Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

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Moderator: GNEUJR

ottmar
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Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,


mittlerweile denke ich, dass es möglich ist eine Zahnrad-Diesellok zu bauen, zumindest einen Versuch ist es mir Wert. Es dürfte wohl auch die erste ihrer Art sein, kann also nur schief gehen ;-).


Zum Lastenheft: Das Modell soll möglichst ohne Kompromisse im Maßstab 1:22.5 sein, mindestens 3 LGB Wagen auf der Zahnstange bis zu 250 Promille ziehen und bremsen(!) und im Adhäsionsbetrieb deutlich mehr als eine LGB Ge 4/4 II (oder III) ziehen können. Die Mindestfahrzeit soll mit einer Tankfüllung in der Ebene etwa 2 Stunden betragen. Als Sonderfunktion ist eine Fernentkupplung und Beleuchtung vorgesehen. Auf ein Sound-Modul werde ich aus Platzgründen verzichten müssen. Der eingebaute Start-Akku soll zusätzlich eine Diesel-Schneeschleuder mit „Start“-Strom versorgen können und im Betrieb automatisch aufgeladen werden.



Die Vorbildauswahl fällt recht kurz aus; auf dem Netz BOB/Brünig/MIB/LSE gibt es zwei Zahnrad-Dieselloks. Die eine ist beim besten Willen einfach zu klein (BOB HGm2/2) und die andere war oder ist ein Fall für die „Liebe“ auf den ersten Blick. Die Lok ähnelt stark der BVZ HGm 2/2, kommt aber im rattenscharfen krypton-grünen Outfit daher – die Brünig/zentralbahn HGm 2/2 104 001-3 im Orginal von Stadler. Dass sie zusätzlich noch ein echter Kraftprotz ist, macht die Wahl nur noch leichter… und schnell ist sie auch noch: Konstruiert für 70 Sachen und zurzeit elektronisch begrenzt auf 60 km/h.



Anfangen mit dem Rahmen - bei einem geplanten Reibungsgewicht von etwa 6.5 kg - ist die Bauweise eher als so Typ „Massiv-Bau“. Der Rahmenplatte besteht aus 3 mm Messing und die Rahmenwangen aus bis 12 mm des Modellbauer-Goldes. Unter 4 mm ist es dann bis jetzt nirgendwo geworden – na ja der Schwerpunkt kann ja nicht tief genug sein.

Wenn am Wochenende vernüftiges Wetter, sprich Licht, gibt - gibt es was auf die Augen ;-)

Gruß Ottmar

..der wieder hinter die Fräse verschwindet..
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Waldbahner a.D.
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Ottmar,

ich habe die Loknummer mal in Google eingetippt und dieses Bild gefunden.

Bild

Also bei der Farbe sollte man vielleicht so Schutzbrillen rausgeben, wie's die damals bei der Sonnenfinsterniss gab :-D Aber wem's gefällt. Besser als der Einheitsfarbmischmasch.

Bei den 12mm :?: starken Rahmenwangen bin ich mal gespannt, wie das aussieht. Das klingt sehr heftig.

Wird die Lok wieder Diesel-Elektrisch angetrieben?

Gruß vom Gerd
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
ottmar
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

wie versprochen die ersten Bilder. Aber zuerst vielen Dank an Gerd, ich habe absolut kein Digi-Bild der Loki und ich denke, die Farbe alleine ist schon sehenswert – in Schkeuditz werde ich bei Bedarf Sonnenbrillen verteilen.

..und ja diesel-elektrisch, siehe auch weiter unten...

*Offtopic* Diese Farbe habe ich zum ersten Mal in einem Autohaus gesehen, bin x-mal drum herum geschlichen, war aber ich feige mein geplantes „Baby“ in dem Ton zu ordern. Zwei Wochen später sehe ich die Lok in Meiringen... Da der erste Versuch einer Zahnradlok – die BOB HGm 2/2 gerade in der Schrottkiste gelandet war, naja den Rest kennt Ihr... *Ontopic*

Von unter sieht sehr gut den Antrieb und die Entkupplung (Original LGB). Der Rahmen ist asymetrisch aufgebaut um an dem Antriebszahnrad „vorbei“ zu kommen mit dem Kardanantrieb. In den Kunststoff-Blöcken (von LGB) war nach diversen Fräsattacken Platz für die zweigänige Schnecke mit den Kugellagern. Die Schwungmasse ist für einen seidenweichen Lauf in der Zahnstange ein unbedingtes Muss. Der Antrieb ist nicht selbsthemmend, zum Bremsen wird der Motor kurzgeschlossen. Der Fahrtenregler von Aeronaut kann dazu einen Soll/Ist Vergleich vornehmen. Im Adhäsionsbetrieb wird eine Freilaufdiode zwischen geschaltet um einen Auslauf zu gewährleisten. Um eventuelle Drehmomentspitzen beim Bremsen, Stichwort Entgleisungssicherheit, abzufangen und auch das Getriebe vor Überlast zu schützen ist eine „Multifuse“ von Conrad eingebaut – Klappt genial und ist extrem simpel. Kann ich jedem empfehlen der schwere elektrische Fahrzeuge im RC-Betrieb benutzt. Über den massiven Rahmen verliere ich jetzt besser keine Bemerkung mehr.

