Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Berthold
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Re: Lorenrahmen-Fahrwerk für IIf

Beitrag von Berthold »

Hey fido,

Du nennst Marcels dezent gealterte Zugmaschine
Roswita, die rostige Diema
Ich nehme an Du hast Dich vertippt,
es müßte doch sicher heißen „Rostvita".

Oder noch besser „Rostvitalia",
das klingt aber ein bisschen nach RhB,
also hierfür doch nicht so geeignet.

Nochmals Grüße
Berthold
[/b]
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theylmdl
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Re: Lorenrahmen-Fahrwerk für IIf

Beitrag von theylmdl »

Hallo Marcel,
Aber "ein bisschen" rosten werde ich die Loren sicher...
Na, ja, wie Du ja weißt, wird Dir da auch gar nichts anderes übrig bleiben. Ich kenne sie kaum anders:

Verrostete 0,75m³-Loren im Frankfurter Feldbahn-Museum
Bild

Also so sollte es schon irgendwie aussehen, sonst hat der Betrieb wirtschaftliche Probleme :wink: . (links teilweise geschweißt, rechts komplett genietet).

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Lorenrahmen-Fahrwerk für IIf

Beitrag von theylmdl »

Hiho Feldbahn-Freunde!

Ich bin von den Anstrengungen der vergangenen Tage (und des heutigen) reichlich fertig, aber diese zwei Nachschüsse möchte ich Euch doch nicht vorenthalten. Denn unterdes hat der Kipper Kuppelbolzen und -Ketten.

Bild

Bild
Und da kippt er, der Kipper - und diesmal richtig :) .

Unterdes trocknet die zweite Lackschicht, und weil mir das Fahrwerk aus ein Meter Höhe 'runtergefallen ist, ist der eine Muldenbock nun schön krumm.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Lackierung und Alterung des IIf-Muldenkippers

Beitrag von theylmdl »

Hallo, Feldbahn-Freunde!

Das Muster des Muldenkippers habe ich ja nun mit Dummies für die Achslager, "Schlemper" und Kuppelbolzen zusammen gefummelt bekommen. Nun hatte ich aber versprochen, zu Neujahr einen fertigen Muldenkipper zu zeigen.

"Fertig" kann natürlich so oder so verstanden werden. So fertig, dass er nicht mehr benutzbar ist, sollte er nicht sein. Aber ein typischer Muldenkipper ist wohl rostig, außen mehr, innen wegen des Schüttguts wohl weniger. Und mit einer passablen farblichen Behandlung kommen natürlich auch die Details besser zur Geltung als im Messing-Hochglanz.

Viele von Euch werden ja eher an Alltags-Fahrzeugen als Museumsbahnen interessiert sein, also habe ich mal in den sauren Apfel gebissen und versucht, mit meinen bescheidenen Mitteln der Rost-Profi-Garde ein wenig nachzueifern. Aber an fidos oder Marcels Ergebnisse kommt das natürlich nicht heran :wink: .
Als Vorbild dienten mir Fotos von Muldenkippern aus dem Frankfurter Feldbahn-Museum.
Im ersten Schritt wurden alle exponierten und mechanisch belasteten Stellen mit Pariser Oxyd brüniert. Das ist besonders im oberen Innenbereich der Muldenböcke und beim Muldenriegel ("Schlemper") wichtig.

Bild

Dummer Weise habe ich dabei die Rahmenecken vergessen - das sollte sich später bitter rächen! Deren dünne Kanten sind nämlich besonders abriebgefährdet. Auf dem Foto seht Ihr sie schon widerlich glänzen. Anschließend folgten - nach der obligatorischen Entfettung - zwei dünne Farbaufträge mit einem Gemisch aus 2/3 Revell® matt 85 und 1/3 Revell® matt 84, aufgetragen mit der Airbrush-Pistole.

Bild

24 Stunden später begann - in mehreren Stufen - ein Borstenpinsel sein pietätloses Werk, das ihn allerdings, wenn nicht das Leben, so doch die Schönheit gekostet hat. Hier ist schon etwas davon zu ahnen, beispielweise an der Mulde rechts innen:

Bild

Richtig heftig wurde es aber erst in den nächsten zwei Sitzungen, als auch noch die Revell®-Farben 37, 83 und ein ganz klein bißchen 88 zum Einsatz kamen, teils vermischt mit rötlicher Brikettasche aus längst vergangenen Zeiten. Denn die, gehörig beigemengt und aufgestupft, verleiht dem Rost die gewünschte Plastizität (dreidimensionale Wirkung).

