Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

Antworten
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von theylmdl »

Hallo, Elektro- und Elektronik-Füchse!

Heute wende ich mich an Euch mit der Bitte um Hilfe. Ich habe eine nicht ganz unknifflige Aufgabe.

Ich konstruiere gerade eine kleine Dampflok, und die soll sowohl analog wie auch digital betrieben werden können - ohne Umbauten. Ich habe mir die einschlägigen Sachen zu Gemüte geführt, die Anleitungen und Dokumentationen zu Zimo-Decodern und DIETZ-Soundmoduln beschafft und die einschlägigen BBF-Beiträge gelesen. Das Meiste davon habe ich auch verstanden ;-) .

Aus Platzgründen bin ich auf ZIMO MX64(H/V) angewiesen sowie auf DIETZ micro xs mit einem Lautsprecher DLS EM. Als Rauchentwickler soll ein Seuthe-6V-Typ zum Einsatz kommen (von LGB® aus Service-Schutzgründen als 5V-Typ verkauft), für die Spitzenlichter Glühlampen mit 6V und ca. 100mA. Der Motor wird ein Faulhaber 2232 024 SR sein (gut 8,4W). Über den Sinn oder Unsinn von Rauchgeneratoren wurde hier auch schon mehrfach diskutiert, das brauchen wir nicht zu wiederholen (z.B. "Rauchschwaden sollten's halt schon sein", phpBB2/viewtopic.php?t=4116 ). Der geplante Destillierer braucht kalt ca. 500mA und warm mindestens 250mA, er kann also nicht am MX64H/V betrieben werden. Ich bin jedoch zufrieden damit.

Das sind aber noch nicht alle meine Begehren. Ich möchte auch, dass die Lichter und der Rauchgenerator im Analog-Betrieb ebenso gut funktionieren wie digital. Bevor jetzt alle "iiih" schreien: Ich habe weder eine Anlage noch das Geld für eine Digitalzentrale und brauche das zu Hause auch nicht, da ich - wenn überhaupt - nur mit einer Lok fahre.

Normaler Weise regele ich das im Analog-Betrieb so: Ich zwacke über Leistungsdioden in einer antiparallelen Doppelkette irgendwas so um die 4,8 bis 6V von der Schienenspannung ab, bevor sie den Motor erreicht (Spannungsabfall je Diode wegen des Silizium-Übergangs rund 0,6 Volt).

Parallel betreibe ich an der Schienenspannung einen positiven Festspannungsregler mit 6V (7806, meist Kurzschluss-feste 3A-Typen von Motorola). Darüber betreibe ich Dampfentwickler und Licht, optional mit einer Fahrtrichtungs-Differenzierungsstufe:

Bild

Leider sterben die Gruftis wie ich, die noch analog fahren (und beileibe nicht mit dem viel geschmähten "Trafo", sondern mit wesentlich eleganteren Lösungen), allmählich aus. Will ich also nicht den Ausschluss auf Fahrtagen riskieren, muss mein Zwerg auch digital betreibbar sein. Bitte keine Glaubensfragen, das hatten wir alles schon 'mal.

Zunächst einmal kam ich auf folgenden Plan:

Bild

Über einen vierpoligen Umschalter wird die Schienenspannung in einer Position (digital) an den Decoder mit nachgeschaltetem Sound gelegt und der Motor an den Decoder "geklemmt". In der anderen Position des Schalters (analog) hingegen ist ein Pol des Motors direkt mit einer Schiene verbunden, der andere über die besagten antiparallelen Diodenketten mit der anderen. Das ist nicht so abwegig, wie es zunächst klingt, denn das kleinste DIETZ-Soundmodul (micro xs) passt gerade so, ist aber nicht analog-kompatibel. Will sagen, im Analog-Betrieb gibt's keinen Sound und das Modul muss auf jeden Fall "vom Netz", um Schäden zu vermeiden.

Abgesehen von vielen Kabeln löst der Schalter mein Problem. Aber...

