Neues aus der Lokfabrik

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Maschinist
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Neues aus der Lokfabrik

Beitrag von Maschinist »

Mahlzeit!

Hier nun das neueste vom Bau meiner 260-mm-Ns 1.
Die Kraftübertragung bei diesem Loktyp erfolg bekanntlich mechanisch über Rollenketten, wobei eine vom Wendegetriebe auf die 2. Achse wirkt, eine weitere beide Achsen verbindet.
Die letzte Woche habe ich mich mit der Anfertigung der 3 Kettenräder befasst. Die von mir angestrebte geteilte Ausführung der Kettenräder zielt einerseits auf die detailgetreue Nachbildung des Originals, andererseits aber auch auf die einfacherer Montage und Austauschbarkeit hin. Allerdings stellt sie auch eine sowohl konstruktive, als auch fertigungstechnische Herausforderung dar.
Basis dafür stellen altbrauchbare Kettenräder aus kegeliger Spannhülse aus Gussstahl dar, die ich vor Jahren man in einer stillgelegten Fabrik geborgen habe. Auf der Drehmaschine wurden zunächst die kegelige Bohrungen der Zahnkränze auf den erforderlichen Durchmesser ausgedreht.

Zahnkranz_f_r_Kettenrad (maschinist)
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Diese sollen später einen Gleitsitzfür die noch anzufertigenden Kettenradnaben sein, auf die die Zahnkränze aufgeschraubt werden.
Das Rohmaterial für die Radnaben habe ich auf der großen Metallkreissäge zugeschnitten, danach ging es wieder an Drehen, wobei gleich eine Zentrierbohrung eingebracht wird, um die Weiterbearbeitung zu erleichtern.


Metallkreiss_ge (maschinist)
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Kettenradnabe_und_Zahnkranz (maschinist)
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Kettenradnabe_und_Zahnkranz02 (maschinist)
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Nun ging es daran die Bohrungen für die 6 Inbusschrauben passgenau in Zahnkranz und Nabe zu bohren. Dies geschah auf einem Lehrbohrwerk, wobei ich das Werkstück anhand der Zentrierbohrung der Nabe genau ausrichten und sodann die Bohrungen anhand ihrer x- und y-Koordinaten positionieren konnte. Dies ersparte mir das Aufspannen und Ausrichten mit einem Teilapparat.
Um später einen möglichst guten Formschluß zu gewährleisten, wurden zusätzlich zu den 6 versenkten Schraubenlöchern auch noch Bohrungen für 4 Paßstifte gebohrt, zwischen je zweien noch eine Zentrierbohrung, die später zum Einrichten für das Trennen des Kettenrades hilfreich sein wird.

Kettenrad_auf_Lehrbohrwerk (maschinist)
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Im nächsten Schritt wurde die Bohrung für die Achswelle auf der Drehmaschine ausgedreht.

Kettenrad_auf_Drehmaschine (maschinist)
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Anschließend erfolgte das Fräsen von 4 Aussparungen in den Nabenumfang, um Platz für die Köpfe der Passschrauben zu schaffen, die später die beiden Kettenradhälften zusammenhalten werden.

Kettenradnabe_Fr_sen (maschinist)
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Die dafür notwendigen Bohrungen wurden wieder auf dem Lehrbohrwerk ausgeführt.

Kettenrad_01 (maschinist)
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Kettenrad_02 (maschinist)
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In den nächsten Tagen soll nun das Zertrennen der kompletten Kettenräder erfolgen. Dies wird auf einer Draherodiermaschine vonstatten gehen, wodurch ein Trennspalt von lediglich 0.4 mm Stärke entsteht. Als letzten Bearbeitungsschritt erfolgt dann das Fräsen einer Paßfedernut in jeweils eine Nabenhälfte.
In dieser Woche werde ich noch einige Kleinteile anfertigen, wie Bremswellen (-lager) und evtl. die Achswellen. Diese werden dann zusammen mit den anderen bisher angefertigten Teilen konserviert und eingelagert, da im Oktober mein Studium weitergeht und sich die Aktivitäten rund um den Lokbau vorerst reduzieren werden. Zudem habe ich auch noch keinen verbindlichen Termin für das Zusammenschweißen des Lokrahmens.

Soweit an dieser Stelle aus der Lokfabrik;)

Mit gebohrtem Gruße

Sven
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Waldbahner a.D.
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Re: Neues aus der Lokfabrik

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Wie immer Klasse ;-)

Schade das mit dem Studium... ich kanns kaum erwarten wie's weitergeht...
Aber lern du erstma fleißig. Irgendwie ist Schule/Studium/Beruf eben doch wichtiger wie das Hobby. Auch wenn ich manchmal privat anderer Meinung bin ;-)

Gruß vom Gerd
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
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