Bild

Durch die Lösungsmittel in der "neuen" Farbe und die harten Borsten können winzige Vertiefungen in darunter liegenden Farbschichten entstehen (Rostfraß). Und durch die Aschepartikel entstehen ebenso winzige Erhebungen (Rostblüten). Durch fleissiges Mischen der Farbanteile entstehen die nur schwach unterschiedlich gefärbten Rostflächen.

Bild

Im Bereich der Achslagerdeckel und der Schlemperlager wurde ein wenig Fettglanz (Revell® Nr. 9, anthrazit) aufgetragen, verdünnt mit Klarlack.

Vor dem abschliessenden Überzug mit mattem Klarlack (Griffschutz!) sollte eine Funktionsprüfung erfolgen. Es kann nämlich durchaus sein, dass es durch Farbe und "Rost" beim Kippen und Zurückschwenken der Mulde ein wenig klemmt. Das ist aber nicht so erwünscht! Im Zweifelsfall hilft ein beherzter Griff zur Flachzange, um ein wenig Luft zu schaffen. Erst in der höchsten Not sollte zur Feile gegriffen und nachbrüniert werden.

Die Laufflächen der Räder wurden mit einer rotierenden Messingbürste in der Kleinbohrmaschine von Farbe befreit. Wird diese leicht schräg gehalten und das Rad leicht mit dem Finger "gebremst", klappt das hüsch gleichmäßig. Dadurch glänzen die Schlingel jedoch ganz gegen Wunsch. Aber wofür gibt's Brüniermittel... Die hellen Flächen auf den Laufflächen entstanden durch Reaktion mit der Farbe.

Bild

Der "matte" Klarlack hat einen klitzekleinen Nachteil. Er ist nämlich nicht richtig matt. Wo genug Brikettasche im Spiel war, fällt das wegen der rauen Oberfläche nicht auf, wohl aber an allen anderen Stellen. Was tun? Anschleifen wäre ja wohl ein bißchen kontraproduktiv :wink: . Eventuell könnte ein wenig einstauben helfen, aber damit warte ich lieber noch ein bißchen.

Hier noch zwei hübsche Fotos zum Abschluss, ein paar mehr gibt's noch in der Fotogalerie ( fotos/showgallery.php?cat=6928&page=5&sort=7 ). Die Kuppelketten entstanden aus 1mm-Draht mit Hilfe einer Biege- und Justierhilfe.

Bild

Bild

Achtung: Die Achslager, Muldenriegel und Kuppelbolzen sind nur schnell geschusterte Handmuster, nicht die Serienteile von Holger.

Beste Grüße und guten Rutsch!
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von theylmdl »

Hiho!

Huch - so viele Aufrufe seit Silvester und keiner sagt was? Ist das Modell so schlecht - oder liegt's am Rost? :wink: So ein bißchen Feedback von Feldbahnfreunden könnte ich schon gebrauchen :) .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von Eisenbahnfreak »

Hallo Thomas,

ein super schönes Modell. :yau: :respekt:

Ich kann es kaum erwarten, ein solches selbst entstehen zu lassen! :roll: :roll:

Es imponiert mir wirklich, mit welcher Akribie Du an´s Werk gehst, hier ist wirklich ein Fine-Scale Modell entstanden, vor allem auch in der Funktion!

Wie schaffst Du das nur, trotz Weihnachten, Kindergeburtstag und Sylvester!!

Viele Grüße
Joachim
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Kai aus dem Keller
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von Kai aus dem Keller »

Hallo Thomas
theylmdl hat geschrieben: So ein bißchen Feedback von Feldbahnfreunden könnte ich schon gebrauchen :) .
Also gut, hier mal ein bisschen Feedback:
Sieht einfach nur klasse aus!!!! :wink: Die Kipplore ist ein wirklich sehr detailiertes Modell geworden
(allein schon die ganzen Nieten... :yau: :top: :top: ) Man kann sich daran überhaupt nicht satt sehen!
Die Alterung ist auch wunderbar gelungen, allerdings hätte ich hier denn doch noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag: Wie wärs mit ein wenig Fett an den Achslagern???
Sämtliche Achslager, die ich kenne, sind immer so stark gefettet, das es überall herausläuft....