Erstens ist der Rauchentwickler noch nicht berücksichtigt. Der braucht für den Analog-Betrieb seinen Spannungsregler und muss natürlich für Indoor-Betrieb abschaltbar sein (@squirrel4711: Danke für den "toxischen" Hinweis damals!). Den können wir also - abgesehen von Platzproblemen - mal ausklammern. Denn wird nur der Destillierer über den Regler betrieben (denn dass es um einen Solchen handelt, habe ich auch erst von Rainer gelernt), braucht er wegen seiner Trägheit sowieso kaum Pufferung und schon gar keine Fahrtrichtungs-Differenzierung. Auch werden die Funktionsausgänge des Decoders nicht über Gebühr belastet.

Zweitens: fido meinte, ich könne ohne Probleme auch im Analog-Betrieb meine Spitzenlichter an den Decoder anschliessen. Das ist wohl richtig. Nur - woher kommt deren Pufferung bei Stromunterbrechungen, speziell bei einem Zweikuppler? Bevor die Lämpchen fröhlich vor sich hin flackern, verzichte ich lieber ganz darauf. Als Alternative bietet sich wohl nur an, den Festspannungregler doch mit fetten Elkos zu puffern und die Lampen über eine Fahrtrichtungs-Differenzierung da dran zu hängen, so wie oben gezeigt.

Kommen wir nun zum eigentlichen Problem. Der Analog-Betrieb ist wohl unterdes klar: Dem Motor werden von der verfügbaren Spannung an den Schienen rund 4,8 bis 6V über Dioden entzogen. Das ist konstant und hat nur den Nachteil, dass der volle Motorstrom (Spannungsteiler!) durch alle Dioden fliesst, weswegen die a) ausreichend dimensioniert und b) eventuell gekühlt werden müssen.

Bei z.B. 24V Maximalspannung am Gleis erreichen den Motor also 19,2 bis 18V. Auf diese Werte wird das Getriebe eines 24V-Motors ausgelegt, damit die Geschwindigkeit des Modells zum Vorbild passt (hier: 25km/h - hallo Max!).

So - nun zur Kernfrage, denn da habe ich trotz sorgfältigen Studiums der CV-Angaben als Newbie in Digital-Fragen keine Antwort gefunden.

Ist es möglich, einem ZIMO-Decoder der MX63/64-Familie beizubringen, dass er die ersten 6V oder ein vergleichbares Gegenstück bei PWM (Impulsbreitenmodulation) von der gemittelten Spannung am Motor abzwacken soll?

Ich weiß, dass die Anfahrspannung einstellbar ist. Aber verschiebt sich dadurch a) der gesamte Regelbereich nach oben oder b) liegt ab z.B. 6V gleich die gesamte verfügbare Spannung am Motor?

Im Fall a) käme mein Schaltplan von oben zum Einsatz (Abzwacken über Dioden nur im Analog-Betrieb). Im Fall b) wäre der unangenehme Effekt, dass der "Faulhi" ab 6V plötzlich losbrettert - und mit ihm die Lok :-( . Das fände ich nicht ganz so prickelnd, zumal die Anfahrspannungen der Glockenankermotore mit 1,2 bis 2V unter Last ohnehin schon recht gering sind.

Zunächst habe ich angenommen, dass das Rechtecksignal der PWM ("Pulse Width Modulation", Impulsbreiten-Modulation, http://www.themt.de/el-1052-drrg-49.htm ) die schnell schaltenden Dioden herzlich wenig interessiert. Aber das ist natürlich falsch! Die Dioden kappen gnadenlos die unteren n Volt von der verfügbaren Spannung ab, ob die nun geglättet, als Sinuswellen oder Rechteck-Signal vorliegt. Übrig bleiben nur die oberen Teile des Rechteck-Signals.

Daher würde die richtige Lösung für Fall b) heißen: Die Anfahrspannung wird am Decoder nicht herauf gesetzt, sondern bleibt, wo sie ist, und dem 24V-Motor werden stets die unteren n Volt abgezwackt.

