Umbauwagen der DB

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Helmut Schmidt
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Umbauwagen der DB

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Zusammen,

die Deutsch Bahn hat nach dem 2.Weltkrieg viele Wagen benötigt und sich entschlossen noch vorhandene Altwagen im großen Stiel aufzuarbeiten.

Dazu wurden dann Teile der Umbauwagen entwickelt die zur Aufarbeitung unterschiedlicher Regelspur Wagen genutzt werden konnten. Später hat man dann sogar Schmalspurwagen unter zu Hilfenahme der Standardisierten Bauteile erstellt.

Ich selbst habe mich in der Vergangenheit erst intensiv mit dem Bau der Schmalspurversionen beschäftigt und später dann auch mit der Regelspurversion. Auch für die Regelspurversion der 4yg Baureihe hatte ich schon immer eine Inneneinrichtung geplant, nur kam diese bis heute nicht so recht erfolgreich zu Ende.

BD4yg01 (design-hsb)
Bild
Hier einer der von mir gebauten 4yg.

Bedingt durch verschiedene Umstände ist dieses Projekt wieder etwas mehr in mein Blickfeld gerückt und über die bastelfreien Feiertage gaben mir Gelegenheit Herausforderungen gedanklich anzugehen.

Als erstes habe ich mich mit dem Gepäckgitter beschäftigt. Diese Gitter gab es schon mal versuchsweise als Messingfeingussteil.

Gepäckgitter 01 (Helmut Schmidt)
Bild

Leider sind die Gitter Maßstäblich nicht korrekt was sicher nur schwer zu sehen sein würde und eigentlich kaum bemerkt würde. Die Gitter sind einfach etwas zu lang und so passen diese einfach nicht Vorbildgerecht längs über die Fenster in das Wagenmodell.

Somit habe ich schon immer wieder mal neu gezeichnet Muster gebaut und alles verworfen weil die Inneneinrichtung auch in einem gewissen finanziellen Rahmen bleiben sollte.

Ich bin ja in Besitz einer CNC Fräse und so kam ich auf die Idee die Teile aus dem Vollen zu fräsen. Im Kopf reifte ein Plan über die mögliche Umsetzung und jetzt habe ich einfach mal versucht ob diese möglich ist.

Hier kommt ein Bild vom ersten Versuch.

Gepäckgitter 02 (Helmut Schmidt)
Bild

Die Gitter sind von 2 Seiten gefräst und hier die Abmessungen 19,5 x 66 mm bei 2 mm Höhe. Der Außenrahmen ist knapp 1 mm stark und die Tragstäbe vom Gitter haben 0,5 x 0,5 mm und sind durch das Fräsen vorbildgerechte Quadratstäbe.

Gepäckgitter 03 (Helmut Schmidt)
Bild

Die Rückseite wurde dann in dieser Passformaufnahme fertig gefräst. Das Rohmaterial war eine 2 mm Polystyrol - Platte.

Leider habe ich kein digitales Bild vom Vorbild.
Helmut Schmidt
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r2d2
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von r2d2 »

Ich habe das seinerzeit bei meinem KB4i genauso gelöst, da dieser ja auch aus
der Umbauwagenzeit stammt.

Wo wir schonmal beim Thema sind:

Ich habe den Wagen seinerzeit aus Polystyrol gebaut. Das Material ist aber sehr
weich und kaum belastbar, weswegen kleinere Teile wie z.B. die Einstiegsstufen
leicht abbrechen. Was für einen Kunststoff, der widerstandsfähiger und
fräsbar ist, könnt ihr mir empfehlen?

Oder welches andere Material, ausser Messing?

Achja, und ein frohes und gesundes 2008 wünsch' ich auch noch!
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Entschuldigen Sie bitte, das die Nachricht so lang wurde, aber ich hatte keine Zeit für 'ne kürzere...
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Helmut Schmidt
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Helmut Schmidt »

Nachdem ich ja auch meine Versuche mit gefrästen Gittern aus Kunststoff gemacht habe, habe ich hirin allerdings auch keine Lösung gesehen.

Deshalb habe ich nachdem es mir gelungen ist meine Fräse zu reparieren, mal versucht die Gitter aus Messing zu fräsen.

Gepäckgitter 04 (Helmut Schmidt)
Bild
Von links nach rechts.1. Vor- und aus Platte ausgefräst.2. Rückseite noch nicht gefräst.3. Rückseite gefräst.4. Gitter fertig gestrahlt.

Ich denke das könte eine Lösung für meine Gitter werden.
Helmut Schmidt
Rudolf
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Rudolf »

Moie Helmut,

da hast Du mal wieder eine saubere Arbeit abgeliefert. Chapeau!

Aber jetzt mal eine Frage: was hältst Du davon, die Gitter nur einseitig zu fräsen? Das hat in meinen Augen mehrere Vorteile:

1. das Material bleibt etwas dicker und somit stabiler, weshalb eventuell doch Kunststoff in Frage kommen könnte,
2. es erspart Arbeit.

