Lößnitzdackel: Verkauf im Mai

[RhBDirk]

aus der Sächsischen Zeitung vom 17.März 2004

Lößnitzdackel: Verkauf im Mai

Einzelfahrtpreise werden mehr als verdoppelt / Zeitkartenpreis bleibt / Station Weißes Roß soll ausgebaut werden

Von Peter Redlich

Seit gestern steht es endgültig fest: Die bislang nur die Fichtelbergbahn betreibende BVO Bahn GmbH wird im Mai die Lößnitzgrundbahn übernehmen. Die Preise für Touristen werden drastisch erhöht.

Die gute Nachricht: Ab Mai soll der Bestand der Lößnitzgrundbahn gesichert sein. Die in Annaberg-Buchholz ansässige BVO Bahn GmbH wolle im Laufe des Monats den Lößnitzdackel samt Schienen, Loks und Wagen übernehmen und auch investieren.

So sollen gleich nach der Übernahme die Langsamfahrstrecken im Lößnitzgrund in einer fünftägigen Hauruck-Aktion für rund 120 000 Euro saniert werden. Auch würden neue Hinweisschilder aufgestellt und in Zukunft der Moritzburger Bahnhof ausgebaut, sagt BVO-Geschäftsführer Roland Richter. Im nächsten Jahr würde dann mit der Sanierung der besonderen Schienenkreuzung zwischen Kleinbahn und Straßenbahn auf der Meißner Straße auch die Station Weißes Ross touristenfreundlicher gestaltet. Und: Die BVO-Planer überlegen, ob sie neue Haltepunkte einrichten, etwa am Gymnasium Luisenstift.

Der Fichtelbergbahnbetreiber BVO will auch die Weißeritztalbahn mit Sitz in Freital übernehmen. Wenn das, einschließlich der Finanzierung klar sei, falle auch die Entscheidung, in welchem Maße der Lokschuppen in Radebeul-Ost zu einer modernen Eisenbahnwerkstatt ausgebaut werde, sagte Richter. Man wolle künftig gemeinsam Kapazitäten der drei Kleinbahnen nutzen. Insgesamt würden 20 Mitarbeiter bei der Kleinbahn Lößnitzdackel Beschäftigung haben.

Eine gute Nachricht ist auch, dass der BVO-Chef gestern einen Vertrag über die touristische Vermarktung mit Verkehrsverbund Oberelbe-Geschäftsführer Knut Ringat unterzeichnet hat. Das erste große Werben seitens der VVO-Manager habe bereits bis jetzt so viele Vorbuchungen von Touristengruppen für den Lößnitzdackel gebracht – nämlich rund 700 – wie das ganze letzte Jahr zusammen.

Die schlechte Nachricht: Die Fahrpreise für touristische Einzelfahrten steigen drastisch. Auf der am meisten befahrenen Strecke zwischen Radebeul-Ost und Moritzburg soll sofort der Preis von bisher 2,60 Euro auf 5,30 Euro angehoben werden. Lediglich die Zeitkarten für Schüler und Pendler werde es weiter zum Oberelbe-Tarif geben. VVO-Chef Knut Ringat begründet das mit der viel zu geringen Kostendeckung beim Lößnitzdackel-Betrieb, derzeit nur 10 Prozent. Allein mit der Preisanhebung würde eine Kostendeckung von 20 Prozent erreicht. In Zukunft sind 40 bis 45 Prozent angepeilt. Die allerdings indem mehr Fahrgäste durch intensives Marketing geworben werden, sagte Gabriele Clauss vom Tourismusbüro Oberelbe Tours. Gruppenbestellungen ( 0351-852 65 29) bekämen Rabatte von 10 bis 20 Prozent.

An der Vermarktung wollen sich auch die Kommunen Radebeul, Moritzburg und Radeburg sowie die ansässigen Hoteliers beteiligen. Sie waren gestern Vormittag zu einer ersten Arbeitsgruppenberatung mit den VVO- und BVO-Managern im Radebeuler Rathaus zu Gast.

als Bildunterschrift noch folgende Mitteilung:
20 der etwa 30 Mitarbeiter werden künftig zum Betrieb des Lößnitzdackels noch gebraucht. Geplant sind in späteren Jahren auch neue Dampfloks, die nur von einem Lokführer betrieben werden können.

[viereka z-Stellung]

Hallo Dirk,
das hört sich zum Teil alles gut an, ist aber leider nicht so.
Wer sich für diese Bahnen genauer interessiert, sollte mal bei www.schmalspurbahn-forum.de reinsehen. Da gibt es zur Zeit auch Infos zur Weißeritztalbahn. Und über die Sprüche mit der Enmannneubaudampflok kann ich nur noch müde lächeln.