Sägen

Werkzeuge, Materialien, Tipps & Tricks, Wie mache ich was?

Moderator: fido

AndreasHL
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Sägen

Beitrag von AndreasHL »

Hallo,

nun will ich bald anfangen, einen Bahnhof zu bauen, erstmal größtenteils aus Holz. Nun muss das ja gesägt werden, und Handarbeit ist nun mal nicht meine Sache, das wird alles krumm und schief.

Wozu gibt es Werkzeug ? Also eine elektrische Kapp- und Gehrungssäge gebraucht gekauft. Hmmm... na ja, das Teil ist ja ganz gut, um Dachlatten zu bearbeiten, aber wenn ich mir vorstelle, damit kleine Leisten zu sägen, dass dürfte selbst mit dem feinsten Sägeblatt sehr unsaubere Schnittflächen geben, ausgefranst usw.

Und meine Dremel ist ja wohl eher für andere Sachen geeignet.

Also die Frage: gibt es so eine Zwischenlösung, also eine elektrische Kapp- und Gehrungssäge, die nur halb so groß ist wie die "normalen", aber sonst den gleichen Dienst tut ?

Und wie säge ich LGB-Schiene am besten ? Würde nämlich aus Kostengründen einige Weichen selbst bauen, aber da fehlt mir jede Kenntnis.

Gruss

Andreas
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Wolfgang
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Re: Sägen

Beitrag von Wolfgang »

Hallo Andreas,
als Holzwurm habe ich die besten Erfahrungen mit der Proxxonsäge FKS/E gemacht.
Die Säge hat einen starken Motor, einen großen Auflagetisch und das Sägeblatt ist bis 45° schwenkbar. Messing läßt sich nach dem Aufspannen eines HM-Sägblattes ohne Probleme ablängen, wobei aber die Drehzahl reduziert werden sollte.
Längsschnitte in Holz sind bis ca 15 mm Stärke bei Verwendung eines HM bestückten Sägeblattes möglich.
Als Alternative gibt es noch
1. die kleinere Schwester von Proxxon die KS 230 die aber keine Drehzahlregulierung, ein starres Sägeblatt und einen deutlich schwächeren Motor hat
2. die Böhler mit ihrem 12 V Antrieb der mir aber zu schwach erscheint und der Arbeitstisch ist auch sehr klein geraten.

Für den Modellbau kommt aus meiner Sicht nur eine der drei Sägen in die engere Auswahl. In meiner Schreinerei hätte ich genügend andere Sägen zur Auswahl, sind aber alle zu groß und unhandlich für die im Modellbau eingesetzten Holzquerschnitte.

Einen schönen Sontag wünscht
Wolfgang der Holz :snake:
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Axel
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Re: Sägen

Beitrag von Axel »

Andreas:

Neben Proxxon giebt es noch 2-3 andere Hersteller, von denen ich aber nicht weiss ob die auch in Deutschland zu haben sind. Hier ist ein Bericht von Jarmac in DIY:

http://www.diynet.com/diy/tl_saws/artic ... 61,00.html

Micromark hat auch verschiedene kleine Saegen, Mini Chop Saege, kleine Tisch Saege und eine kleine Tischsaege die es erlaubt Winkel zu schneiden.

http://www.ares-server.com/Ares/Ares.as ... ment&ID=62

Ein Freund von mir hat die Proxxon Tilt Arbor Tischsaege gekauft, und hatte festgestellt das die Seitenfuehrung sich hinten abhebt, da bei dem ausgeleiferten Modell nur ein Arm dabei war der vorne befestigt war. Du brauchtst also entweder einen Arm der durchgeht und auch hinter festzustellen ist oder Du musst das Gleitstueck vorne umfeilen, oder neun machen, da es zu viel Spiel hat und daher wenn das Werkstueck am Saegeblatt vorbei kommt seinen Druck ausuebt. Dies ist mehr ein Problem bei duennen Werstoffen als bei 1 cm dicken Leisten.

Ob Jarmac oder Micromark dies besseer geloest haben weiss ich nicht. Beide setzen ungluecklicher Wesie auch kurze Arme ein. Ich sleber habe eine alte Dremel Tischkreissaege erstanden deren Arm auch hinten eingehaengt ist. Die funktioniert wie ein Scharm.

Was ist eigentlich die Drehzahl einer 10" Tischkreissaege? Wenn die deutloch ueber 5-6.000 RPM liegt, wuerde ich mal versuchen mit einer einer Dimmer Schaltung die Drehzahl runter zu holen. Vielleicht hilft das mit einem sehr feinen Saegeblatt zusammen. Nur mal so eine Idee.
Gruss
Axel
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Prellbock
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Re: Sägen

Beitrag von Prellbock »

Hallo Andreas,

ich kann mich der Empfehlung von Wolfgang nur anschließen. Die Proxxon FKS ist für unsere Ansprüche ausreichend. Ich verarbeite damit auch Ms-Schienenprofile. Demnächst will ich auch die Sägeblätter von Knupfer testen. Sie sollen hervorragend geeignet sein. (Sagt man!)

Die Feststellung von Axel dazu ist richtig. Offensichtlich sind der Parallelanschlag und das Sägeblatt, zumindest bei meiner Maschine, nicht exakt parallel. Ein Stück Papier einseitig an der Verschraubung des Anschlags untergeklemmt wirkt da Wunder und verhindert ein Klemmen des Sägeblattes.