Bei einer PWM liegt immer die volle Spannung am Motor (was auch sinnvoll ist, damit der stets den vollen verfügbaren Strom "ziehen" kann). Die verbleibende Frage ist also, wie reagiert der Glockenankermotor auf Rechtecksignale, denen die unteren 6V fehlen? Die Sache hat nämlich noch einen weiteren "Haken". Durch das Abkappen der "unteren" 6V verändert sich das Verhältnis von Amplitude (Ausschlag) zu Impulsdauer (t1) ganz erheblich. So erheblich, dass es gut sein kann, dass ein Glockenankermotor meint, er müsse seine Tätigkeit schon längst aufgenommen haben. Schaut 'mal hier im dem Diagramm (x = Zeit, y = Amplitude). Zumindest meine Tests mit (nur) rund 85Hz Frequenz bestätigen diese Befürchtung.

Bild

Für sachdienliche Hinweise dankt im Voraus die Entwicklungsabteilung Frankfurt am Main :-) .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
kuro
Buntbahner
Beiträge: 86
Registriert: So 28. Mär 2004, 16:38
Wohnort: Rümikon ZH (Schweiz)
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von kuro »

Hoi Thomas

Ich hab eine ähnliche Konstellation wie du im Einsatz, nur dass ich kein Dampfer dran habe. Im Tm 2/2 habe ich ein MX-64V mit Uhlenbrock Intellisound verbaut und das ganze mit 6'800 uF gepuffert (Sound, Licht und Motor). Im Digitalbetrieb kann ich so ohne Probleme über ein stromloses Weichenherzstück einer Thiel Weiche fahren, auch mit reduzierter Geschwindigkeit. Ich denke nicht dass das Soundmodul durch den Analogbetrieb kaputt geht, es gibt einfach Funktionseinschränkungen. Zum einen wird man auf Standgeräusche verzichten müssen und zum anderen sind die ausgelösten Funktionen fix vorgegeben, es sei denn du schaltest diese per Magenten oder ähnliches. Beim Dietz Micro-XS gibt es diese Möglichkeit allerdings nicht.
Ich würde einmal ausprobieren, wie sich alles im Analogbetrieb verhält, wenn du alles an den Decoder hängst, inklusive Kondensator, aber ohne Dioden. Möglicherweise wird der Faulhaber dann bei 6V schon loslegen. Der TM 2/2 fährt (mit Bühlermotor) erst ab ca. 7 V los.
Bei meinen Test (ohne Sound) konnte ab ca. 12V das flackern bei kurzen Spannungsunterbrüchen unterdrücken. Bei weniger Spannung kam das flackern trotzdem durch, da der Kondensator eben auch noch den Motor versorgen muss und die Pufferspannung einfach zu schnell aufgebraucht wird. Ein grösserer Kondensator würde hier etwas abhelfen, aber unter 8-9V wird es wahrscheinlich immer Probleme werden.
Eine direkte Möglichkeit, die Anfahrspannung zu reduzieren, kennen ich nicht, allerdings könnte man den Decoder eventuell Überlisten. Wenn man anstelle der interne die freie Geschwindigkeitstabelle verwendet, so könnte die Kurve so programmiert werden, dass die ersten 7 Fahrstufen auf 0 (d.h. CV67-73 = 0) stehen und danach erst der Lok anfahrt. Ob das auch im Analogbetrieb funktioniert weiss ich nicht, aber ein Versuch dürfte das Wert sein. Im Digitalbetrieb ist es dann natürlich auch so, dass sich die Lok erst ab Fahrstufe 8 bewegt. Das kann man aber einfach umgehen, indem beim Digitalbetrieb zurück auf die 3 Punkte Kennlinie geschallten wird.


Gruss

Roger
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von theylmdl »

Hallo Roger,

herzlichen Dank für Deine Antwort.
Beim Dietz Micro-XS gibt es diese Möglichkeit allerdings nicht.
Ja. Leider bekomme ich aus Platzgründen keinen anderen Decoder unter. Aber das ist mir relativ wurst.

