Echdampf - SKGLB Ur Stainz von Regner

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HG 3/4
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Echdampf - SKGLB Ur Stainz von Regner

Beitrag von HG 3/4 »

Hab mir auf der Messe in Friedrichshafen die SKGLB Stainz von Regner gekauft. Sie ist ein wirklich schöne Schmalspurlokomotive und ich dachte mir sie ist eine gute Lokomotive um in das Thema Echtdampf auf 45 mm einzusteigen.
Wollte hier mal meine Erfahrungen mit einem Regner Bausatz einstellen.
Bin an anderen Erfahrungen von Regner Stainz Echdampffahren interessiert.

Erstaunlicherweise ist mir der Zusammenbau als Echtdampf-Anfänger nicht all zu schwer gefallen. Dachte ich würde da mehr Rückschläge erleben. Gut ich kenne mich schon ganz gut mit der Funktionsweise von Dampflokomotiven aus. Ich meine die verschiedenen Steuerungen, das Fahrwerk, Gestänge und Kesselbetrieb.
Ein echt großes Lob an Herrn Regner. Herr Regner war mir immer per Telefon mit Rat zur Seite gestanden. Hab da mindestens sechs mal angerufen. Das hat viel geholfen Sicherheit zu gewinnen, ob ich etwas falsch montiert hatte oder ob sich das noch einschleift oder oder oder. Danach war ich beruhigter an den nächsten Schritt zu gehen.


Bautagebuch der SKGLB Stainz

Ich habe mir während der Montage Notizen gemacht die ich hier mal als Bautagebuch vorstellen möchte. Insgesammt habe ich 12 Abende (mit ca gesammt 37 Stunden) gebraucht bis die Lok montiert war und das erste Mal gelaufen ist.

1.Tag (ca 3h)
Zylindermontage, ersten fertig gestellt, zweiten angefangen

2.Tag (ca 3h)
zweiten Zylinder eingeläppt um zu sehen ob das was in der Leichtläufigkeit bringt. Das war aber nicht der Fall.
Beide Kolben (Schon mit Kolbenpackung) mit reichlich Öl für ca 20 Minuten mit Drehbewegungen hin und her gedreht bis alles einigermassen leicht lief.

3.Tag (ca 3h)
Fahrwerksmontage. Vorder und hintere Achse.
Voderen Achslagerhalter verkehrt herum eingebaut. Also nochmal alles auseinander nehmen.

4.Tag (ca 3h)
Fahrwerk noch mal zerlegt und Achslager richtig eingebaut. Radreifenabstand auf 45 mm eingestellt.

5.Tag (ca 3h)
Beide Kreuzköpfe eingeschliffen und angesetzt. Mehrmals aus- und eingebaut bis alles ohne Klemmung lief.

6.Tag (ca 4h)
Kreuzköpfe nochmal abgebaut, da nach Anbau der Treibstange alles schwergängig war. Treibstange nach Hinweis von Herrn Regner nachgebogen und leicht mit Nadelfeile ausgefeilt. Danach lief alles leicht.
Speiseventil montiert und eingebaut

7.Tag (ca 4h)
Steuerung eingebaut wieder zerlegt und angepasst (leichtes, sehr vorsichtiges nachfeilen)
Steuerung eingestellt. Hier ist mir der Fehler mit den fluchtenden Hubscheiben anstatt versetzten Hubscheiben passiert. Aber nachlesen und betrachten der Bilder brachte mich dann nach einiger Zeit auf den Fehler (fluchtende Hubscheiben).
Erster Druckluftlauf. Am Anfang bewegte sich die Maschiene erst mit mehr als 3 bar. Auch war beim Vorwärtslauf ein hacken des Schwingen-Steins in der Schwingenführung bemerkbar.

8.Tag (ca 2,5 h)
Kessel aufgebaut , Schauglas war einfach einzubauen, der Öler auch.
Dampfleitung biegen war schwierig.
Festgestellt, daß das Umlaufblech keine Gewindebohrung für Aufnahme des Kessels hat. Hr Regener hat am nächsten Tag umgehend Ersatz geschickt.

9.Tag (ca 1,5h)
Speiseleitung zu biegen war einfach. Nochmal versucht Steuerung einzustellen (Einhacken des Steins in linker Schwinge bei Vorwärtsfahrt, obere Endlage)
Vordere und hintere Pufferbohle aufgebaut. Abschleifen der Vorderen Pufferbohle notwendig.
Hinteren Schneepflug angepasst. Schaufeln passten nicht über den Rahmen.
Servo für Zylinderentwässerung eingebaut.

10.Tag (ca 2h)
Umlaufblech wurde geliefert und eingebaut. In Rauchkammer das Langloch für die Kesselbefestigung eingebracht.
Um die Überhitzeschlange einbauen zu können mußte ich das Abdampfrohr zur Seite biegen.
Einbau der Überhitzerschlange war nicht einfach. Nicht genug Platz für Schraubenschlüssel.
Rauchkammertür war nach unten verbogen. Deswegen paßte der Zentralverschluss nicht gleich auf anhieb.
Gehäuse vormontiert. Problem mit oberen Scharuben. Stören beim Dach aufsetzten
Kessel aufgesetzt. Schornstein dazu gesetzt. Kessel ist leicht schief (nach links gedreht). Durch unterlegen auf der Stehkesselseite hab ich das dann behoben.