Im großen und ganzen ein wirklich wunderschönes Modell, da freut sich das Feldbahnerherz :D

Schöne Grüße
Kai
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Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem!!
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von Bommel »

Moin,
theylmdl hat geschrieben:So ein bißchen Feedback von Feldbahnfreunden könnte ich schon gebrauchen :) .
ach so ist das. Ich war davon ausgegangen, daß innerhalb der Felbahngruppe/~brett genügend Feedback und konstruktive Mitarbeit vorhanden ist. :wink:

Als Außenstehender, der selber das Thema Kipploren irgendwo mittendrin auf einer langen To-Do-Liste stehen hat, verfolge ich das Thema aufmerksam. Wobei mir im Moment nicht klar ist, ob die hier gezeigte Ausführung respekt- oder furchteinflößend ist :gruebel: :oops: :wink:

Was ich an der Lore irgendwie vermisse, sind die diagonalen Verstrebungen der Muldenböcke hin zum mittleren Längsprofil. Die kleinen Stützwinkel unten am Rahmen werden eine voll beladene 1qm Mulde beim herzhaften Feldbahnbetrieb nicht wirklich auf Dauer halten - außer vielleicht beim "gefühlvollen" Handverschub. :roll:

Schöne Grüße

BBildmmel
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von theylmdl »

Hallo Bommel!

Jaja, in der Feldbahngruppe ist genügend Feedback vorhanden, vor allem per E-Mail. Mich interessiert aber natürlich auch, was die da nicht eingetragenen Buntbahner meinen.
ob die hier gezeigte Ausführung respekt- oder furchteinflößend ist
Was meinst Du denn damit? Ich stehe eben auf der Leitung. Furchteinflößend... :?: Meinst Du "schwierig zu bauen"?
Was ich an der Lore irgendwie vermisse, sind die diagonalen Verstrebungen der Muldenböcke hin zum mittleren Längsprofil.
Hmhmhmm... Auf der DIN-Zeichnung 5971 gibt's die nicht, da waren die Stähle wohl schon besser. Ich kenne nur Vorbilder nach DIN 5962 und 0,75m³-Loren nach anderer Bauweise mit diesen Winkeln.

Die Lore nach DIN 5971 ist aber - soweit ich weiß - durchaus für den Lokomotiv-Betrieb zugelassen. Aber Du hast nicht ganz unrecht. Das wäre noch ein sinnvolles Zusatzteil. BTW: Die Zeichnung nach DIN 5971 weist auch keinen mittleren Längs- oder oberen Querträger aus.

Beste Grüße und danke für die Hinweise,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Lorenrahmen und Muldenkipper für IIf

Beitrag von Holger Steinberg »

Hallo!

Die Modell-Kipplore entspricht einem Muldenkipper mit 1m³ Inhalt, leichte Bauart. Darin liegt wohl das Geheimnis, dass der grosse Längsträger und auch die Abstützungen der Muldenlager nicht vorgesehen sind. Konsequenterweise müsste es auch eine schwere Bauart gegeben haben. (Darüber liegen uns aber leider keine Zeichnungen vor) In der Vorlage ist jedenfall der Zusatz vermerkt: "In Sonderfällen kann der Muldenkipper mit Lang- und Querstreben aus C-Stahl sowie mit Bockstützen versehen werden. Dies ist bei der Bestellung besonders anzugeben."

Es ist richtig, dass die meisten heute übriggebliebenen Muldenkipper diese Abstüzungen haben und das in den unterschiedlichsten Ausführungen. Man könnte wahrscheinlich allein damit eine Ätzvorlage füllen. Im Modell nachgebildet machen diese unterschiedlichen Ausführungsmöglichkeiten die Kipploren so interessant. Vielleicht findet sich ja noch Platz auf einer der Vorlagen für zumindest eine Variante.

Viele Grüsse

Holger
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