Der Antrieb soll eine kräftige Schwungmasse bekommen. Dadurch dürfte der Motor bei Stromunterbrechungen weniger Kondensatorladung verbrauchen. Mit den 6.800µF werde ich wahrscheinlich auch Platzprobleme bekommen, aber so um die 4.700µF sollten drin sein.
Der TM 2/2 fährt (mit Bühlermotor) erst ab ca. 7 V los.
Ja - bei einem Bühler-Motor kann das sein. Meine allerdings legen schon bei etwa 3V los. Ein Faulhaber-Motor hat eine ganz andere Kennlinie, der bewegt sich schon bei viel geringeren Spannungen als 7V.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Ingo
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 147
Registriert: Mi 26. Mär 2003, 22:27
Wohnort: Köln

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von Ingo »

Hallo Thomas,

warum möchtest Du den Motor im Analogbetrieb denn nicht über den Decoder betreiben? Über die verschiedenen CV's kannst Du eine Geschwindigkeitstabelle hinterlegen, die sowohl für Analogbetrieb als auch Digitalbetrieb funktioniert.
Und wenn Du dann noch einen Pufferkondensator an den Zwischenkreis des Decoders anschliesst, hast Du auch eine "Anti-Flacker-Schaltung" integriert.

Ich betreibe viele Playmobil-Loks meiner Kinder auf diese Weise; im Sommer können sie auf meiner Anlage digital fahren und im Winter dann mit Trafo um den Tannenbaum :lol: :lol:

Da ich aber nicht weiss, wie Du die Loks auf Deiner Anlage im Analogbetrieb steuerst, könnte dort vieleicht eine Einschränkung für den Betrieb mit Decoder liegen????

Gruss Ingo
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von theylmdl »

Hallo Ingo!
warum möchtest Du den Motor im Analogbetrieb denn nicht über den Decoder betreiben?
Dagegen spricht erst 'mal nichts - wenn das geht, und das tut's ja wohl. Das würde mir in der Tat viel Platz und Aufwand sparen.

Es ist eben nur wichtig, dass die Lok erst ab etwa 6 Volt Spannung bzw. bei Impulsbreitenmodulation einem Äquivalent davon anfährt. Oder genauer: dass die unteren 6 Volt von der gesamten verfügbaren Spannung konstant abgezogen werden. Ich müsste halt 'mal ausprobieren, ob Rogers Vorschlag mit der freien Geschwindigkeitstabelle auch analog funktioniert.

Für den schnellen Spielspaß zwischendurch benutze ich einen gewöhnlichen Stelltransformator, bei "größeren" Aufbauten einen Eigenbau, der eine völlig glatte Gleichspannung abgibt. Daran soll es also nicht scheitern.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Helmut Schmidt
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3967
Registriert: Mo 24. Feb 2003, 21:23
Wohnort: Barsinghausen
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Thomas,

den gemischten Analog Digitalbetrieb habe ich mit meiner LGB Köf erfolgreich getestet, siehe auch http://www.design-hsb.de/homepagd.htm :zustimm:

Analogversuche mit Zimo MX64H habe ich persönlich noch nicht gemacht, obwohl ich den MX64H in meiner Grubenbahnlok einsetze. :roll:
Helmut Schmidt
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von theylmdl »

Hallo Helmut!

Danke für den Tipp. Ich habe auch noch einen ;-) : Der Link zu dem PDF auf der angegebenen Seite ist defekt - das PDF wird nicht gefunden und ergibt einen 404 ("file not found") als Server-Antwort.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Helmut Schmidt
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3967
Registriert: Mo 24. Feb 2003, 21:23
Wohnort: Barsinghausen
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Thomas,

danke da hat der neu Webmaster der IG Spur II wohl wirklich alles gelöscht was ich mal gemacht hatte.

Ich habe die Datei neu ins www gestellt und neu verlinkt, müsste somit wieder laufen.
Helmut Schmidt
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

@Helmut: Dein PDF klappt nun wieder, ist sehr lesenswert und interessant, vor allem zu den vielen Funktions-Ausgängen. Zu meiner Frage hat es mir leider nicht so richtig weiter geholfen.

