Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

krs
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von krs »

Mikado hat geschrieben: Den Vorschlag von Knut kann ich mit den bestehenden orangen Schaltboxen von LGB anwenden.
Hallo Mikado -

Nein, kannst Du nicht!
Ich habe zwar eine LGB Schaltbox noch nie geknackt weil ich keine besitze...sind mir zu teuer, aber soweit ich weiß sind das Wippschalter die in ihre zentrale Ruhestellung zurückfallen wenn man sie los lässt.
Bei "meiner" Schaltung - ist ja nicht von mir wie ich schon schrieb - mußt Du einen Schalter nehmen bei dem der Kontakt bestehen bleibt, am Elko liegt dann immer Spannung an. das ist wichtig - mit einfachen Tastschaltern funktioniert das nicht. Der Schalter steht also immer in einer von den beiden Positionen...zeigt dadurch auch gleich visuell am Schaltpult an wie die Weiche gestellt ist (wenn sie nicht gerade von einem Zug aufgeschnitten wurde :lol:
Du solltest mal die verschiedenen Möglichkeiten im Haus ausprobieren und dann die Schaltung wählen die dir am Besten zusagt.


Gruß Knut
ozoffi
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von ozoffi »

Servus Mikado!
Nun soll mir aber keiner sagen, dass ich die Weichen pflegen müsse. Die bekommen ihre Ölung durchaus, aber danach haftet der Sand umso mehr...
Nun Pflegen ist sicher nicht verkehrt. Wenn es knirsch könnte das Ausbauen und Reinigen des Antriebs wahre Wunder wirken. Nur "Nachölen" bringt nämlich genau nichts - im Gegenteil es verschlimmert die Sache nur, weil der Dreck am Öl wieder haften bleibt.

Alternativ zum Öl verwende ich Silikonspray - das klebt nicht ist aber dennoch "rutschig" ... Einmal im Jahr (im Frühjahr) reinige ich meine Antriebe (ok - ich hab' leicht reden, ich habe ja nur 10 Stück :wink: )

Bis jetzt bin ich damit sehr gut gefahren!
lg
Oliver
theylmdl
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von theylmdl »

Hallo Oliver,
Nur "Nachölen" bringt nämlich genau nichts - im Gegenteil es verschlimmert die Sache nur, weil der Dreck am Öl wieder haften bleibt.
Sinngemäß schreibt LGB® in die Anleitungen zu den Elektro-Antrieben genau dasselbe - nicht ölen, nur reinigen. Aber die Silikon-Idee ist gut!

Beste Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Mikado
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von Mikado »

Oha mit dem Ölen habe ich ja schön was ausgelöst. Ich habe natürlich genau untersucht wo's denn knirscht. Das ist nicht in den Antrieben, sondern meistens unter den Weichenzungen, dort wo diese auf den Schwellen aufliegen. Dabei stelle ich fest, dass Weichen mit Messingprofil nach 5-8 Jahren mehr knirschen als solche aus Edelstahl.
Die Antriebe öffne ich bei Bedarf natürlich auch und reinige alles. Ich habe diesbezüglich folgende Erfahrungen gemacht. Seit ich in den Boden des Antriebes Löcher bohre, dass das Regenwasser unten wieder rausfliessen kann habe ich kaum noch Probleme mit klemmenden Antrieben. Doch dann kamen die Ameisen und fanden diese "Sonnenkollektoren" wunderschön warm und füllten sie randvoll auf. Mittlerweilen gibt es bei Bedarf eine general Revision, bei der dann auch allenfalls die Poleisen entrostet und mit Zinkstaub Farbe neu gestrichen werden. Die Lagerstellen des Rotors habe ich seit 12 Jahren immer mit LaBelle TeflonFett (www.rd-hobby.de) bestrichen, ebenso die Zahnstange und die Gleitstellen. Zweimal im Jahr spraye ich die Antrieb mit WD-40 Spray. Dazu führe ich das Röhrchen in die Schraubenlöcher der Anschlussklemme. Das hält die Antriebe innen in einem sehr guten Zustand und die Ameisen fern. Öffne ich die Antriebe nach 5 Jahren sieht man kaum, dass sie im Gebrauch und erst noch Sommer und Winter draussen waren.

Zu der Schaltung von Knut stelle ich fest, dass ich das Schema nicht richtig gelesen habe. Ich versuche zu reflektieren, damit klar wird ob ich richtig kapiere. Mit den permanenten Schaltern legst Du die Spannung dauernd an. Damit wird der Kondensator geladen, der aber für Gleichspannung ein Isolator ist, wodurch am Antrieb kein Strom mehr wirkt. Beim Umpolen kommt dann zur Invers polarisierten Spannung noch die Entladung des Kondensators dazu, was einen sehr starken Stromstoss ergibt, der dem Antrieb mehr Kraft verleiht.
Habe ich es nun kapiert?