11.Tag (ca 4h)
Umsteuerungsservo eingebaut. Dazu M2 x 7 verwendet plus Muttern.
Anstatt Gelenkscharuben habe ich Gelenkbolzen verwendet wie in Explosionszeichung gezeigt.
Gastank mit Priel ausgewaschen um keine Rückständer darin zu haben.
Gastank montiert, dazu Langlöcher ausgefeilt.
Brenner eingebaut. Führung mußte dazu nachgefeilt werden, bis sie in das Flammrohr paßte.
Gasleitung gebogen und eingebaut
Einbau der Halterung für Dampfhahn-Servo
Gehäuse oben überarbeitet (Schrauben gekürzt) damit Dach passt.
Anbauteile angescharubt. Dabei festgestellt das die fiktiven Dampfleitungen von Dampfdom zu den Zylindern zu kurz sind. Herr Regner schickt auch hier wieder umgehend Ersatz.
Hinten ist kein Gewinde für Lampenbefestigung vorhanden.

12.Tag (ca 4h)
Nochmal Steuerung ausgebaut da sie doch zu schwergängig war für das Servo und dem verhacken des Steins aud der Linken Seite nachgegangen.
Lok soweit fertig für erstes Anheizen.
(Gesammt Zeit bis hier her 37 h)

Ich hab mir noch hanschriftliche Notizen für die Bauanleitung gemacht. Die hab ich aber noch nicht elektronisch aufgenommen. Werde das noch machen.

Meine Erfahrungen nach den ersten fünf Fahrten:
:arrow: Die Bauanleitung ist reich bebildert und gut beschrieben. Gut es gibt immer was zu verbessern aber ich kam damit gut zurecht. Fand auch die kleinen Videos auf der Regner Homepage hilfreich.
:arrow: Lok lief auf Anhieb unter Dampf.
:arrow: Das Zünden des Brenners hab ich nur bei geöffneter Rauchkammertür hinbekommen. Hab inzwischen eine neue Brennerdüse bekommen. Bin mir aber noch nicht 100% sicher ob das jetzt besser geht.
:arrow: Habe den Eindruck das sie aber beim Rückwärtsfahren besser den Dampf annimmt und besser ausgesteuert ist als beim Vorwärtsfahren.
:arrow: Hab die Antenne für die Fernsteuerung im Gehäuse verlegt. Das führt zu Störungen (ruckeln und zuckeln der Servos wenn man die Lok anfasst). Werde eine Aussenantenne anbringen.
:arrow: Das Servo für die Umsteuerung hab ich gegen die Hitzewirkung mit einem ABS Plättchen, das ich mit zwei Doppelklebebändern und ALU Folie beklebt habe geschützt.
:arrow: Leider hat die Lok konstruktionsbedingt einen sehr kleinen Kessel und man muss sie sehr oft nachspeisen bei mir bis jetzt so ca alle 10 Minuten.
:arrow: Im Großem und Ganzen war das ein gelungener Anfang in den Echtdampf.
Bestimmt nicht mein letztes Echdampf-Modell. Ich träum noch von einer sächsischen VIIk Neu (wie sie im Volksmund bezeichnet wird) und dann noch von der HG 3/4
:arrow: Ich kann einen Regner Bausatz empfehlen. Herr Regner hilft einem die Lok zum laufen zu bringen.

Nun noch ein paar Bilder:
Leider funktionier heute das hochladen in die Galerie nicht deswegen hänge ich sie hier direkt an.
Dateianhänge
Martins Ur Stainz 07.JPG
Martins Ur Stainz 08.JPG
Martins Ur Stainz 05.JPG
Martins Ur Stainz 01.JPG
Martins Ur Stainz 02.JPG
Martins Ur Stainz 03.JPG
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Waldbahner a.D.
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Re: Echdampf - SKGLB Ur Stainz von Regner

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo,

herzlichste Gratulation zu deiner Lok. Sieht Klasse aus und ich bin sicher daß du noch viel Spaß damit haben wirst.

Ich selbst habe gestern Ausbesserungswerk für Vaters Jubi-Stainz gespielt. Mein Vater hatte sie nicht so recht ans Laufen bekommen. Daher habe ich alles noch mal zerlegt und mit der Erfahrung von 2 Regnerloks (4701 und Hanna) wieder zusammen gebaut. Nun läuft sie schon mal ganz gut. Demnächst werde ich sie mit Druckluft einlaufen lassen um sie dann nochmals anzuheizen.

Der kleine Kessel ist nur zusammen mit der Nachspeiseeinrichtung wirklich effektiv zu fahren. Das ist eben ein Kompromiss in diesem Maßstab. Die großen Loks müssen auch Nachspeisen. Nur haben die dann Pumpen oder nen Injektor für. Beides braucht aber auch wieder Dampfreserven, welche du zusätzlich vorhalten mußt.

Zu den Nachbesserungen/Anpassungen möchte ich nochmal drauf hinweisen, daß Herr Regner Bausätze anbietet, welche natürlich nicht vorher Probemontiert werden. Bei viele Teilen, wie z.B. der Steuerung, sind die Bohrungen Beispielsweise mit Untermaß ausgeführt, um sie passgenau anzupassen. Würden diese Arbeiten bei Regners schon durchgeführt werden, würdet ihr das sicher deutlich im Preis merken.

Etwas anderes ist es, wenn beim Zusammenbau des Gehäuses die Löcher nicht fluchten :-( Das hatte ich leider bei meiner Hanna. Aber auch dies ließ sich für mcih als Bastler leicht korrigieren.

Trotz allem bin ich von den regnerischen Loks sehr begeistert und bei uns daheim stehen nun schon 3 1/2 Stück für den Garteneinsatz bereit.

Gruß vom Gerd.
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
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