Kesselpflege

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Moderator: GNEUJR

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ZwiebelX
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Kesselpflege

Beitrag von ZwiebelX »

Hallo ... mal wieder.

Nachdem das Überdruckventil meiner kleinen Maschine immer wieder mal "undicht" wird (kleine Dampffahne) habe ich es zwecks Reinigung demontiert und in Essigessenz gelegt. Ich konnte feststellen dass die in den Kessel ragenden Bereiche mit einem schwarzen Belag verunreinigt sind welcher sich nicht ohne weiteres entfernen lässt.

Soweit ich sehen kann ist dies im Kessel genauso (ich habe es mal vorsichtig mit einem Zahnstocher ausprobiert.

Hier ein paar Fragen :

1. Ich gehe davon aus das ein Kessel im Neuzustand nahezu blank ist (bis auf Lötverfärbungen). Richtig ?

2. Ich habe ganz am Anfang entmineralisiertes Wasser verwendet (bekomme ich in unbergrenzter Menge umsonst). Kommt der Belag vielleicht hiervon ?

3. Sollte man den Kessel reinigen ? Ich habe vor Jahren einmal einen alten Wilesco Dampftraktor mit einem Gemisch aus dest. Wasser und Essig betrieben. Zwar sind die Kalkablagerungen verschwunden, nach einer gewissen Zeit hat sich aber an allen Verschraubung Grünspan gebildet (sah zumindest so aus).

Danke jetzt schon für eure Hilfe.

Einen schönen Sonntag noch !

Oliever
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marcelb
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Re: Kesselpflege

Beitrag von marcelb »

Hallo, du musst den Essig nach der Reinigung wieder komplett entfernen, sonst reagiert die Säure mit dem Messing und es kommt eine Oxidation zu stande, was dann den Grünspan zur folge hat. Auch ist die Säure für die Dichtelemente nicht sonderlich gut. Das beste ist alle Armaturen vom Kessel abzuschrauben und den Kessel dann Komplett in Essig einzutauchen, dabei ist darauf zu achten das keine Luftblasen im Kessel zurück bleiben, sonst hat man wieder eine Oxidation.

Gruß Marcel
Ecthelion
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Re: Kesselpflege

Beitrag von Ecthelion »

Hallo Oliever,

das könnte daran liegen, dass Du entmineralisiertes Wasser verwendest.
Denn das wird im Gegensatz zu destilliertem Wasser elektrisch gesäubert.
Korrekt müsste es daher auch entionisiertes Wasser heißen. Und da zeigt sich das Problem:
Entionisiertes Wasser ist elektrisch neutral und wird daher gern mit destilliertem Wasser verwechselt.
Problem ist aber, dass alles, was elektrisch nicht leitet, auch nicht herausgefiltert wird: bspw. Schwebeteilchen, Kleinstlebewesen etc. Alle Ionen, also vereinfacht sozusagen alle gelösten Salze, werden beseitigt. Das wars dann aber auch schon ;)

VG Ecthelion
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ZwiebelX
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Re: Kesselpflege

Beitrag von ZwiebelX »

Danke für die Antworten ...

ein Bekannter hat mir auf Rückfrage Wasser aus eine Umkehrosmoseanlage !?! empfohlen. Hat jemand ein Ahnung was das ist ... respektive ob das hiermit gewonnene Wasser für den Dampfmodellbau geeignet ist?

Ggf. müsste man diese Wasser mit Leitungswasser konditionieren (3-10 % Volumenanteil), so der Ratschlag aus einem anderen Forum.



Grüße

Oliever
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lokmarv
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Re: Kesselpflege

Beitrag von lokmarv »

Hallo Oliever,

ich nehm immer das Wasser aus unserem Kondens-Wäschetrockner - bislang ohne Probleme. Gibt es dazu noch was kritisches zu sagen? Ich möchte mir damit keine Probleme einhandeln.

Gruß Martin
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ZwiebelX
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Re: Kesselpflege

Beitrag von ZwiebelX »

Ich bin inzwischen wirklich nicht mehr sicher ob es nicht das Beste ist mit destillierten Wasser zu fahren. Ich hab inzwischen in den unterschiedlichen Foren die unterschiedlichsten Meinungen und "Vermutungen" gelesen. So teuer ist destilliertes Wasser auch wieder nicht - schon gar nicht verglichen mit einem evtl. Schaden am Kessel oder einer Armatur !

Einen richtigen Kesselschaden konnte ich, zumindest in unserer Baugröße, nicht recherchieren.

**
Wie machen es den die Profis bei den Buntbahnern ?

**

Bei diesem wässrigen Thema fische ich noch im Trüben.

Grüße

Oliever
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Kohleheizer
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Re: Kesselpflege

Beitrag von Kohleheizer »

Hallo Buntbahner´s,

das Wasser aus dem Kondenstrockner verwende ich nicht mehr. Laß das mal ein paar Tage stehen, da setzen sich jede Menge Flusen von der Wäsche ab.
In den Kesseln von Walter Kolb verwende ich seit nunmehr fast 30 Jahren dest. Wasser, dem ein "Schluck" Leitungswasser beigegeben wurde. Alternativ fahren wir auch mit gefiltertem Regenwasser (Filteranlage vom Aquarium). Das Wasser bereitet mein Freund Klaus, wenn er Zeit hat, auf. Bisher sind noch keine Probleme an den Kesseln/Wasserständen/Rohrleitungen/Pumpen und Zylindern aufgetreten. Eine lustige Geschichte am Rande: Ein Modell-Lokführer aus dem hohen Norden wollte alles perfekt machen und hat seiner Kolb-Lok original Speisewasserzusätze von der DB in wirklich ganz ganz geringer Dosierung beigemischt. Das Ergebnis war ernüchternt: An der Lok hat gar nix mehr funktioniert. Das Kesselwasser hat geschäumt, die Pumpen nicht gearbeitet und der Wasserstand falsch angezeigt. Das Spülen des Kessels hat ewig gedauert bis alle Rückstände beseitigt waren. Sorry, Markus Z. - die Geschichte mußte ich mal loswerden.
Hoffe etwas Licht ins trübe Kesselwasser gebracht zu haben.

Gruß
Kohleheizer
Der Maßstab ist egal - Hauptsache es funktioniert fährt mit Dampf, riecht nach Kohle und Öl und macht Spaß!
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