Für die Federung sind abgeschnittene Gummi-Elemente von Conrad zuständig.

zb HGm Rahmen unten (ottmar)
Bild



Die Bauweise entspricht der Lok Nummer 32 der Wengernalp-Bahn, nur ist eine entsprechende Kühlluft-Führung eingebaut, die von der Seite eingesaugt wird. Der Vorbau ist schon weiß grundiert.

zb HGm rechts Seite (ottmar)
Bild


Das Dieselaggregat hatte ich schon unter dem Thread Machbarkeit gepostet, außer der schwarzen Lackierung und dem Servo hat sich nicht viel geändert: Basis OS FS 26 S und Faulhaber 3863 als Generator. Die Luftkühlung mittels 40 mm Lüfterrad direkt angetrieben über eine 4:1 Übersetzung mittels Zahnriemen (nettes Turbo-Geräusch). Der Auspuff verfügt über eine zweitstufige Dämpfung mit Zyklon zum Öl-Abscheiden. Der Altöltank ist im Rahmen integriert, aber wie gesagt hatte ich schon gepostet.

zb HGm links hinten (ottmar)
Bild


zb HGm oben rechts (ottmar)
Bild

...so das war's erst mal.. und falls noch was offen ist oder eine Frage, oder sonst was... also feel free

Gruß Ottmar
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SirToby
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von SirToby »

Einfach goil !!!!

:respekt: :respekt: :respekt:

Schlichtweg der Hammer !
soll heissen: ich will mehr sehen !!!
Mit RhB-Pfiff
und Hipp'schem Schlackern
MfG Tobi
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von baumschulbahner »

Hallo Ottmar,
uff, da gibt's so viele schöne Vorbilder auf der Brünigbahn, und du baust das mit abstand hässlichste nach :versteck: :oops: :unknown:
Leuchtet die Warnfarbe im dunkeln wenigstens? 8)
So, jetzt aber mal im Ernst, ich zweifle nicht daran, dass deine Lok dereinst den Begriff Zahnradbahn im Modell neu definieren wird, und dabei auch noch eindrücklich demonstriert, wozu so ein "kleines" Lökeli fähig ist.
Viele Grüsse und weiterhin viel Spass!!
Urias
ottmar
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von ottmar »

Zuerst vielen Dank, dass Euch die Technik zusagt. Bei der Optik scheinen doch gewisse Differenzen vor zu liegen ;-)

:oops:

Die Farbe hat wirklich was, vor allem habe ich bis heute kein Foto gesehen, was den knalligen Effekt wirklich realitätsnah rüber bringt. In natura zieht's einem die Netzhaut weg :shock:

Übrigens habe ich ziemliche Probleme den Farbton zu bekommen. Ich bekomme alle Farbtöne als Farbspray. British racing green wäre kein Thema, aber bei krypton-grün senkt sich der Kopf des Lagerristen des Vertragshändlers. Auch bei anderen Farbhändlern war ich bisher erfolglos...

Anscheinend ist die Farbe wohl auf dem Index... nicht jugendfrei oder son Quatsch...

Gruß Ottmar
ottmar
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von ottmar »

..so Stoffel wie gewünscht:

Einmal die WAB He 2/2 und die zb HGm 2/2 direkt nebeneinander:

zb HGm und WAB He (ottmar)
Bild

Man sieht sehr schön, dass beide Loks aus der selben Feder, äh Maus, stammen.


Und hier die zb auf der Zahnstange im (Akku-) Testbetrieb:

zb HGm auf der Zahnstange (ottmar)
Bild

Gruß Ottmar
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von Ge6/6II »

Guten Tag ,

erstmal echt klasse was du wieder auf die Schiene stellst . Kannst du mir als unwissender noch sagen was mit deiner BOB Hgm 2/2 nicht zu deiner zufriedenheit war ?

Mit Freundlichen Grüßen

Eric Beier (Ge6/6II )
corny
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von corny »

Hallo Ottmar

Super Sache :!: Du bist der einzge den ich kenne der mit echtem Diesel durch die Gegend tuckelt.

Viele bunte Grüße
Corny :hallo:
ottmar
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Re: Bau der SBB Brünig/Zentralbahn Zahnrad-Diesellok

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

schön das Euch das kleine "Farbmonster" gefällt. ..habe auch schon lange daran rumgebastelt.

@Eric:Die BOB Diesellok war grundsätzlich nicht ganz daneben, aber der Rahmen, die Aufhängung des Antriebs und die Lagerböcke der Dieselgruppe waren eine Einheit. Vielleicht hat mich auch die winzige Größe zu diesem Konzept verleitet, sie ist noch mal zwei Zentimeter kürzer und wirkt auch lange nicht so wuchtig. Beim Testen des Antriebs stellten sich massive Vibrationen auf der Zahnstange und bei höheren Fahrgeschwindigkeiten ein. Als Ursachen denke ich, waren zu lange freie Wellenenden und der Kardan aus Metall. Das Problem hatte ich schon mal bei einem Schiffsmodell (habe ich vor der Eisenbahn gemacht). Die Lösung war damals das Kürzen der Welle und der Austausch die Kupplung zwischen Welle und Motor gegen eine aus Kunststoff (wegen der geringeren Masse und des anderen Schwingverhaltens). Das Gleiche habe ich jetzt wieder gemacht, nur war das bei der BOB-Lok bedingt durch die Einheit nicht möglich. Die zb Lok hat jetzt alles getrennt, die Dieselgruppe, der Rahmen und der Antrieb bilden keine Einheit mehr. Geht beim Bau einer Komponente was schief – muss ich den Rest nicht entsorgen. Die Dieselgruppe sitzt auf einem Hilfsrahmen (der ausgeschnittene Teil aus der BOB-Lok) und der Antrieb ist variabel montierbar verschraubt.


Viele Grüße

Ottmar
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