Man sieht den Unterschied zwischen einseitig und zweiseitig gefräst von außen sicherlich nicht, denn die Wagen fahren ja mit geschlossenem Dach.
Viele Grüße

Rudolf
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Regelspur
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Regelspur »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:Man sieht den Unterschied zwischen einseitig und zweiseitig gefräst von außen sicherlich nicht, denn die Wagen fahren ja mit geschlossenem Dach.
:) stimmt, man sieht es von außen beim fahren nicht. Bei nahem betrachtet, wenn man den Wagen in die Hand nimmt sicherlich schon.

:wink: Ich würde es genauso wie Helmut machen. Arbeitsaufwand hin oder her. Man hat (ich jedenfalls) einfach ein besseres Gefühl, wenn man weiß es stimmt alles.

:wink: Ich denke mal, Helmut geht es genauso.

Gruß Alfred
Rudolf
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Rudolf »

Hallo Alfred,

Jeder kann und soll natürlich machen, was er will. Nur weiß ich jetzt wirklich nicht, wie man von außen durch das Fenster die dem Dach zugewandte Seite des Gepäckgitters sehen kann.
Viele Grüße

Rudolf
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fido
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von fido »

Hallo Rudolf,

man weis als Erbauer, das dieses Detail nicht stimmt. Ich könnte damit auch nicht leben :-)


Hallo Helmut,

die Teile sehen schick aus. Mach einfach weiter so.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Regelspur
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Regelspur »

Hallo Rudolf,

glaube mir, als Erbauer wird man es sehen.

:wink: Wie Du an den (alten Kunststoff und neuen Messing) gefrästen Teilen von Helmut sehen kannst, gibt es einen kleinen Überstand des umlaufenden rechteck Rahmes zu den schwächeren Gitterstäben unten und oben.

Beim Betrachten des Gepäckgitters würde (mir jedenfalls) dieser kleine Überstand (Schatten?) fehlen. Lieber mache ich einen Arbeitsschritt mehr, als nachher unzufrieden zu sein.

Gruß Alfred
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fspg2
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von fspg2 »

Moin,
so wie Alfred und fido es schon geschrieben haben, gehe auch ich nicht davon aus, ob man es außen sieht oder nicht. Ich persönlich weiß eben darum, was ich gebaut habe. Wenn ich schon etwas im Modell nachbaue, reizt es mich eben, möglichst detailliert zu arbeiten.
Dabei kann ich damit durchaus leben, wenn jemand keine Nieten zählt. :wink: :lol:

@Helmut
Ich finde es wirkt ansteckend, wenn Du Deine kleinen Kunststücke zeigst. So wie ich Dich einschätze, wirst Du die Gepäcknetze sicherlich noch mit einer Kleinigkeit toppen!
Viele Grüße
Frithjof
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Helmut Schmidt
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Re: Umbauwagen der DB

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo zusammen,

erst einmal danke für euer Interesse an meinem Regelspur Projekt.

Ich habe ja schon 6 der Umbauwagen gebaut, nur besitzen tue ich selbst immer noch keine. Das war für mich der Grund dieses Projekt erst einmal aus der Vergangenheit aus zu graben und mit neuen Gedanken und den Möglichkeiten die ich heute habe erneut anzugehen.

Wenn ihr Spaß und Interesse habt könnt ihr zukünftig mehr darüber erfahren.

Aber nun zurück zu den Gepäckgittern.

Natürlich kann man die Gitter sehen und das sogar ganz gut, man muss sich dazu nur mal auf die Augenhöhe eine Modellmenschen begeben, der vor dem Wagen z.B. auf dem Bahnsteig steht.

Sehen tut man dann allerdings das Gitter besser, was über der gegenüber liegenden Fensterseite liegt.

Somit für mich Ansporn genug diese Gitter gestaltet nach zubauen.

Es gibt aber auch noch ganz praktische Gründe.

Ich fräse ja die Gitter und wenn man Material in der Fläche abträgt dann kann man das nicht in einem Mal denn die etwa 0,6 mm die von den 2 mm stehen bleiben sind nicht sehr viel und da ist schon etwas Vorsicht angesagt.

Wenn ich das Material also so wie so in 2 Arbeitsschritten abtrage kann ich das Gitter zwischendurch auch noch einmal umdrehen da verlängert sich die Zeit nicht marginal.

Im Gegenteil wenn ich eine Seite abtrage, handelt es sich ja um hartes Messing was man zum Fräsen verwendet. Wenn man aber von hartem Messing eine so große Fläche auf einer Seite abträgt entfällt die Oberflächenspannung und das Werkstück verzieht sich. Wenn ich das Material aber auf beiden Seiten abtrage heben sich die Spannungen auf und das Teil verzieht sich nicht.

So kann somit mitunter sogar ganz praktische Gründe haben ein Teil von beiden Seiten zu bearbeiten.

@ Frithjof du hast Recht, es geht selbstverständlich weiter, noch sind die Gitter nicht fertig und da fehlt schon noch etwas dran. :wink:
Helmut Schmidt
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