Achsabstand bei Zahnrädern

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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harz-fan
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Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von harz-fan »

Hallo zusammen!

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass man den Achsabstand eines Zahnradpaares so wählt, dass sich die Teilkreise gerade berühren.
FRAGE: Kommt es dabei zu Zwängungen, sodass sich die Paarung nur mit großer Kraft drehen läßt? Sollte man den Achsstand etwas größer wählen? (Ich dachte an ca. 0,1mm)

Es handelt sich übrigens um Kunststoffzahnräder mit Modul 0,5 (aus Nürnberg :wink: )
Gruß vom Andi
viereka z-Stellung
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Andreas,
jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.... :D

Deine Frage würde mich aber auch interessieren. Ich habe mich beim Zahnradabstand für die Mallet genau an die Formel gehalten.
Modul * (z1+z2):2. Als ich dann bei 16 mm Achsabstand die Zahnräder mit 32 Zähnen einsetzte klemmte das Getriebe :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:
Noch mehr überraschte mich, dass ein Zahnrad mit 30 Zähnen auch bei dem jetzt zu großen Achsabstand (o.5 mm :twisted: ) in das 32iger Zahnrad eingriff und es dann allerdings leicht lief. Aber irgendwie müssen sich die Techniker ja bei den Formeln etwas gedacht haben.....
Auf Rat eines Kollegen habe ich dann doch die 32iger Zahnräder genommen (da war ich mir wenigstens sicher, dass die Zähne auf der vollen Fläche miteinander kämmen) und das Getriebe mit Klüberpaste "vollgeschmiert" und dann per Hand gegen den Widerstand gedreht. So langsam wurde der Gang immer leichter, bis der Motor die Arbeit übernehmen konnte. Zwischendurch mal gereinigt und neu mit Paste eingesaut. Scheinbar "schleift" sich da das Getriebe mit der Zeit ein, dann jetzt ist es wunderbar leichtgängig. Vielleicht hängt das auch mit den Toleranzen der Zahnräder zusammen.
Leider weiß ich die Fertigungstoleranz des Frästeiles nicht, aber 0.1 mm war es nicht.
cu
Hans-Jürgen :schaf:
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bucki
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von bucki »

Hallo zusammen,

Versuche mal die folgende Formel.

A=(Z1 + Z2) x 0,5 x Modul

Sonst probiere zwischen den Zahnrädern ein Blatt dünnes Papier zu legen und dann den Achsstand zu messen.
Gruß Bucki

...gib Dampf in die Stahlbacken...
viereka z-Stellung
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von viereka z-Stellung »

He bucki,
genau die gleiche Formel steht im Beitrag vor Dir....
Und das mit dem Blattpapier zwischen den Zähnen verstehe ich nicht. Davon wird doch nicht der Achsabstand größer???
cu
Hans-Jürgen :schaf:
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Prellbock
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von Prellbock »

Hallo in die Runde,

eigentlich stimmen die Formeln, aber wer garantiert Euch, daß man sich in N. an die Standardwerte der Modulreihe hält? Habe bisher nur von anderen Herstellern Zahnräder verwandt und damit nie Probleme gehabt.
Die Gleisradienangaben R1, 2 usw. aus N. konnte ich bisher mit meinen Messwerten auch nicht in Übereinstimmung bringen. Warum sollte es da beim Zahnradmodul anders sein. Schon ein um 0.05 größerer Modul ergibt bei 40 Zähnen (z1+z2) 0,2 mm mehr Achsabstand.
Bei unbekannten Zahnrädern nehme ich auch einen Streifen Seidenpapier zwischen die Zahnräder und messe den Achsabstand.

Winfried
viereka z-Stellung
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Prellbock,
ich habe Zahnräder von einer anderen Firma, an den Endachsen sind die aus N. Sollte es generell an den Fertigungstoleranzen liegen :?: :?: Also gleich den Abstand größer wählen, oder eben "einschleifen" lassen
cu
Hans-Jürgen :schaf:
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harz-fan
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von harz-fan »

Hallo nochmal,

@ Hans-Jürgen: Kein Grund für schlechtes Gewissen! :wink:

...Wer suchet, der :idee: !
Bei Tips & Tricks unter Zahnräder / Schnecken etc. stehts eigenlich schon:
Kopfspiel c = 0,3 bis 0,5 * Modul m.
Mit 0,1 mm liegt man diesem Fall genau in der Mitte. Muß man offenbar zum errechneten Achsstand addieren. Zumindest probier´ ichs jetzt mal so.

Trotzdem Danke in die Runde!
Gruß vom Andi
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bucki
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von bucki »

Hallo zusammen,

mit dem Papierstreifen hat es folgendes auf sich:

wenn man die Zahnräder mit einem dünnen Papierstreifen (1 zehntel)zusammen fügt, haben sie ein weing Spiel, wenn der Papierstreifen wieder heraus genommen wird.
Achsabstand mit dem Papierstreifen zwischen den Zahnrädern messen und Achsen einbauen. Dann laufen sie etwas leichter.
Gruß Bucki

...gib Dampf in die Stahlbacken...
Schmiermaxe
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Re: Achsabstand bei Zahnrädern

Beitrag von Schmiermaxe »

Hallo an alle, die an den Formeln zweifeln!

Gestattet mir einige kurze Bemerkungen dazu.
Die Teilkreise der Zahnräder müssen sich im allgemeinen berühren. Da man nun kein Zahnrad fehlerfrei herstellen kann, müssen die Zähne ein gewisses Zahnspiel haben. Das ist der Sinn des dazwischengelegten Papiers.
Die zitierten Formeln stimmen schon, allerdings gelten die nur für sogenannte Null-Räder.
D.h. selbst bei bekanntem Modul und der Zähnezahl kann nicht so einfach auf den Achsabstand per Rechnung geschlossen werden. Denn bei den Zahnrädern (ich beziehe mich hier nur auf die Evolventenverzahnung, die allg. verwendet wird) gibt es noch die sogenannte Profilverschiebung. Diese Zahnräder werden als V-Räder bezeichnet. Dieser "Kunstgriff" wird verwendet, um
- bei gegebenem Achsabstand ein gewüschtes Zähnezahlverhältnis zu erhalten oder
- u.a. die Zahnfußbelastung (Zugspannung) in erträgliche Grenzen zu bringen.
In diesem Fall dient Profilverschiebung also der Leistungssteigerung des Getriebes. Bei gegebenen Getrieben mit Paarungen Kunststoff-/Metallrad kann eigentlich immer von einer Paarung mit Profilverschiebung ausgegangen werden.
Um das für unsere Anwendungen in den Griff zu bekommen, hilft eigentlich nur:
- beide Räder in Eingriff bringen und Achsabstand ausmessen,
- mit gemessenem Wert Seitenteile bohren.

Viele Grüße
Schraube
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