Ich habe mir Rogers Tipp noch einmal zu Gemüte geführt. Angenommen, die individuelle Kennlinie funktioniert auch im Analog-Betrieb (und warum sollte sie das eigentlich nicht?), ergibt sich wie folgt. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

Bit 4 des MX64(H/V) wird in CV 29 auf 1 gesetzt (16). Dadurch wird die individuelle Kennlinie eingeschaltet.
Zimo MX 63/64-Handbuch hat geschrieben:Bits 67 bis 94 - Freie Geschwindigkeitskennlinie (siehe EGR.HINW.) **)
Die "ergänzenden Hinweise" sehe und verstehe ich - aber die Fußnote **) fehlt leider.

Nun flugs das Excel®-Arbeitsblatt gezückt und die Erinnerung an den alten und weisen Mathe-Lehrer.
Mathe-Lehrer hat geschrieben:Ohne Formel kein Gemormel.
BTW: Das ist ein echtes Zitat ;-) .

24V ÷ 28 Fahrstufen = 0,857 Volt. Das heisst, je Fahrstufe bei angenommenen 28 Fahrstufen wird diese Spannung bzw. bei PWM deren Analogie in diesem Schritt hoch- bzw. herunter geschaltet.

6V ÷ 0,857 = 7. Also müssen die ersten 7 von 28 Fahrstufen auf 0 gesetzt werden. Damit ergibt sich bei Fahrstufe 7 (gezählt ab 1) nach wie vor 6V, die eben nicht an den Motor, aber z.B. an den Rauchentwickler gelangen.

Die verbleibenden 21 Fahrstufen müssen so aufgeteilt werden, dass auf jeder die auf volle Zahlen gerundete Spannung sitzt, also (24 Volt Versorgungsspannung - 6 Volt gekappt) = 18 ÷ 21. Achtung Denkfalle: Das heisst nicht, dass dort die entsprechende Fahrstufe sitzt!

Hier die Formel für die Fahrstufenwerte ab der achten Fahrstufe:
n = auf Ganzzahl gerundeter Wert von (Fahrstufe - 7) × (28 ÷ 21).

Wenn Eure Position 1 bei Excel® in Zelle A4 (so wie im Anhang) steht, muss es heißen:
=RUNDEN((A11-7)*(28/21);0)

Dadurch werden die 21 Fahrstufen von 8 bis 28 gleichmäßig zerlegt, sodass sich Spannungen bzw. Äquivalente von 0,6 bis 18V ergeben. Sprünge gibt's wegen der Ganzzahlen zwischen 1 und 3, 5 und 7, 9 und 11, 13 und 15, etc., also alle drei Ergebnis-Fahrstufen.

Aufmerksame Rechner und Leser werden jetzt schon gemerkt haben, wo der Haken liegt. Da nunmehr verbleibende 18 Volt in 21 Fahrstufen zerlegt werden, ergibt sich wieder die Konstante von 0,857 Volt je Stufe. Wird jedoch eine Stufe übersprungen, ergäben sich bei den 21 Schritten an den Sprüngen Spannungsunterschiede von 2 × 0,857 Volt = 1,714 Volt.

Sofern es stimmt, dass der ZIMO 64(H/V) auch im Analog-Betrieb intern mit mehr Fahrstufen arbeitet und interpoliert, würde das eventuell nicht so arg auffallen. Wenn es nicht so wäre, würde die Lösung glatt ausscheiden. Denn 1,7 Volt Spannungsunterschied je Stufe - gerade unten herum - wirken bei einem Glockenankermotor wahre Wunder. Speziell der Sprung zwischen Position 8 und 9 (Fahrstufen-Ergebnis 1 und 3) ist sehr kritisch. Da würde die Spannung von 0,6 auf 1,9 Volt oder deren Entsprechungen springen, das heisst bei einem leichtgängigen Glockenankenmotor "stehen" oder "ruckartig losfahren"! Dieser Sprung tritt nicht nur ein, sondern sieben Mal auf. Bei Glockenankermotoren (Faulhaber) ist das besonders kritisch, da deren Drehzahl relativ konstant zur Spannung bzw. derem anliegenden Pendant ist.