Mikado
dejar morir una locomotora a vapor, es dejar morir la historia
Cheyenne
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von Cheyenne »

Hallo
gibt's irgendwo noch eine Zeichnung von Knut's Schaltung?
Habe zur Zeit ähnliche Probleme.
Mit freundlichen Grüssen
Cheyenne
krs
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von krs »

Die Schaltung ist auf der zweiten Seite in diesem Thread.

Ich habe leider lange nicht ins BBF geschaut und dadurch nicht gemerkt daß das Schema verschwunden war.
Gut daß es im BBF E-mail Benachrichtigung gibt.

Gruß Knut
Mathias Anneke
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von Mathias Anneke »

Hallo,
der EPL-Antrieb ist sehr gut, nur das Konzept von Lehmann ist Mist!
Der Antrieb ist für 16 Volt ausgelegt. Eine Wechselspannung von 16 Volt hat nach einer Einweggleichrichtung nur noch 45% also 7,2 Volt. Dazu kommen noch Spannungsabfälle der Diode und der Zuleitung. Somit kommen nur noch ca. 6 Volt am Antrieb an. Nach der Physik erhält der Antrieb nur noch ein Drittel der Nennspanung und damit hat er nur noch ein Neuntel der Leistung, es geht also Quadratisch! Bei der halben Spannung bringt er auch nur noch ein Viertel Leistung!
Lösung : entweder digital über einen Decoder betreiben, oder eine Wechselspannung von ca. 35 Volt nehmen damit der Antrieb die erforderliche Nennspannung bekommt. 35 x 0,45= 15,75 Volt. Dann schaltet erauch mit Zusatzschalter und noch nach Jahren im Aussenbetrieb!
Keine Bange der Antrieb hält das aus, ich habe das mal getestet und dabei den Antrieb nicht kaputt gekriegt.
MfG Mathias
:idea: :idea: :idea: :idea:
Wenn schon dann maßstäblich !!
Cheyenne
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von Cheyenne »

Hallo Knut, Hallo Mathias

Danke für die promte Antwort!
Werde wohl beide Varianten mal testen.
Bei der Lösung mit der höheren Trafospannung wäre der Aufwand ja wirklich gering.

Mit freundlichen Grüssen
Cheyenne
krs
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von krs »

Mathias Anneke hat geschrieben:Hallo,
der EPL-Antrieb ist sehr gut, nur das Konzept von Lehmann ist Mist!
Mathias - Die Lehmann Produkte sind als Spielzeug klassifiziert; da darf die maximale Spannung nur 24 Volt betragen.
Und wenn das 24 Volt Gleichstrom sind (weiß ich jetzt nicht), dann wären das nur ca 18 Volt Wechselstrom.

Ich nehme an privat kannst Du in Deutschland machen was Du willst, aber ein Hersteller natürlich nicht.
Der Antrieb ist für 16 Volt ausgelegt.
Woher kommt denn diese Information? Auf den Antrieben die ich habe steht nichts. Gleichstrom Widerstand ist 22 ohm - Impedanz bei 50 Hz sicher höher.

Gruß Knut
Mathias Anneke
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Re: Wenn der Weicheantrieb zu wenig Kraft aufbringt

Beitrag von Mathias Anneke »

Hallo Knut,
Der EPL-Antrieb ist für 16-18Volt Gleichspannung ausgelegt. Da er nach dem Prinzip eines Gleichstromnebenschlussmotors aufgebaut ist, kann er mit polarisiertem Gleichstrom in die eine oder die andere Richtung geschaltet werden.
Ein Digitaldecoder bringt eine Vollweggleichrichtung also ca. 16 - 18 Volt und damit funktioniert der Antrieb problemlos!
Würde man die 18 Volt Wechselspannung mit einem Gleichrichter gleichrichten kommt dann eine Gleichspannung von 18x.9= 16,2 Volt heraus. Bei Wechselspannung misst man den Effektivwert, bei Gleichspannung misst man den arithmetrischen Mttelwert! Wird die Gleichspannung mit einem Kondensator geglättet, kann die Spannung auf 18 x 1,41 = 25,45 Volt ansteigen.
Lehmann hat leider den einfachen und falschen Weg beschritten und das vorhandene Schaltpult mit je einem einpoligen Taster verwendet, man müsste bei Vollwellengleichrichtung je einen zweipoligen Taster verwenden.
MfG Mathias
Wenn schon dann maßstäblich !!
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