, ersetzte den Treibradsatz und gab mir Messing-Buchsen. Trotzdem wird das Problem bei Belastung der Lok wieder auftreten, nun ist die Laufleistung nach dem Umbau eben höher :-)

Beim nächsten mal bekommt die Treibachse dann ein Kugellager. Bronze-Buchsen würden sicher auch helfen, aber wo bekommt man so etwas her?
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Pirat-Kapitan
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Wo ist der nächste Wasserkran ?

Beitrag von Pirat-Kapitan »

Hallo,
ich habe eine Frida mit Edelstahlschiebern (von Meister Reppingen). Mit der Zugkraft auf meiner Anlage bin ich eigentlich durchaus zufrieden (ich habe durchgehend so 1-2 % Steigung). Bei einem schweren Zug (ich nehme dazu LGB-Zweiachser, die bei mir alle einen relativ hohen Rollwiderstand haben), kann ich damit sehr gut feststellen, wo ich beim Nivellieren geschlampt habe (z.B. mal so eben ein 60er Gleis mit höherer Steigung verlegt). Dann braucht diese Lok an dieser Stelle deutlich mehr Dampfdruck. Ist zwar kein Problem, da ich den Dampfregler über den zweiten Servo steuern kann, aber man merkt halt diese Stellen sehr deutlich. (Bei meiner anderen Dampflok sind diese Bausünden auch erkennbar, aber längst nicht so deutlich).
Leider ist das dauernde Steigungsfahren mit einem hohen Wasserverbrauch verbunden, so dass ich nach 2 Runden (ca. 200 m) meist wieder nachtanken muss. Eine Wassernachspeisung aus dem Tender oder einem Wasserwagen werde ich allerdings dieser Lok nicht mehr spendieren, da ich auf die Mallet (c-c) spare.
Mit Kohledampfloks bin ich selber noch nicht gefahren, ich habe mir nur bei Kolb & Kiefer immer die Nase plattgedrückt. Und ich suche noch immer einen Kohledampfer (nein, kein Schiff, sondern einen Lokführer mit Kohlelok), der mal auf meiner Anlage probefährt, damit ich sehen kann, wie sich so eine Kohlellok bei mir benimmt. Meine Loks sollen nämlich schwerpunktmäßig nicht auf Messe- und Ausstellungsanlagen fahren, sondern bei mir zu Hause. Wer also zum Testfahren mal vorbeikommen möchte, ist herzlich eingeladen.

Schöne Grüße
Johannes
patrick carrera
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Beitrag von patrick carrera »

Hallo,

ich habe mir all die Beiträge mal durchgelesen, und dabei festgestellt, dass wir in die Zukraft von Life-Dampf Loks abgerutscht sind. Mag sein, dass wir alle unser Hobby in die Richtung leiten die wir selbst vertreten.

Im Allgemeinen bleibt zur Zugkraft von LGB Loks gesagt, dass diese nur mit äusserster Vorsicht zu geniessen sind, ich habe die 3% Hürde auch in allergrössten Radien (R3 und R5) kaum einsetzen können, da die Zugkraft mit Plastikachsen erschreckend gering ist, auch bei zweimotorigen Mallets.

ausserdem muss die Strecke ständig gereingt werden. Die Reinigungslok hat sich bei mir jetzt schon zweimal mit durchgebranntem Dekoder verabschiedet, jedesmal in einer R5 mit etwa 3,5% Steigung.

Um die Strecke auf meinem Grundstück bauen zu können ( auf 12 m Breite etwa 1 m Höhenunterschied) habe ich unendliche erdarbeiten erledigen müssen, und insgesamt 12 to Steine für eine Anlage von 35 x 12 m eingebracht.

Trotzdem hat es mir Spass gemacht.

Zu den Beiträgen über Lifsteam kann ich mich nur bedanken, da sich o in letzter Minute von einem Kauf einer solchen Lokomotive habe absehen können.

Bei grösseren Steigungen habe ich Zahnradstrecken eingebuat, so dass auch kleiner Lokomotiven von LGB hätten funktionieren können, doch leider ist das nun der allergrösste Krampf, alle Kupplungshaken müssen umgerüstet werden, und solle die Steigung auch nur die geringste Unebenheit aufweisen, hat man den Salat, die Ballenberg ruckelt und murckst herum als wenn man die Gleise nicht geputzt hätte.

Also Vorsicht bei allen diesen Dingen, im katalog siehts super aus die realität ist leider mehr als fern..

Patrick
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Hotblack Desiato
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Re: Die Steigungsfrage (War "Meine Gartenbahn")

Beitrag von Hotblack Desiato »

Ich überwinde auf meiner Gartenbahn auch längere und kurvige (min. R2) Passagen mit bis zu 5%.

Typische Züge:
- Spektrum Climax (mit 16,8 Volt, RC-Betrieb) mit
1. bis zu 10 2-achsigen Wagen (teils Metallachsen, teils Plastik) "spielend" oder
2. 12 Langholz-Trucks, beladen mit Stämmen (Ästen) "spielend", oder
3. max. (bis zum Schleudern) 10 Wagen und 8-10 Trucks.

- Schoema mit 12 Volt, RC-Betrieb, bis zu 8 Wagen, etwas angestrengt aber ohne Schleudern.

Wichtig ist, wie in der Realität, ein ssssaaaaanftes Anfahren, am besten in der Ebene! Bei ferngesteuerten Lokos bedarf es eines sehr guten Fahrtenreglers, die im Vergleich zu den LGB-Fahrpulten durchaus feinfühliger als diese sein können (z.B. Robbe Navy 535/540 oder auch die besseren 12V-Regler von Conrad). :!:

Alle Loks sind soviel es geht mit Blei beschwert, bzw. wiegen durch die Akkus an Bord erheblich mehr als das Original (Climax fast 8 kg, Schoema fast 4kg). :wink:

Auch habe ich keine Übertragungsverluste durch schlechte Rad/Schiene-Kontakte, daher die Empfehlung: einen Umbau auf RC überdenken :idea:

PS: Nochmals danke "Waldbahner" für den Tip mit den Akkus IN der Climax, Batteriewaggons gehören der Vergangenheit an!! :P
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