@Roger: Dass im Digital-Betrieb die ersten sieben Fahrstufen "nutzlos" sind, wäre mir persönlich egal.

Ich möchte nochmal kurz erklären, warum ich im Analog-Betrieb so versessen auf diese Abzwackerei bin. Alle meine Wagen mit Stromabnahme und / oder Beleuchtung (und seien es nur optionale Zugschluss-Laternen) werkeln mit einem Festspannungsregler 6V und meist fetten Glättungs-Elkos. Das heisst, wenn ich analog fahren will, darf ein TFZ sich zwischen 0 und 6V noch nicht bewegen, denn dadurch kann ich z.B. beleuchtete Reisezugwagen mit leicht rauchenden Loks abstellen - ohne irgendeinen weiteren Trick.

Außerdem kann ich ganze Züge so abstellen, indem ich die Spannung am Gleis kappe und nur knapp 6V aus einer Hilfsspeisung einsetze - die Wagen und Lok werden dennoch leuchten, die Loks rauchen, bis ich die Spannung ganz abschalte.

Darum finde ich meine Idee mit den Dioden - nur im analog-Betrieb - nach wie vor nicht so schlecht. Dabei habe ich folgende Vorteile: Im analog-Betrieb werden von der verfügbaren Spannung eben etwa 6V abgezwackt, die ich wie beschrieben nutzen kann, und im digital-Betrieb liegt sowieso ein wilder Mischmasch mit etwa Nennspannung am Gleis. Das bedeutet, Licht und Rauchgenerator werden dann sowieso ihr bestes geben :-) . Da könnte ich also alle 28 Fahrstufen ausnutzen und die erwähnten Sprünge vermeiden.

Insofern hat Roger auch Recht, wenn er anregt, zwei Kennlinien zu benutzen, eine für digital- und eine für Analog-Betrieb. Nur, wenn ich mir damit die beschriebenen Nachteile erkaufe, ist das nicht, was ich will. Dann ist der Umschalter doch die bessere Wahl, zumal ja Rauch und Licht ganz unabhängig davon funktionieren können. Und analog ist eben analog, will sagen, ohne Stufen oder Sprünge.

Mein kleines Excel®-Sheet im Anhang hat noch einen kleinen Haken. Wenn nämlich der Decoder meint, Fahrstufe 28 = Nennspannung, ist es Müll, und dann stimmen auch meine Formeln nicht. Das wird wahrscheinlich auch so sein :-( . In dem Fall muss die Formel so ausgelegt werden, dass auch oben 6V gekappt werden, und spätestens dann scheidet Rogers Lösung definitiv aus. Ein extrem ruckartiges Fahrverhalten dürfte die Folge sein.

Beste Grüße von einem widerborstigen Digital-Newbie -
Dateianhänge
decoder.xls
Excel®-Arbeitsblatt zur Berechnung der Decoder-Fahrstufen ab Stufe 8, wenn 6V unten herum gekappt werden sollen. Spalte A sind die normalen Fahrstufen. Spalte B die entsprechenden CVs. Spalte C zeigt die Wunsch-Fahrstufen, in D nur die gekappten Volt-Ante
(16.5 KiB) 809-mal heruntergeladen
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
fido
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 10520
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 21:34
Wohnort: Herbipolis
Kontaktdaten:

Re: Decoder-Fragen (Füchse gesucht)

Beitrag von fido »

Hallo Thomas,

alle moderen Decoder können mit 127 Fahrstufen umgehen. Laut der aktuellen Zimo-Doku arbeitet der MX 64 mit 252 internen Fahrstufen. Ob der Decoder im analogen Modus 28, 127 oder 252 Fahrstufen verwendet, geht leider aus der Doku nicht hervor.

Ich empfehle einen Test, in dem Du die Anfahrspannung misst bzw. Dir über die CVs passend einstellst.
:runningdog: Viele Grüße, fido
Antworten