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Wolfgang
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Re: Sägen

Beitrag von Wolfgang »

Hallo,
die Säge von MicroMac scheint mir dem Aussehen nach baugleich mit der Proxxon FKS/E zu sein.

Der Parallelanschlag steht nicht immer genau im gleichen Abstand zum Sägeblatt und muss bei Inbetriebnahme der Säge einjustiert werden. ( Bei einer großen Säge auch üblich)

Jetzt ein paar Tipps zum gefahrlosen Sägen.

Hinweis: der Spaltkeil und die Spanhaube sind nur entfernt worden um die nachfolgenden Bilder zu machen. Eine Kreissäge darf niemals ohne diese Sicherheitseinrichtung betrieben werden.

Das sich dünne Werkstücke unter den Anschlag schieben, kann schon mal vorkommen (passiert bei den großen Formatsägen auch) daher gibt es folgenden Trick der auch dann angewendet wird wenn man sehr schmale Streifen schneiden möchte und die dann im dem Spalt neben dem Sägeblatt im Untergrund verschwinden.
Der Parallelanschlag wird auf die zu schneidende Breite eingestellt, dann schiebt man ein Stück Sperrholz am Anschlag vorbei in die laufende Säge. Die Säge wird ausgeschaltet und anschließend das Sperrholz festgeklemmt.Jetzt können ohne Probleme schmale und dünne Materialien auf der Sperrholzunterlage geschnitten werden.
Das Ergebnis sollte jetzt so aussehen.
ZulageLang (Wolfgang)
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Wer viele kleine Stücke von einer Leiste absägen möchte legt für gewöhnlich die Leiste an den Queranschlag und stellt den Längsanschlag auf das gewünschte Maß ein.
Die Leiste wird dann an den Längsanschlag gelegt und der Queranschlag vorgeschoben, dabei schneidet man das gewünschte Stück ab, was sich aber regelmäßig zwischen Anschlag und Sägeblatt klemmt.
Hier die Lösung.
Quer1 (Wolfgang)
Bild
Quer2 (Wolfgang)
Bild
Das zweite Bild ist leider etwas unscharf geraten.

Es wird eine Leiste auf den Längsanschlag im Bereich vor dem Sägeblatt festgeklemmt, dadurch hat das Werkstück nach dem absägen Luft zwischen Anschlag und Sägeblatt.

Eine weitere hilfreiche Sache ist es die Säge einzubauen um eine größere Auflagefläche zu erhalten. Die Idee stammt nicht von mir sondern von Ralph Reppingen der ebenfalls die Proxxon in seiner Werkstatt hat. Im Unteren Teil habe ich noch zwei Schubladen eingebaut.

S_geSchrank (Wolfgang)
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Einen schönen Abend ohne fliegende Finger
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Re: Sägen

Beitrag von Prellbock »

Hallo Wolfgang

danke für die Tipps vom Fachmann. Habe mich bisher auch immer darüber geärgert, daß Kleinteile im Spalt verschwinden oder durch das Klemmen meist nicht mehr nutzbar sind.

Winfried
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Otter1
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Re: Sägen

Beitrag von Otter1 »

Tach,

was steht denn da für ein hübsches Häuschen hinter der Säge?

Hamster Hermann besteht drauf, dass ich auch so eine Säge anschaffe. Er ist es leid, immer auftragsgemäß die Schienen durchnagen zu müssen, wenn ich mal eine Weiche einbauen will.

Bild

Grüße aus Krähwinkel

Otter 1
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Prellbock
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Re: Sägen

Beitrag von Prellbock »

Hi Otter,

auch wenn es nicht ganz zum eigentlichen Trhead paßt, aber da braucht man beim Vorbild keine Kreis-, sondern eine Gleissäge mit Handbetrieb.
Ich sollte mich auch mal an so einem Exemplar versuchen, aber 45 min. Handhebelbetrieb waren zu stressig.

Winfried
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Re: Sägen

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Andreas,

auch ich kann die Proxxon FKS/E allerwärmstens für den Modellbau empfehlen, sie ist handlich und man kann damit Holz, Kunststoff, Epoxid usw. sägen.

Für die Profile von Schienen nehme ich allerdings den Dremel und die dünnen Korundtrennscheiben, diese sind in einer 36 Stück/Packung erhältlich.
Aufgrund der hohen Drehzahl des Dremel kann man damit sehr sauber Profile schneiden. Selbst Aussparungen in Messingblech lassen sich so schnell und sauber herstellen.

Freundliche Grüße

Volker
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Re: Sägen

Beitrag von Max 25 Kmh »

Hallo Buntbahner,

vielen Dank für die guten Tipps für die schreinernde Fraktion! Und was den Betrieb einer Kleinkreissäge ohne Sicherheitseinrichtungen betrifft kann ich nur die Wettermacher zitieren: sich sägen bringt Regen! Habe ich selber probiert. Die Sicherheitseinrichtungen stören nämlich beim Anfertigen feiner Teile, und klemmen auch nur.

Das Ablängen feiner Leisten geht mit freischwebendem Ende schlecht, mir reißt dann immer was aus, oder das Teil fliegt davon. Ich mache das mit einer Hinterlage aus einer stärkeren Leiste (habe nur im Moment kein Bild, ist aber glaube ich klar).

Um zur ursprünglichen Frage was beizusteuern: warum macht die Laserfraktion nicht auch mal Gebäudeteile? Wenn man da höflich fragt, kriegt man sicher eine gute Antwort....

meint Euer Max, der grade seinen Daumen verbunden hat.
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